D59.3: Hämolytisch-urämisches Syndrom
Sie haben eine Erkrankung, bei der sich viele kleine Blutgerinnsel bilden. Dadurch sind Ihre Nieren geschädigt.
Das Blut besteht unter anderem aus einem flüssigen Anteil und verschiedenen Blutzellen. Zu den Blutzellen gehören die roten Blutkörperchen, die weißen Blutkörperchen und die Blutplättchen. Blutplättchen sind wichtig für die Blutgerinnung.
Bei der Erkrankung lagern sich Blutplättchen in Blutgefäßen zusammen und bilden Blutgerinnsel. Solche Blutgerinnsel können kleine Blutgefäße teilweise oder ganz verschließen. Blutgefäße befördern das Blut vom Herz zu den verschiedenen Geweben und Organen im Körper und wieder zurück. Dadurch versorgen sie die Gewebe und Organe mit Sauerstoff und Nährstoffen und transportieren auch Abfallstoffe ab.
Bei der Erkrankung bilden sich Blutgerinnsel in den Nieren. Im Körper gibt es normalerweise 2 Nieren. Sie filtern das Blut und bilden den Urin. So helfen sie, den Körper zu entgiften. Außerdem regeln die Nieren unter anderem den Blutdruck und den Salz-Gehalt im Blut.
Wenn sich in den Nieren Blutgerinnsel bilden, dann werden diese nicht mehr richtig durchblutet. Die Nieren können deshalb nur noch eingeschränkt arbeiten. Dadurch kann es sein, dass man nur noch wenig oder gar keinen Urin mehr ausscheidet. Womöglich verbleibt dann zu viel Flüssigkeit im Körper. Diese Flüssigkeit kann sich zum Beispiel in den Beinen ansammeln. Es können sich außerdem Stoffe im Körper ansammeln, die normalerweise mit dem Urin ausgeschieden werden. Solche angesammelten Stoffe können den Körper schädigen. Man kann dann schwer krank sein.
Bei der Erkrankung können Blutgerinnsel außerdem die kleinen Blutgefäße an verschiedenen anderen Stellen im Körper verschließen. Das kann zum Beispiel das Gehirn oder das Herz betreffen.
Wenn sich viele kleine Blutgerinnsel im Körper bilden, dann werden die Blutplättchen im Blut zunehmend verbraucht. Wenn man zu wenig Blutplättchen im Blut hat, dann können unter anderem Blutungen in der Haut auftreten. Solche Blutungen in der Haut sind als kleine rote Punkte sichtbar.
Bei der Erkrankung können zudem die roten Blutkörperchen geschädigt werden. Die roten Blutkörperchen befördern Sauerstoff aus der Lunge durch den ganzen Körper. Geschädigte rote Blutkörperchen werden zu früh abgebaut. Wenn viele rote Blutkörperchen zu früh abgebaut werden, dann kann das Blut nicht mehr so viel Sauerstoff befördern. Dadurch kann es zum Beispiel sein, dass man schneller erschöpft ist oder dass man Luftnot bekommt.
Die Erkrankung kann durch bestimmte Krankheits-Erreger entstehen, die auch Durchfall auslösen. Auch erbliche Einflüsse, andere Erkrankungen oder Medikamente können die Erkrankung begünstigen.
Zusatzkennzeichen
Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.
- G: Gesicherte Diagnose
- V: Verdacht
- Z: Zustand nach
- A: Ausschluss
- L: Links
- R: Rechts
- B: Beidseitig
Weitere Informationen
Quelle
Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).