P71.4: Transitorischer Hypoparathyreoidismus beim Neugeborenen

Es ist vorübergehend zu wenig von einem bestimmten Botenstoff aus den Neben-Schilddrüsen im kindlichen Blut vorhanden.

Die Neben-Schilddrüsen sind 4 kleine Drüsen am Rand der Schilddrüse. Die Neben-Schilddrüsen bilden einen Botenstoff, der für den Knochen-Stoffwechsel wichtig ist. Dieser Botenstoff beeinflusst den Gehalt an Kalzium und Phosphat im Körper.

Es gibt verschiedene Ursachen dafür, dass bei einem Neugeborenen vorübergehend zu wenig Botenstoff aus den Neben-Schilddrüsen vorhanden ist. Eine Ursache kann ein zu niedriger Magnesium-Gehalt im Blut sein. Magnesium wird unter anderem dafür benötigt, dass der Botenstoff aus den Neben-Schilddrüsen in das Blut freigesetzt werden kann. Bei einem Magnesium-Mangel kann es daher sein, dass zu wenig von dem Botenstoff ins Blut abgegeben wird.

Eine weitere Ursache kann eine bestimmte Erkrankung der mütterlichen Neben-Schilddrüsen sein. Bei solch einer Erkrankung bilden die mütterlichen Neben-Schilddrüsen zu viel von dem Botenstoff. Wenn während der Schwangerschaft zu viel Botenstoff im mütterlichen Blut ist, dann kann der Botenstoff auch ins kindliche Blut gelangen. Dort kann der mütterliche Botenstoff die Bildung des kindlichen Botenstoffs unterdrücken. Nach der Geburt braucht es dann einige Zeit bis die kindliche Neben-Schilddrüse den Botenstoff selbst ausreichend herstellt und ins Blut abgibt.

Beim Kind können verschiedene Anzeichen dafür auftreten, dass zu wenig Botenstoff aus den Neben-Schilddrüsen im Blut vorhanden ist. Beispielsweise kann ein Zittern oder Zucken der Muskeln auftreten. Es können auch Krampfanfälle oder Probleme mit der Atmung auftreten.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).