O69.4: Komplikationen bei Wehen und Entbindung durch Vasa praevia

Während der Geburt Ihres Kindes sind Probleme wegen einer Fehlbildung der Nabelschnur aufgetreten.

Die Plazenta bildet sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Mutter. Die Plazenta besteht aus Zellen der Mutter und aus Zellen des ungeborenen Kindes. Über die Nabelschnur ist die Plazenta mit dem Kind verbunden. Die Nabelschnur verbindet während der Schwangerschaft den kindlichen und den mütterlichen Blut-Kreislauf. Über die Blutgefäße in der Nabelschnur wird das Kind mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt. Normalerweise beginnt die Nabelschnur direkt an der Plazenta. Dort sind dann die Blutgefäße der Plazenta mit denen der Nabelschnur verbunden.

Bei solchen Fehlbildungen kann es sein, dass die Nabelschnur nicht mittig an der Plazenta sondern seitlich an den Eihäuten beginnt. Eihäute überziehen die Plazenta und bilden die Fruchtblase. Die Fruchtblase umgibt während der Schwangerschaft das Kind. Wenn die Nabelschnur an den Eihäuten beginnt, dann verlaufen Blutgefäße zwischen Plazenta und Nabelschnur an manchen Stellen in den Eihäuten. Diese Blutgefäße liegen dann ungeschützt in den Eihäuten der Fruchtblase. Es kann auch sein, dass man eine geteilte Plazenta hat. Bei einer geteilten Plazenta gibt es Blutgefäße, die die verschiedenen Plazenta-Teile verbinden. Auch diese Blutgefäße können ungeschützt in den Eihäuten der Fruchtblase liegen.

Wenn die Fruchtblase während der Geburt einreißt, dann können die ungeschützten Blutgefäße in den Eihäuten ebenfalls einreißen. Mutter und Kind können dann stark bluten. Bei Ihnen sind einige dieser Blutgefäße nah am Muttermund verlaufen. Der Muttermund gehört zur Gebärmutter. Bei einer natürlichen Geburt wird das Kind durch den Muttermund aus der Gebärmutter herausgeschoben.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).