E70.3: Albinismus

Sie haben zu wenig dunklen Farbstoff in der Haut, in den Haaren oder in den Augen.

In der Haut bilden spezielle Zellen einen dunklen Farbstoff. Dieser Farbstoff soll den Körper vor Sonnenlicht schützen. Wenn viel Sonnenlicht auf die Haut gelangt, dann bilden diese Hautzellen mehr Farbstoff. Dadurch wird die Haut braun. Auch in der Kopfhaut befinden sich solche speziellen Hautzellen. Dort geben die Zellen Farbstoffe in die Haarwurzel ab. Diese Farbstoffe bestimmen die Haarfarbe.

Bei der Erkrankung bilden spezielle Hautzellen keinen oder zu wenig Farbstoff. Es ist auch möglich, dass die speziellen Hautzellen vollständig fehlen. Die Erkrankung entsteht durch Veränderungen im Erbgut. Das Erbgut enthält einen kompletten Bauplan des Körpers. Dieser Bauplan ist zu Beginn der Entwicklung in jeder einzelnen Körper-Zelle des Körpers vorhanden. Bei bestimmten Erkrankungen sind einzelne Abschnitte des Erbguts verändert. Solche Veränderungen können von den Eltern vererbt werden oder neu auftreten. Es können auch andere Familienmitglieder betroffen sein. Je nach Erkrankungsform können die Haut, die Haare oder auch die Augen betroffen sein.

Wenn in der Haut zu wenig dunkler Farbstoff vorhanden ist, dann sieht die Haut sehr hell aus. Die Haut kann dann leichter durch Sonnenlicht geschädigt werden.

Wenn in den Haaren kein oder wenig dunkler Farbstoff vorhanden ist, können diese blond, silbrig oder weiß aussehen.

Der dunkle Farbstoff bestimmt auch die Augenfarbe der Regenbogenhaut. Die farbige Regenbogenhaut liegt in der Mitte vom Auge. In der Mitte der Regenbogenhaut gibt es eine schwarze Öffnung. Das ist die Pupille. Die Regenbogenhaut steuert auch, wie groß die Pupille ist. Je weniger Farbstoff in der Regenbogenhaut vorhanden ist, desto heller ist in der Regel die Augenfarbe.

Außerdem kann die Netzhaut betroffen sein. Die Netzhaut ist eine Schicht innen im Auge. Sie enthält viele Sinneszellen, die Licht wahrnehmen können. Es gibt Sinneszellen für Farben und Sinneszellen für hell und dunkel. Die Sinneszellen geben die Informationen an die Nervenzellen des Sehnerven weiter. Wenn in der Netzhaut zu wenig oder kein Farbstoff vorhanden ist, können die Augen sehr lichtempfindlich sein. Es ist auch möglich, dass man nicht richtig sehen kann. Es kann außerdem ein Schielen oder Augenzittern auftreten. Bei einem Augenzittern bewegen sich die Augen schnell und unkontrolliert hin und her.

Je nach Erkrankungsform können noch weitere Beschwerden auftreten.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).