P91.6: Hypoxisch-ischämische Enzephalopathie beim Neugeborenen [HIE]

Durch eine unzureichende Durchblutung und Sauerstoff-Versorgung wurden Bereiche des kindlichen Gehirns geschädigt.

Das Gehirn liegt im Inneren des Kopfes. Es empfängt, verarbeitet und speichert Sinnes-Eindrücke. Das Gehirn steuert Bewegungen und verschiedene Körper-Funktionen. Damit das Gehirn seine Funktionen ausüben kann, muss es ausreichend durchblutet und mit Sauerstoff versorgt werden.

Es kann verschiedene Ursachen dafür geben, dass das Gehirn beim Neugeborenen nicht richtig durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wurde. Beispielsweise wird das Kind nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt, wenn es während der Zeit im Mutterleib Probleme mit der Plazenta gibt. Die Plazenta bildet sich während der Schwangerschaft in der Gebärmutter der Mutter. Die Plazenta besteht aus Zellen der Mutter und aus Zellen des ungeborenen Kindes. Über die Nabelschnur ist die Plazenta mit dem Kind verbunden. Über die Plazenta wird das Kind normalerweise mit Sauerstoff aus dem mütterlichen Blut versorgt.

Wenn es während der Geburt Probleme mit der kindlichen Blutversorgung gibt, wird das Kind ebenfalls nicht aureichend mit Sauerstoff versorgt. Die Blutversorgung kann während der Geburt zum Beispiel unterbrochen werden, wenn sich die Nabelschnur verknotet oder verschlingt. Nach der Geburt können angeborene Herzfehler, ein Blutverlust oder Blutungen im Gehirn dazu führen, dass das Gehirn nicht richtig durchblutet und mit Sauerstoff versorgt wird.

Wenn das Gehirn geschädigt wurde, können beim Kind verschiedene Anzeichen auftreten. Beispielsweise können die Reflexe beim Kind verändert sein. Ein Reflex ist die Antwort des Körpers auf einen Reiz. Solch eine Antwort kann zum Beispiel die Bewegung eines Muskels sein. Möglicherweise sind im weiteren Verlauf die Muskeln schwach und die Muskelspannung niedrig. Es kann auch zu Problemen mit der Atmung kommen. Das Neugeborene kann zudem besonders schläfrig sein. Außerdem können Krampfanfälle auftreten.

Zusatzkennzeichen

Auf ärztlichen Dokumenten wird der ICD-Code oft durch Buchstaben ergänzt, die die Sicherheit der Diagnose oder die betroffene Körperseite beschreiben.

  • G: Gesicherte Diagnose
  • V: Verdacht
  • Z: Zustand nach
  • A: Ausschluss
  • L: Links
  • R: Rechts
  • B: Beidseitig

Weitere Informationen

Hinweis

Diese Informationen dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keinesfalls die Beratung durch eine Ärztin oder einen Arzt. Wenn Sie einen entsprechenden ICD-Code auf einem persönlichen medizinischen Dokument finden, achten Sie auch auf Zusatzkennzeichen für die Diagnosesicherheit.
Ihre Ärztin oder Ihr Arzt hilft Ihnen bei gesundheitlichen Fragen weiter und erläutert Ihnen bei Bedarf die ICD-Diagnoseverschlüsselung im direkten Gespräch.

Quelle

Bereitgestellt von der „Was hab’ ich?“ gemeinnützigen GmbH im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG).