Das E-Rezept

Das elektronische Rezept ersetzt das rosa Rezept für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Für gesetzlich Krankenversicherte ändert sich dadurch wenig, denn es kann wie gewohnt in Papierform in der Apotheke eingereicht werden. Die Nutzung der E-Rezept-App bietet aber viele Vorteile.

Auf einen Blick

  • Das elektronische Rezept, kurz E-Rezept, erspart Patientinnen und Patienten Zeit und Wege.
  • Um diese Vorteile zu nutzen, benötigt man eine E-Rezept-App für das Smartphone.
  • Die Einlösung von E-Rezepten ist in allen Apotheken möglich. Wahlweise können sie weiterhin in Papierform oder – ab 2023 – mit der elektronischen Gesundheitskarte eingereicht werden.
  • Auch Angehörige oder Bekannte können ein E-Rezept einlösen.
  • Das E-Rezept ist fälschungssicher und unterstützt Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen bei der Zusammenarbeit.
Apothekerin scannt einen QR-Code, der auf einem Rezept aufgedruckt ist.

Was ist ein E-Rezept?

Das elektronische Rezept, kurz E-Rezept, erspart Patientinnen und Patienten Wege und vereinfacht administrative Prozesse von (Zahn-)Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen. E-Rezepte können per App bereitgestellt oder ausgedruckt werden. Ab 2023 können sie auch mit der elektronischen Gesundheitskarte in der Apotheke eingelöst werden. Das E-Rezept ersetzt das bekannte rosa Rezept.

Im Laufe von 2022 wird das E-Rezept auch Privatversicherten zur Verfügung stehen. Voraussetzung hierfür ist eine elektronische Gesundheitskarte oder eine digitale Identität.

Wie funktioniert das E-Rezept?

Verschreibt eine Ärztin oder ein Arzt Ihnen ein Medikament, so können Sie entscheiden, ob Sie das Rezept per Ausdruck, über Ihre elektronische Gesundheitskarte oder per E-Rezept-App einlösen möchten. 

Die offizielle App heißt „Das E-Rezept“ (Anbieter: gematik GmbH) und ist in den üblichen App Stores kostenlos erhältlich. Patientinnen und Patienten können ein E-Rezept bequem über die App auf ihrem Gerät abrufen und es einer Apotheke ihrer Wahl mit wenigen Klicks zuweisen, um die Arzneimittel später dort abzuholen. 

Patientinnen und Patienten können das E-Rezept bequem über eine App auf ihrem mobilen Gerät abrufen und es direkt einer Apotheke ihrer Wahl zuweisen.

Filter erlauben zudem, Apotheken nach bestimmten Kriterien wie „Aktuell geöffnet“ oder „Botendienst“ zu suchen. Dann kann man eine Apotheke auswählen, bei der man das Rezept einlösen möchte. Damit ist das Medikament bis zur Lieferung oder Abholung reserviert. In einer künftigen Ausbaustufe der App wird es möglich sein, bei bis zu drei Apotheken anzufragen, ob das verordnete Medikament vorrätig ist. 

Um E-Rezepte digital zu empfangen und einlösen zu können, müssen das Smartphone und die elektronische Gesundheitskarte die Nahfeldkommunikation (NFC) unterstützen. Außerdem wird eine PIN zur elektronischen Gesundheitskarte benötigt. PIN und NFC-fähige Gesundheitskarte stellen die Krankenkassen kostenlos zur Verfügung.  

Interessant zu wissen: Viele Versicherte, die eine Krankenkassen-App nutzen, können diese verwenden, um sich in der E-Rezept-App anzumelden: Indem Sie während des Anmeldevorgangs Ihre Krankenkasse aus der angebotenen Liste auswählen, werden Sie zur App der gesetzlichen Krankenkasse weitergeleitet. Ihre dortige Anmeldung wird dann an die E-Rezept-App übermittelt. 

Das E-Rezept wird in der Telematikinfrastruktur sicher für 100 Tage gespeichert. Sobald es eingelöst wird, ändert sich dort der Status, sodass es nicht möglich ist, es nochmals zu verwenden. Außerdem kann die Patientin oder der Patient nach der Einlösung in der App sehen, welches Medikament abgegeben wurde. Wenn also ein Austausch aufgrund eines Rabattvertrags notwendig war, wird dies in der E-Rezept-App angezeigt. 

Zugriff auf die im E-Rezept gespeicherten Daten haben nur die ausstellende Arztpraxis, die Patientin oder der Patient (beziehungsweise ein Vertreter) und die Apotheke, die es einlöst. 

Das E-Rezept ist in seiner Handhabung genauso flexibel wie das Papierrezept, denn es ist nicht personengebunden. Kann die oder der Versicherte es nicht selbst in der Apotheke einlösen, so können auch Angehörige oder Bekannte die Medikamente besorgen: mit dem Rezept in Papierform oder nach dem Einscannen des Rezeptcodes in deren E-Rezept-App. 

Wie funktioniert das E-Rezept?

Erfahren Sie in diesem Video, wie das E-Rezept genutzt werden kann.

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Welche Vorteile hat das E-Rezept für Versicherte?

Das E-Rezept spart Zeit und Aufwand: Doppelte Wege zur Apotheke für die Bestellung und Abholung fallen weg. Wenn die ausgewählte Apotheke einen Botendienst anbietet, haben es insbesondere Menschen mit Bewegungseinschränkungen leichter, ihre Arzneimittel zu erhalten. 

Folgerezepte innerhalb eines Quartals lassen sich mit dem E-Rezept ausstellen, ohne dass die Patientin oder der Patient hierfür die Praxis nochmals aufzusuchen braucht. Auch bei Videosprechstunden können E-Rezepte ausgestellt werden. 

In der App werden zusätzlich zu den Rezeptcodes Einnahmehinweise und Informationen zu den verordneten Medikamenten gespeichert. Sie macht es auch leichter nachvollziehbar, wann welche Medikamente verordnet und in der Apotheke abgegeben wurden. 

Wird ein Rezept nicht sofort eingelöst, so zeigt die App an, wie lange dafür noch Zeit bleibt: Nach 28 Tagen verlieren Kassenrezepte ihre Gültigkeit und können nur noch als Privatrezept auf eigene Kosten eingelöst werden. 

Die E-Rezept-App bietet zudem eine Familienfunktion, die für pflegende Angehörige und Eltern praktisch ist. Dafür benötigen Sie die elektronische Gesundheitskarte und PIN Ihres Familienmitglieds, mit denen Sie in Ihrer App ein weiteres Profil anlegen. So erhalten Sie künftig automatisch dessen Rezepte. Dies ist auch parallel möglich, zum Beispiel können beide Eltern die Rezepte ihres gemeinsamen Kindes empfangen. Einlösbar sind diese aber nur einmal.     

Zusätzlich ist die App in weiteren Sprachen verfügbar und unterstützt die üblichen Bedienungshilfen der Betriebssysteme. 

Welche Vorteile hat das E-Rezept für das Gesundheitswesen?

Das E-Rezept vereinfacht den Austausch und die Zusammenarbeit von Arztpraxen, Apotheken und Krankenkassen: Die elektronische Übermittlung des E-Rezepts verringert die Fehleranfälligkeit und die Bearbeitungsdauer bei allen Beteiligten. Das E-Rezept trägt so dazu bei, Aufwände im Gesundheitswesen zu reduzieren. Durch eine elektronische Signatur ist es zudem fälschungssicher.

In Verbindung mit der elektronischen Patientenakte eröffnet das E-Rezept weitere Möglichkeiten: In einer künftigen Ausbaustufe werden die Informationen zu den verordneten und abgegebenen Medikamenten automatisiert in die elektronische Patientenakte übertragen, sofern die Patientin oder der Patient dies wünscht. So bekommen alle Beteiligten im Therapieprozess (Ärzte, Apotheker, Versicherte und zukünftig auch Pflegende) einen besseren Überblick über die aktuellen und bisherigen Verordnungen.

Was sind elektronische Patientenakte und ePA-App?

Erfahren Sie im folgenden Video, welche Vorteile die elektronische Patientenakte (ePA) mit sich bringt und wie die Datenübermittlung funktioniert.

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Weitere Informationen

Mehr Informationen zur Verwendung der E-Rezept-App finden Sie auf der Website E-Rezept: Die App

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