Borkenflechte
ICD-Codes: L01 Was ist der ICD-Code?
Die Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt. Sie kommt vor allem bei kleinen Kindern häufig vor. Verursacht wird die Borkenflechte von Bakterien. Zur Behandlung kommen oft Antibiotika zum Einsatz.
Auf einen Blick
- Die Borkenflechte (Impetigo contagiosa) ist eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt.
- Die Erkrankung kommt vor allem bei kleinen Kindern häufig vor.
- Verursacht wird sie von Bakterien.
- Die Erkrankung beginnt meistens mit einem Ausschlag um den Mund und die Nase herum.
- In Europa werden etwa 2 von 100 Kindern pro Jahr wegen einer Borkenflechte behandelt.
- Zur Behandlung werden oft antibiotische Salben eingesetzt.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was ist eine Borkenflechte?
Die Borkenflechte wird auch Grindflechte oder Impetigo contagiosa genannt. Bei der Erkrankung handelt es sich um eine oberflächliche Hautinfektion, die juckt und manchmal auch schmerzt. Sie kommt insbesondere bei kleinen Kindern häufig vor. Ursache sind Bakterien. Da die Krankheit hochansteckend ist, dürfen Kinder mit Borkenflechte erst wieder in die Kita oder zur Schule gehen, wenn sie andere nicht mehr infizieren können – also etwa 24 Stunden nach Beginn einer Behandlung mit Antibiotika. Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie einige Wochen lang ansteckend bleiben.
Woran erkennt man eine Borkenflechte?
Meistens macht sich eine Borkenflechte zunächst um den Mund und die Nase herum bemerkbar – mit einem juckenden roten Ausschlag. Dabei entstehen wassergefüllte Bläschen, die rasch aufplatzen und dann gelbliche Krusten bilden. Diese Krusten fallen nach einer gewissen Zeit ab und hinterlassen keine Narben.
Was sind die Ursachen für eine Borkenflechte?
Ursache der Borkenflechte ist eine Infektion mit bestimmten Bakterien, meistens mit Streptokokken oder Staphylokokken. Bei kleinen Hautverletzungen, Ausschlag oder auch einem Insektenstich können solche Bakterien in die Haut eindringen.
Übertragen wird die Erkrankung durch Hautkontakt oder auch durch eine Schmierinfektion – also durch den Kontakt mit Gegenständen, die eine ansteckende Person berührt hat.
Wie häufig ist eine Borkenflechte?
Die Borkenflechte ist die häufigste Hautinfektion bei Kindern. In Europa werden etwa 2 von 100 Kindern pro Jahr wegen einer Borkenflechte behandelt.
Wie verläuft eine Borkenflechte?
Der bei einer Borkenflechte typische Ausschlag zeigt sich wenige Tage nach einer Ansteckung, meistens zunächst um die Nase und den Mund herum. Die Erkrankung kann sich auch auf die Arme, Hände und Beine ausbreiten. Selten sind auch tiefere Hautschichten oder das Nagelbett von einer Borkenflechte betroffen. Die Erkrankung klingt in der Regel auch ohne Behandlung wieder ab, dann aber meistens erst nach mehreren Wochen. Wer eine Borkenflechte hatte, ist nicht immun gegen die Krankheit und kann sich erneut anstecken.
Wie wird eine Borkenflechte behandelt?
Wenn eine Borkenflechte nur einen kleinen Hautbereich betrifft, werden oft desinfizierende Lösungen oder Salben zur Behandlung empfohlen. Deren Wirksamkeit ist aber nicht erwiesen.
Wirksam sind hingegen antibiotische Salben. Antibiotische Tabletten werden in der Regel nur verwendet, wenn sich eine Borkenflechte großflächig ausbreitet oder an mehreren Körperstellen auftritt. Denn Antibiotika, die eingenommen werden, haben häufiger Nebenwirkungen als antibiotische Salben. Sie können zum Beispiel zu Magen-Darm-Beschwerden führen.
Damit die Betroffenen andere nicht anstecken, ist eine gründliche Hygiene wichtig. Dazu gehört:
- häufiges Händewaschen
- Handtücher getrennt benutzen
- getragene Kleidung bei mindestens 60 °C waschen
Vertiefende Informationen. etwa wie eine Borkenflechte-Infektion schneller abheilt, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.
Was ist noch wichtig zu wissen?
Die Borkenflechte zählt zu den Krankheiten, die im Infektionsschutzgesetz erfasst sind. Daher müssen sich sogar Personen, bei denen nur der Verdacht auf eine Borkenflechte besteht, von Gemeinschaftseinrichtungen fernhalten, um den Kontakt mit anderen zu vermeiden. Gemeinsame Aktivitäten sind erst dann wieder gestattet, wenn eine Ärztin oder ein Arzt keine Ansteckungsgefahr mehr sieht. Kommt ein Antibiotikum zum Einsatz, ist dies meistens etwa 24 Stunden nach Behandlungsbeginn der Fall. Bei einer unbehandelten Borkenflechte endet die Ansteckungsgefahr erst dann, wenn die Erkrankung von selbst abgeheilt ist.
Wie wird eine Borkenflechte diagnostiziert?
Oft erkennt die Ärztin oder der Arzt eine Borkenflechte bereits am Aussehen. Weitere Hautuntersuchungen – etwa ein Abstrich zur Bestimmung der Erreger – sind meist nicht nötig. Sie können aber helfen, wenn andere Hauterkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, wie etwa eine Pilzinfektion der Haut.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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