Kopfläuse
ICD-Codes: B85 Was ist der ICD-Code?
Wenn es am Kopf juckt, können Läuse die Ursache sein. Kopfläuse sind lästig, aber harmlos. Um die winzigen Parasiten wieder loszuwerden und einer Weiterverbreitung vorzubeugen, ist eine gezielte Behandlung nötig.
Auf einen Blick
- Kopfläuse sind flügellose Insekten, die sich von Blut aus der Kopfhaut ernähren.
- Dass sich Kopfläuse im Haar eingenistet haben, macht sich meist durch ein Kitzeln auf der Kopfhaut und Juckreiz bemerkbar.
- Vor allem bei Kindern im Kita- und Grundschulalter kommen Kopfläuse häufiger vor.
- Für eine Übertragung ist in der Regel ein Kopf-zu-Kopf-Kontakt nötig. Eine Übertragung über Gegenstände lässt sich jedoch nicht ausschließen.
- Mit verschiedenen Maßnahmen kann man einer Weiterverbreitung von Kopfläusen vorbeugen.
- Zur Behandlung stehen wirksame Arzneimittel zur Verfügung. Bei Kindern bis zum 12. Lebensjahr übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die meisten Mittel.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was sind Kopfläuse?
Kopfläuse sind winzige flügellose Parasiten. Sie nisten sich im Haar ein und saugen Blut aus der Kopfhaut. Die Bisse von Kopfläusen können jucken, sind ansonsten aber harmlos. Im Gegensatz zu anderen blutsaugenden Insekten wie Zecken übertragen Kopfläuse keine Krankheiten.
Die Eier von Kopfläusen werden als Nissen bezeichnet. Diese kleben in der Regel nahe der Kopfhaut an den Haaransätzen. Kopfläuse können sich schnell vermehren und verbreiten: Eine neue Generation schlüpft meistens innerhalb einer Woche.
Kopfläuse treten häufig in Kindertagesstätten, Kindergärten und Schulen auf. Haben sie sich einmal eingenistet, verschwinden sie nicht von selbst wieder. Es gibt aber verschiedene wirksame Behandlungsmöglichkeiten.
Welche Symptome zeigen sich bei Kopfläusen?
Kopfläuse müssen sich nicht unbedingt sofort bemerkbar machen. Es können aber folgende Symptome auftreten:
- ein Kitzeln auf der Kopfhaut oder das Gefühl, dass sich etwas im Haar bewegt
- juckende Biss- und Einstichstellen oder auch wundgekratzte Hautstellen
- juckreizbedingte Schlafstörungen, da Kopfläuse nachtaktiv sind
Was sind die Ursachen für Kopfläuse?
Vor allem Kinder haben Kopfläuse. Fast immer werden die Parasiten durch direkten Körperkontakt übertragen, zum Beispiel beim gemeinsamen Spielen.
Manche Menschen denken, Kopfläuse seien die Folge mangelnder Hygiene. Das stimmt aber nicht: Da sich Läuse von Blut ernähren, ist es für sie egal, ob die Haare sauber oder schmutzig sind. Kopfläuse kann sich jeder Mensch „einfangen“.
Unter Mädchen verbreiten sich Kopfläuse etwas stärker als unter Jungen. Laut der Meinung von Fachleuten könnte das daran liegen, dass Mädchen häufiger und länger „die Köpfe zusammenstecken“ als Jungen. Die Haarlänge hat keinen Einfluss auf das Ansteckungsrisiko. In langen, dichten und lockigen Haaren lassen sich die Kopfläuse aber schwerer erkennen.
Wie verbreitet sind Kopfläuse?
Kopfläuse kommen oft vor – insbesondere bei Kindern zwischen 3 und 12 Jahren. Es gibt für Deutschland jedoch keine genauen Zahlen. Schätzungen zufolge haben etwa 1 bis 3 von 100 Kindern Kopfläuse.
In Kindergärten, Kindertagesstätten und Schulen kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. In der Regel treten Kopfläuse in den ersten Monaten nach den Sommerferien auf – also vom Spätsommer bis in den Frühherbst.
Wie kann man Kopfläusen vorbeugen?
Sicher verhindern kann man nicht, dass man selbst oder das Kind Kopfläuse bekommt. Wer Kopfläuse hat, kann aber dazu beitragen, dass sie sich nicht weiterverbreiten: Denn übertragen werden sie fast immer bei einem Kopf-zu-Kopf-Kontakt.
Kopfläuse müssen alle 2 bis 4 Stunden Blut saugen. Fern der Kopfhaut überleben sie meistens nicht lange. Läuse, die vom Kopf fallen, trocknen schon nach wenigen Stunden aus. Auch die Eier der Kopfläuse müssen sich nahe der Kopfhaut befinden, weil der Nachwuchs ohne warme Temperaturen nicht schlüpfen kann. In der Regel werden Kopfläuse deshalb nicht über Gegenstände übertragen. Ausgeschlossen ist dieser Übertragungsweg aber nicht. Sicherheitshalber kann man vermeiden, Mützen, Schals oder Bürsten gemeinsam zu benutzen.
Weitere mögliche Maßnahmen, um eine Weiterverbreitung zu verhindern, sind:
- Kämme, Bürsten und Haarspangen mit heißem Wasser und Seife gründlich reinigen und ein paar Tage nicht benutzen
- benutzte Bettwäsche, Schlafanzüge, Kleidung und Handtücher bei 60 Grad waschen oder in den Trockner geben
- Kleidung und Gegenstände wie Kuscheltiere, die nicht bei 60 Grad waschbar sind, für 3 Tage in einer Plastiktüte verschließen
Wie stellt man Kopfläuse fest?
Ein „Läusealarm“ im Kindergarten oder in der Schule veranlasst Eltern meist zu einer Läusekontrolle bei den eigenen Kindern. Dafür ist ein spezieller Läusekamm hilfreich.
Läusekämme gibt es in Apotheken, Drogerien oder Sanitätshäusern. Zur Kontrolle werden die Haare am besten zuerst nass gemacht. Danach kämmt man sorgsam vom Haaransatz in Richtung Haarspitzen – Strähne für Strähne und mindestens zweimal. Die Läuse und ihre Eier (Nissen) lassen sich leichter erkennen, wenn man den Kamm nach jeder Strähne auf Küchenpapier oder einem Handtuch ausstreicht.
Ausgewachsene Kopfläuse sind nur 2 bis 3 Millimeter groß – in einem Haarbüschel sind sie daher kaum zu sehen. Ihr Körper ist graubraun, flach und flügellos. Anders als Flöhe können Kopfläuse nicht springen. Sie haben sechs Beine, mit denen sie sich gut an menschlichen Haaren festhalten und an ihnen entlanglaufen können. Noch nicht ausgewachsene Läuse entdeckt man leichter mit einer Lupe.
Kopfläuse legen ihre Eier meistens hinter den Ohren oder im Nacken ab. Die Eier kleben fest an den Haaransätzen, meistens mit einem Abstand von weniger als einem Zentimeter zur Kopfhaut.
Andere Strukturen im Haar, wie Hautschorf oder Schuppen, verwechselt man manchmal mit Nissen. Im Unterschied zu den Läuseeiern kleben Schuppen und andere lose Partikel aber nicht fest und fallen beim Schütteln der Haare heraus.
Wie behandelt man Kopfläuse?
Eine Behandlung von Kopfläusen ist nur dann nötig, wenn man lebende Kopfläuse oder lebensfähige Eier findet. Dann ist schnelles Handeln ratsam, damit sich die Läuse nicht weiter ausbreiten. Gegen Kopfläuse wirken Mittel mit Insektengift (Insektizide) und Silikonöl (Dimeticon).
Es gibt auch Mittel auf Pflanzenbasis – zum Beispiel mit Kokosöl. Manche Menschen verwenden alternativ Hausmittel wie Olivenöl oder Mayonnaise. Die Wirksamkeit dieser Mittel ist aber nicht gut untersucht.
Einige Insektizide wirken gegen Kopfläuse nicht mehr so gut wie früher. Daher verwendet man heute häufiger Mittel mit Silikonöl. Sie kommen ohne Insektengift aus und bleiben auch dauerhaft wirksam. Der Grund: Mittel mit Silikonöl bedecken die Kopfläuse mit einer Ölschicht, sodass sie ersticken.
In der Regel muss die Behandlung gegen Kopfläuse nach circa 7 bis 10 Tagen wiederholt werden. Wie genau ein Mittel gegen Läuse anzuwenden ist, ist im Beipackzettel nachzulesen. Bei Kindern übernehmen die Krankenkassen die Kosten für die meisten Mittel: Bis zum 12. Lebensjahr kann die Ärztin oder der Arzt sie verschreiben.
Wichtig zu wissen: Ob die Behandlung mit Läusemitteln erfolgreich war, lässt sich prüfen, indem man die Haare mit einem Läusekamm gründlich auskämmt. Ärztinnen und Ärzte empfehlen, das Auskämmen nach der Behandlung alle 3 Tage für mindestens 2 Wochen zu wiederholen.
Finden sich nach einer Kopflaus-Behandlung noch ein paar Nissen, aber keine Läuse mehr, sind die Parasiten wahrscheinlich verschwunden. Nissen oder Teile davon können allerdings noch Wochen später an den Haaren kleben. Ob es alte oder neue Nissen sind, lässt sich an ihrer Entfernung zur Kopfhaut erkennen: Da Haare etwa einen Zentimeter pro Monat wachsen, handelt es sich bei Nissen, die weiter als einen Zentimeter von der Kopfhaut entfernt sind, wahrscheinlich um Überbleibsel und keinen neuen Befall.
Vertiefende Informationen dazu, was gegen Kopfläuse hilft, finden Sie auf gesundheitsinformation.de.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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