Was ist das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)?

Das IQWiG ist ein unabhängiges wissenschaftliches Institut, das aus Beiträgen der gesetzlichen Krankenversicherung finanziert wird. Es hat mehrere per Gesetz festgelegte Aufträge. Dazu gehört, Vor- und Nachteile von medizinischen Verfahren zu bewerten, also zum Beispiel verschiedene Arzneimittel oder Operationsverfahren zu vergleichen. Dabei geht es immer um die Frage, ob tatsächlich nachgewiesen ist, dass etwas Patientinnen und Patienten hilft. Ob also zum Beispiel ein Arzneimittel wirksam Beschwerden lindert, die Lebensqualität verbessert oder Folgen einer Erkrankung vermeidet. 

Das IQWiG arbeitet wissenschaftlich unabhängig: Weder die Industrie, noch Krankenkassen oder Behörden können die in Gutachten veröffentlichten Ergebnisse beeinflussen. Aufträge darf das Institut nur vom Gemeinsamen Bundesauschuss (G-BA) und dem Bundesministerium für Gesundheit annehmen. Daneben haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, über den ThemenCheck Medizin Vorschläge für wissenschaftliche Begutachtungen von Untersuchungs- und Behandlungsverfahren beim IQWiG einzureichen.

gesundheitsinformation.de

Neben der Bewertung von Arzneimitteln und Behandlungen erfüllt das IQWiG noch einen weiteren, wichtigen gesetzlichen Auftrag: Es versorgt Bürgerinnen und Bürger mit verständlichen Informationen zu den häufigsten gesundheitlichen Fragen. Seit 2006 betreibt es dazu im Internet das kostenlose und werbefreie Angebot gesundheitsinformation.de.  

gesundheitsinformation.de will Bürgerinnen und Bürger dabei unterstützen, gut informierte Entscheidungen zu treffen. Um das zu erreichen, folgt das IQWiG internationalen Qualitäts- und Transparenzstandards. Ein festes Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, Ärztinnen und Ärzte und Redakteurinnen und Redakteuren, erstellt und aktualisiert die Inhalte von gesundheitinformation.de.

Die wichtigsten Prinzipien sind: 

  • Aktuell bleiben: Die Texte, Entscheidungshilfen, Grafiken und Videos beruhen auf in der internationalen Fachliteratur systematisch recherchierten, verlässlichen Studien. Die Quellen werden unter den Texten angegeben. Weil sich medizinische Erkenntnisse ändern, durchlaufen die Informationen einen festen Aktualisierungsplan, damit sie immer auf dem aktuellen Stand bleiben. 
  • Patientinnen und Patienten einbeziehen: Bevor neue Informationen erstellt werden, sprechen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zum Beispiel mit Selbsthilfegruppen und recherchieren nach Studien, in denen Betroffene nach ihren Informationsbedürfnissen gefragt werden. Welche Aspekte sind besonders wichtig? Was beschäftigt Patientinnen und Patienten?  
  • Verständlich schreiben: Auf viele Fragen in der Medizin gibt es keine einfache Antwort. Dann kommt es darauf an, das nicht zu verschweigen und trotzdem verständlich zu erklären. Textentwürfe lassen dann immer von Leserinnen und Lesern testen – und berücksichtigen ihre Vorschläge vor der Veröffentlichung. 
  • Vollständig informieren: Wer abwägen möchte, was für ihn oder sie das Beste ist, muss auch alle wichtigen Optionen kennen. Deshalb beschreiben wir alle Möglichkeiten, die zum Beispiel als Behandlung einer Krankheit infrage kommen, nennen deren Vor- und Nachteile sachlich und ausgewogen. Übrigens ist es oft auch eine Option, sich nicht behandeln zu lassen. Das verschweigen wir genauso wenig wie Wissenslücken: Zu mancher medizinischen Frage gibt es (noch) keine klaren Antworten. 

Einzelheiten zu unserer Arbeitsweise finden sich auf gesundheitsinformation.de