Kontaktallergie

Bestimmte chemische oder pflanzliche Stoffe können bei jedem Menschen die Haut reizen und zu Rötungen, Brennen oder Jucken führen. Bei Menschen mit einer Kontaktallergie reagiert das Immunsystem allerdings überempfindlich. Oft sorgen dafür schon sehr kleine Mengen bestimmter, wenig aggressiver Stoffe.

Auf einen Blick

  • Bei einer Kontaktallergie lösen oft schon kleine Mengen bestimmter Substanzen eine Überreaktion des Immunsystems aus.
  • Häufige Auslöser sind beispielsweise Metalle wie Nickel, Duftstoffe oder Latex.
  • Die Symptome treten zunächst auf dem Körperbereich auf, der Kontakt mit dem Auslöser hatte.
  • Etwa 8 Prozent aller Erwachsenen haben eine Kontaktallergie.
  • Bei Männern kommt die Kontaktallergie seltener vor als bei Frauen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Kontakt-Allergie: Ein Daumen drückt auf den Auslöser eines Kontaktsprays - Spray tritt aus.

Was ist eine Kontaktallergie?

Diverse chemische oder auch pflanzliche Stoffe können hautreizend wirken und Rötungen, Brennen oder Jucken auslösen.

  • Häufige Auslöser einer Kontaktallergie sind beispielsweise Metalle, Duftstoffe oder Latex.
  • Eine Kontaktallergie kann zu starken Hautreaktionen führen.
  • Die Beschwerden sind nicht unmittelbar spürbar, sondern treten meist erst nach 1 bis 3 Tagen auf.
  • Eine Kontaktallergie entwickelt sich über längere Zeit, in der man immer wieder mit dem Allergen in Berührung kommt.
  • Manche Menschen mit Kontaktallergien können ihren Beruf nur noch eingeschränkt ausüben.

Woran erkennt man eine Kontaktallergie?

Eine Kontaktallergie führt zu Ekzemen. Typische Symptome sind:

  • rötlicher, oft unscharf begrenzter Hautausschlag
  • Schwellung
  • Juckreiz
  • trockene Haut

Starke allergische Reaktionen können dazu führen, dass die Haut schmerzt und spannt. Auch Bläschen bilden sich möglicherweise. Platzen diese Bläschen auf, nässt die Haut, bildet Krusten und wird schließlich schuppig.

Zunächst ist lediglich der Körperbereich betroffen, der Kontakt mit dem Auslöser hatte, meist die Hände und insbesondere die Handrücken und Finger.

Die allergischen Reaktionen können sich typischerweise auch erst später bemerkbar machen – und dann auch auf Körperbereichen abseits der Berührungsstelle. Dies wird Streureaktion genannt.

Was führt zu einer Kontaktallergie?

Häufige Auslöser einer Kontaktallergie sind:

  • Metalle wie Nickel und Kobalt
  • Latex
  • Klebstoffe, auch von Pflastern
  • Pflanzen wie Kamille und Arnika
  • Duftstoffe in Kosmetika wie Lippenstift, Parfüms und Seifen
  • Reinigungs- und Lösungsmittel
  • ätherische Öle
  • Medikamente, die auf die Haut aufgetragen werden
Ursachen für Kontaktallergien: Metalle (wie Nickel und Kobalt), Latex, Klebstoffe(auch von Pflastern), Pflanzen (wie Kamille und Arnika), Duftstoffe (wie in Kosmetika), Reinigungs- und Lösungsmittel, ätherische Öle, Medikamente (wie Cremes).

Schon bei der ersten Berührung bildet der Körper Abwehrstoffe (Antikörper) gegen den Auslöser (Allergen). Das bedeutet, dass er empfindlicher auf den jeweiligen Stoff reagiert.

Erst nach einiger Zeit entwickeln sich spürbare Symptome durch wiederholten Kontakt mit dem Auslöser. Betroffen sind hier beispielsweise Friseurinnen und Friseure, die regelmäßig mit chemischen Haarfärbemitteln oder Dauerwellflüssigkeiten in Berührung kommen.

Wer generell anfällig für Allergien ist, entwickelt auch häufiger eine Kontaktallergie.

Was ist eine Allergie?

Im folgenden Video erfahren Sie, wodurch eine Allergie ausgelöst werden kann und welche Symptome auftreten können.

Dieses und weitere Videos gibt es auch auf YouTube

Jetzt ansehen

Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Wie häufig kommt es zu einer Kontaktallergie?

Etwa 8 % der Erwachsenen haben Kontaktallergien. Sie machen etwa 10 % aller Berufskrankheiten aus.

Kontaktallergien machen etwa 10 Prozent aller Berufskrankheiten aus. Die Betroffenen sind häufig in den Bereichen Kosmetik, Pflege, Friseur- und Bäckerhandwerk, aber auch in Büros, im Metallbau oder Maurerhandwerk tätig.

Etwa 8 Prozent aller Erwachsenen haben eine Kontaktallergie. Bei Männern kommt sie seltener vor als bei Frauen.

Wie verläuft eine Kontaktallergie?

In den meisten Fällen entstehen Kontaktallergien erst im Erwachsenenalter. Die Symptome klingen meist infolge einer Behandlung und der Vermeidung des Auslösers ab. Es kann sich aber auch ein chronisches Kontaktekzem entwickeln. Dabei kommt es zu Verdickungen und zur Verhornung der Haut; schmerzhafte Risse entstehen.

Wie wird eine Kontaktallergie diagnostiziert?

Durch Symptome allein lässt sich eine allergische Reaktion nicht klar bestimmen. Ein allergischer Ausschlag unterscheidet sich aber oft sichtbar von einem nicht allergischen: Unscharf begrenzte Ränder der betroffenen Hautstellen und ein starker Juckreiz lassen eher eine allergische Reaktion vermuten. Zudem sind hier meist unterschiedliche Körperbereiche betroffen.

Im Diagnosegespräch fragt der behandelnde Arzt oder die behandelnde Ärztin, ob man mit bestimmten Stoffen regelmäßig in Berührung gekommen ist und mit welchen man vor Auftreten der Beschwerden Kontakt hatte.

Vertiefende Informationen, etwa zu den verschiedenen Allergietests, gibt es unter gesundheitsinformation.de.

Wie wird eine Kontaktallergie behandelt?

Meist werden cortisonhaltige Cremes, Salben oder Lösungen aufgetragen, um die Beschwerden zu lindern.

Kontaktallergie behandeln: Cortisonhaltige Crermes, Salben und Lösungen, Handschuhe und Schutzkleidung, Kontakt zum Auslöser vermeiden.

Die wichtigste Maßnahme ist, den Kontakt zu dem auslösenden Stoff zu vermeiden. Bei einer Nickelallergie achtet man beispielsweise darauf, keine nickelhaltigen Schmuckstücke oder Gürtelschnallen zu tragen.

Im Berufsleben lässt sich der Kontakt nicht immer vermeiden. Dann können Handschuhe und Schutzkleidung helfen. Bei Verdacht auf eine beruflich bedingte Kontaktallergie sollte der Haut- oder Betriebsarzt dies der Berufsgenossenschaft melden. Wird die Allergie als Berufskrankheit anerkannt, werden beispielsweise die Kosten für Schutzmaßnahmen übernommen. In einigen Fällen ist eine Umstellung auf eine andere Tätigkeit unumgänglich.

Was sollte ich noch wissen?

Weitere Informationen zum Krankheitsbild Kontaktallergie finden Sie auch auf allergieinformationsdienst.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:
Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?