O43.0: Transplazentare Transfusionssyndrome

Über Ihre Plazenta ist es zu einem Blutaustausch gekommen.

Die Plazenta bildet sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Mutter. Die Plazenta besteht aus Zellen der Mutter und aus Zellen des ungeborenen Kindes. Über die Nabelschnur ist die Plazenta mit dem Kind verbunden. Die Nabelschnur verbindet während der Schwangerschaft den kindlichen und den mütterlichen Blut-Kreislauf. Über die Blutgefäße in der Nabelschnur wird das Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt.

Ein Blutaustausch kann beispielsweise bei einer Zwillings-Schwangerschaft auftreten. Dabei sind die Blut-Kreisläufe der Zwillinge über die Plazenta miteinander verbunden. Dadurch fließt Blut von einem Zwilling zu anderen. Wenn die Zwillinge getrennte Fruchtblasen haben, dann kann dadurch in den Fruchtblasen unterschiedlich viel Fruchtwasser sein. Zu Beginn der Schwangerschaft entwickelt sich in der Gebärmutter die Fruchtblase, die das Fruchtwasser enthält. Die Fruchtblase umgibt das Kind. Wenn Blut von einem Zwilling zu anderen fließt, dann können die Zwillinge unterschiedlich groß sein. Es kann sein, dass einer der Zwillinge schlechter mit Sauerstoff versorgt wird. Es kann auch sein, dass bei einem oder beiden Zwillingen Fehlbildungen auftreten.

Ein Blutaustausch kann auch zwischen Mutter und Kind stattfinden. Normalerweise haben mütterliches und kindliches Blut keinen direkten Kontakt. Nährstoffe und Sauerstoff werden über die Plazenta ausgetauscht. Bei einem Blutaustausch zwischen Mutter und Kind kann kindliches Blut in den mütterlichen Blut-Kreislauf gelangen. Das kann während der Schwangerschaft oder während der Geburt passieren. Wenn kindliches Blut in den mütterlichen Blutkreislauf gelangt, dann wird das Kind danach möglicherweise schlechter mit Sauerstoff versorgt. Bei einem Blutaustausch in der Schwangerschaft kann es sein, dass sich das Kind in der Gebärmutter weniger bewegt als zuvor.

Es kann auch mütterliches Blut in den kindlichen Blutkreislauf gelangen. Das kann ebenfalls während der Schwangerschaft oder während der Geburt passieren. Es kann dann sein, dass das Kind zu viel Blut im Körper hat.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).