Q86.0: Alkohol-Embryopathie (mit Dysmorphien)

Während der Zeit im Mutterleib ist ein gesundheitlicher Schaden durch den mütterlichen Gebrauch von Alkohol entstanden.

Alkohol verteilt sich über das Blut im gesamten Körper und schädigt die Zellen. Wenn die Mutter während der Schwangerschaft Alkohol trinkt, gelangt der Alkohol über die Plazenta in das Blut des Kindes. Die Plazenta bildet sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Mutter. Die Plazenta besteht aus Zellen der Mutter und aus Zellen des ungeborenen Kindes. Über die Nabelschnur ist die Plazenta mit dem Kind verbunden. Der Alkohol kann im Körper des Kindes noch nicht wie bei Erwachsenen abgebaut werden.

Durch den Alkoholgebrauch der Mutter sind gesundheitliche Schäden entstanden. Alkohol stört die Entwicklung der kindlichen Organe. Dadurch können Fehlbildungen entstehen. Besonders anfällig für solche Störungen in der Entwicklung ist das Gehirn. Auch das Herz und die Nieren können betroffen sein. Zudem kann Alkohol das Wachstum vermindern. Dann kann das Kind kleiner und leichter sein als andere gleichaltrige Kinder.

Durch Alkohol während der Entwicklung können außerdem Veränderungen am kindlichen Kopf oder Gesicht entstehen. Der Kopf kann beispielsweise kleiner sein als gewöhnlich. Die Augenlider können verändert sein oder herabhängen. Möglicherweise sind die Lippen besonders schmal und der Bereich über den Lippen flacher als gewöhnlich.

Zu den gesundheitlichen Schäden durch Alkohol während der Schwangerschaft zählen auch geistige Beeinträchtigungen. Zudem können das Sehen oder das Hören eingeschränkt sein. Es kann außerdem sein, dass eine Epilepsie auftritt. Epilepsien sind Erkrankungen, bei denen es vermehrt zu Krampfanfällen kommt.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).