Q86.80: Thalidomid-Embryopathie

Während der Zeit im Mutterleib ist ein gesundheitlicher Schaden durch die mütterliche Einnahme von Thalidomid entstanden.

Thalidomid ist ein Medikament, das früher als Schlafmittel eingesetzt wurde. Thalidomid wird mittlerweile nur noch selten zur Behandlung bei bestimmten Krankheiten verwendet.

Bestimmte Medikamente können von der Mutter über die Plazenta zum Kind gelangen. Die Plazenta bildet sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Mutter. Die Plazenta besteht aus Zellen der Mutter und aus Zellen des ungeborenen Kindes. Über die Nabelschnur ist die Plazenta mit dem Kind verbunden. Manche Medikamente können die kindliche Entwicklung stören und gesundheitliche Schäden beim Kind verursachen.

Die Einnahme von Thalidomid während der Schwangerschaft kann beispielsweise zu Fehlbildungen der kindlichen Arme, Beine, Hände oder Füße führen. Möglicherweise fehlen lange Knochen an den Armen oder Beinen. Dann kann es sein, dass die Hände oder Füße unmittelbar an den Schulter oder der Hüfte beginnen. Zudem kann es sein, dass die Ohren fehlgebildet sind. Durch Thalidomid kann auch die Entwicklung der Organe gestört werden. Davon können zum Beispiel das Herz oder die Nieren betroffen sein.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).