P57.8: Sonstiger näher bezeichneter Kernikterus

Ein zu hoher Bilirubin-Gehalt hat Teile des kindlichen Gehirns geschädigt.

Das Blut besteht unter anderem aus einem flüssigen Anteil und verschiedenen Blutzellen. Zu den Blutzellen gehören die roten Blutkörperchen, die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen. Die roten Blutkörperchen befördern Sauerstoff aus der Lunge durch den ganzen Körper. Wenn rote Blutkörperchen abgebaut werden, dann entsteht dabei der Stoff Bilirubin. Bilirubin sieht gelb aus. In der Leber gelangt Bilirubin aus dem Blut in die Gallenflüssigkeit. Ein Teil der Gallenflüssigkeit wird anschließend mit dem Stuhl ausgeschieden.

Nach der Geburt müssen sich im Körper eines Neugeborenen verschiedene Vorgänge anpassen. Dabei werden auch viel rote Blutkörperchen abgebaut und es entsteht viel Bilirubin. Gleichzeitig kann es sein, dass über die Gallenflüssigkeit und den Stuhl noch nicht ausreichend Bilirubin ausgeschieden wird. Aufgrund verschiedener Ursachen kann es vorkommen, dass mehr Bilirubin entsteht. Es ist auch möglich, dass weniger Bilirubin ausgeschieden wird als normalerweise. Das Bilirubin kann sich dann in verschiedenen Geweben im Körper ansammeln. Es entwickelt sich dann zunächst eine Neugeborenen-Gelbsucht.

Bei einer Neugeborenen-Gelbsucht können sich das Weiße der Augen und die Haut gelb verfärben. Ein sehr hoher Bilirubin-Gehalt im Blut hat außerdem zu Schäden im Gehirn geführt. Für Gehirn-Schäden kann es verschiedene Anzeichen geben. Es kann sein, dass zunächst eine Trinkschwäche und starke Müdigkeit bestehen. Es können auch Krampfanfälle und Atemaussetzer auftreten. Außerdem sind Lähmungen und Bewegungsstörungen möglich. Es kann auch sein, dass das Hör-Vermögen eingeschränkt ist. Weiterhin ist es möglich, dass sich durch die Schäden im Gehirn bestimmte geistige Fähigkeiten nicht richtig entwickeln können.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).