Borkenflechte: Ursachen, Symptome und Behandlung

Die Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt. Sie kommt vor allem bei kleinen Kindern häufig vor. Verursacht wird die Borkenflechte von Bakterien. Zur Behandlung kommen oft Antibiotika zum Einsatz.

Auf einen Blick

  • Die Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt.
  • Die Erkrankung kommt vor allem bei kleinen Kindern häufig vor.
  • Verursacht wird sie von Bakterien.
  • Die Erkrankung beginnt meistens mit einem Ausschlag um den Mund und die Nase herum.
  • In Europa werden etwa 2 von 100 Kindern pro Jahr wegen einer Borkenflechte behandelt.
  • Zur Behandlung werden oft antibiotische Salben eingesetzt.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Impetigo contagiosa: Borkenflechte am Mund eines Jungen.

Was ist eine Borkenflechte?

Die Borkenflechte wird auch Grindflechte oder Impetigo contagiosa genannt. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt. Sie kommt insbesondere bei kleinen Kindern häufig vor. Die Ursache für die Erkrankung sind Bakterien.

Da die Krankheit hochansteckend ist, dürfen Kinder mit Borkenflechte erst wieder in die Kita oder zur Schule gehen, wenn sie andere nicht mehr infizieren können – also etwa 24 Stunden nach Beginn einer Behandlung mit Antibiotika. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie einige Wochen lang ansteckend bleiben.

Woran erkennt man eine Borkenflechte?

Meistens macht sich eine Borkenflechte zunächst um den Mund und die Nase herum bemerkbar – mit einem juckenden roten Ausschlag. Dabei entstehen wassergefüllte Bläschen, die rasch aufplatzen und dann gelbliche Krusten bilden. Diese Krusten fallen nach einer gewissen Zeit ab und hinterlassen keine Narben. Neben dem Gesicht können auch Arme und Beine betroffen sein.

Selten bilden sich auch größere Hautblasen, die nicht gleich platzen. Diese blasige Borkenflechte (bullöse Impetigo) kann am Hals und am Rumpf vorkommen, etwa unter den Achseln oder im Windelbereich.

Begleitend kommt es manchmal zu Fieber oder angeschwollenen Lymphknoten.

Was sind die Ursachen für eine Borkenflechte?

Ursache der Borkenflechte ist eine Infektion mit bestimmten Bakterien, meistens mit Streptokokken oder Staphylokokken. Bei kleinen Hautverletzungen, Ausschlag oder auch einem Insektenstich können solche Bakterien in die Haut eindringen.

Übertragen wird die Erkrankung durch Hautkontakt oder auch durch eine Schmierinfektion – also durch den Kontakt mit Gegenständen, die eine ansteckende Person berührt hat.

Wie häufig ist eine Borkenflechte?

Impetigo contagiosa: In Europa werden etwa 2 von 100 Kindern pro Jahr wegen einer Borkenflechte behandelt.

Die Borkenflechte ist die häufigste Hautinfektion bei Kindern. In Europa werden etwa 2 von 100 Kindern pro Jahr wegen einer Borkenflechte behandelt.

Wie verläuft eine Borkenflechte?

Der bei einer Borkenflechte typische Ausschlag zeigt sich etwa 2 bis 10 Tage nach einer Ansteckung. Die Erkrankung klingt oft ohne Behandlung innerhalb von drei Wochen ab. Dies kann jedoch auch einige Wochen dauern – so lange ist man ansteckend.

Zu Komplikationen wie zum Beispiel einer Ausbreitung in tiefere Hautschichten kommt es auch ohne Behandlung nur selten. Wer eine Borkenflechte hatte, ist nicht immun gegen die Krankheit und kann sich erneut anstecken.

Wie kann man einer Borkenflechte vorbeugen?

Einer Borkenflechte kann man durch allgemeine Hygienemaßnahmen vorbeugen. Dazu gehört vor allem das regelmäßige Händewaschen mit Seife vor dem Essen, nach dem Toilettenbesuch oder nach Aktivitäten im Freien. Ansonsten ist im Alltag nichts Spezielles zu beachten, um sich und seine Kinder vor einer Borkenflechte zu schützen.

Nur wenn bereits ein Familienmitglied erkrankt ist, sollte man weitere Maßnahmen ergreifen. Um in der restlichen Familie Ansteckungen zu vermeiden, ist es dann wichtig,

  • sich auch zu Hause häufig die Hände mit Seife zu waschen,
  • den Ausschlag nicht anzufassen,
  • getrennte Handtücher zu benutzen sowie
  • Unterwäsche (wenn möglich auch restliche Kleidung), benutzte Handtücher und Bettwäsche bei mindestens 60°C zu waschen.

Wie wird eine Borkenflechte diagnostiziert?

Oft erkennt die Ärztin oder der Arzt eine Borkenflechte bereits am Aussehen. Weitere Hautuntersuchungen – etwa ein Abstrich zur Bestimmung der Erreger – sind meist nicht nötig. Sie können aber helfen, wenn andere Hauterkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, wie etwa eine Pilzinfektion der Haut. 

Wie wird eine Borkenflechte behandelt?

Wenn eine Borkenflechte nur einen kleinen Hautbereich betrifft, werden oft desinfizierende Lösungen oder Salben zur Behandlung empfohlen. Deren Wirksamkeit ist aber nicht erwiesen.

Wirksam sind hingegen antibiotische Salben. Um den Ausschlag nicht zu berühren, kann man die Salben mit einem Holzspatel auftragen oder sich dafür Einmalhandschuhe anziehen. 
Antibiotische Tabletten werden in der Regel nur verwendet, wenn sich eine Borkenflechte großflächig ausbreitet oder an mehreren Körperstellen auftritt. Denn Antibiotika, die eingenommen werden, haben häufiger Nebenwirkungen als antibiotische Salben. Sie können zum Beispiel zu Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Durchfall führen.

Aufgekratzte Bläschen können sich leichter entzünden. Damit sich ein erkranktes Kind nicht so heftig kratzen kann, ist es daher gut, wenn seine Fingernägel möglichst kurz geschnitten sind.

Vertiefende Informationen, etwa wie eine Borkenflechte schneller abheilt, finden Sie unter gesundheitsinformation.de

Was ist noch wichtig zu wissen?

Die Borkenflechte zählt zu den Krankheiten, die im Infektionsschutzgesetz erfasst sind. Daher müssen sich alle Personen, bei denen der Verdacht auf eine Borkenflechte besteht, von Gemeinschaftseinrichtungen fernhalten, um den Kontakt mit anderen zu vermeiden. Kinder dürfen dann zum Beispiel nicht in die Kita oder die Schule gehen und sollten nicht mit anderen Kindern spielen. Die Eltern oder Erziehungsberechtigen sind zudem gesetzlich verpflichtet, der jeweiligen Einrichtung zu melden, dass das Kind erkrankt ist oder der Verdacht besteht.

Gemeinsame Aktivitäten sind erst dann wieder gestattet, wenn eine Ärztin oder ein Arzt keine Ansteckungsgefahr mehr sieht. Kommt ein Antibiotikum zum Einsatz, ist dies meistens etwa 24 Stunden nach Behandlungsbeginn der Fall. Bei einer unbehandelten Borkenflechte endet die Ansteckungsgefahr erst dann, wenn die Erkrankung von selbst abgeheilt ist.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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