P72.1: Transitorische Hyperthyreose beim Neugeborenen
Es wurde eine vorübergehende Schilddrüsen-Überfunktion festgestellt.
Die Schilddrüse ist ein kleines Organ im Hals unter dem Kehlkopf. Sie besteht aus zwei Seiten, welche links und rechts der Luftröhre liegen. Die beiden Seiten sind über eine Brücke aus Schilddrüsen-Gewebe miteinander verbunden. Die Schilddrüse benötigt Jod, um wichtige Botenstoffe für den Körper zu bilden. Diese Botenstoffe beeinflussen unter anderem den Herzschlag, die Verdauung und die Körper-Temperatur.
Bei einer Schilddrüsen-Überfunktion werden zu viele Schilddrüsen-Botenstoffe gebildet. Die Ursache einer Schilddrüsen-Überfunktion beim Neugeborenen kann eine Schilddrüsen-Erkrankung der Mutter sein. Bei dieser Schilddrüsen-Erkrankung werden im Körper der Mutter Abwehrstoffe gegen Schilddrüse-Gewebe gebildet. Diese Abwehrstoffe bewirken, dass mehr Schilddrüsen-Botenstoffe gebildet werden als benötigt. Die mütterlichen Abwehrstoffe können vor der Geburt über die Plazenta auch zum Kind gelangen. Dadurch bildet dann auch die kindliche Schilddrüse zu viele Schilddrüsen-Botenstoffe. Es kann auch sein, dass die Mutter Schilddrüsen-Medikamente bekommt. Auch diese Schilddrüsen-Medikamente können über die Plazenta zum Kind gelangen und die Schilddrüsen-Funktion beeinflussen.
Bereits im Mutterleib können durch die Schilddrüsen-Überfunktion gesundheitliche Probleme oder Schäden entstehen. Es kann beispielsweise sein, dass das Wachstum des Kindes beeinträchtigt ist. Der Kopf kann kleiner sein als bei gleichaltrigen Kindern. Es kann sein, dass sich bestimmte geistige Fähigkeiten durch Schäden im Mutterleib später nicht richtig entwickeln können.
Nach der Geburt bleiben die mütterlichen Abwehrstoffe für eine gewisse Zeit im kindlichen Blut. Sie werden aber mit der Zeit abgebaut. Nach der Geburt können durch die Schilddrüsen-Überfunktion vorübergehend weitere gesundheitliche Probleme bestehen. Es können zum Beispiel eine Trinkschwäche oder Herzrasen auftreten. Es kann auch sein, dass das Kind schlechter wächst oder Erbrechen und Durchfall hat. Die Schilddrüse kann auch vergrößert sein.
Zusatzkennzeichen
Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.
- G: Gesicherte Diagnose
- V: Verdacht
- Z: Zustand nach
- A: Ausschluss
- L: Links
- R: Rechts
- B: Beidseitig
Weitere Informationen
Quelle
Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).