P15.2: Verletzung des M. sternocleidomastoideus durch Geburtsverletzung

Während der Geburt wurde der Kopfwender-Muskel am kindlichen Hals geschädigt.

Auf beiden Seiten des Halses gibt es den Kopfwender-Muskel, mit dem man den Kopf zur Seite neigen und drehen kann. Wenn sich der Kopfwender-Muskel auf einer Seite anspannt, dann zieht er den Kopf zur gleichen Seite hin. Das Gesicht dreht sich dabei leicht zur gegenüberliegenden Seite. Wenn sich der Kopfwender-Muskel auf beiden Seiten gleichzeitig anspannt, neigt sich der Kopf nach hinten.

Bei der Geburt durch die Scheide wirkt ein großer Druck auf das Kind. Dieser Druck ist notwendig, damit das Kind durch das Becken und die Scheide geboren werden kann. Durch den Druck in Verbindung mit dem engen Geburtsweg kann eine Schädigung des Kopfwender-Muskels beim Kind entstehen. Eine Schädigung kann besonders dann entstehen, wenn das Kind aus einer ungewöhnlichen Lage im Mutterleib geboren wird. Auch der Einsatz einer Geburtszange kann zu einer Schädigung des Kopfwender-Muskels führen. Es kann auch eine angeborene Verkürzung des Kopfwender-Muskels bestehen. Dann ist die Beweglichkeit des Kopfes eingeschränkt und der Muskel kann während der Geburt geschädigt werden.

Es kann zum Beispiel ein Riss im Muskel entstehen. Dann kann sich Blut im Muskel-Gewebe ansammeln. Das nennt man Bluterguss. Es kann auch sein, dass der Muskel während der Geburt nicht richtig durchblutet und dadurch geschädigt wird. Wenn der Kopfwender-Muskel geschädigt ist, kann er sich hart und dick anfühlen. In Folge einer Schädigung kann sich der Kopfwender-Muskel verkürzen. Dann hält das Kind den Kopf schief und kann den Kopf nicht wie gewöhnlich in alle Richtungen bewegen.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).