Bettwanzen
ICD-Codes: T00.9 Was ist der ICD-Code?
Rote Stellen an Armen, Beinen und im Gesicht können Bisse von Bettwanzen sein. Die Parasiten ernähren sich von menschlichem Blut. Ihre Bisse jucken zwar, sind aber harmlos. Was hilft, um sie wieder loszuwerden, das lesen Sie hier.
Auf einen Blick
- Bettwanzen sind kleine Parasiten, die sich von menschlichem Blut ernähren.
- Bettwanzenbisse jucken. Deshalb stören sie zwar, sind aber ungefährlich.
- Bettwanzen übertragen keine Krankheiten.
- Bettwanzen verbreiten sich über den Kontakt mit befallener Kleidung, Gepäck oder Matratzen und Bettwäsche.
- Ihre Bisse können leicht mit Insektenstichen oder Flohbissen verwechselt werden.
- Um Bettwanzen wieder loszuwerden, gibt es verschiedene Behandlungen.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Was sind Bettwanzen?
Bettwanzen sind ovale, flache Parasiten und nur fünf Millimeter groß. Bettwanzen mögen es dunkel. Tagsüber sitzen die bräunlichen Insekten in dunklen Verstecken, zum Beispiel in Matratzen und Bettwäsche oder Ritzen und Spalten. Das macht es nicht einfach, sie zu entdecken.
Nachts krabbeln Bettwanzen auf schlafende Menschen und ernähren sich von deren Blut. Die Bisse jucken manchmal und können sich entzünden. Bettwanzen übertragen aber keine Krankheiten.
Vom Ei bis zum erwachsenen Insekt durchlaufen Bettwanzen sechs Entwicklungsstadien. Dafür benötigen sie alle 3 bis 5 Tage eine Blutmahlzeit. Sie können sich sehr schnell vermehren und ausbreiten.
Welche Anzeichen deuten auf Bettwanzenbisse hin?
Dass man gebissen wurde, merkt man oft gar nicht. Das liegt einerseits daran, dass die Bettwanzen nachts beißen, wenn man schläft. Andererseits betäubt die Bettwanze die Bissstelle.
Folgende Symptome können auf einen Biss von Bettwanzen hinweisen:
- juckende Bissstellen oder Quaddeln, besonders an Armen und Beinen und im Gesicht
- manchmal drei Bisse direkt nebeneinander
- Juckreiz, beginnend oft erst nach einigen Tagen
- unruhiger Schlaf
- Blutflecken auf dem Bettlaken
- schwarz-braune Flecken (Bettwanzenkot) auf der Matratze
- ein strenger Geruch, der von den Bettwanzen ausgeht
Woher kommen Bettwanzen?
Bettwanzen werden typischerweise über Kleidung oder Gepäck übertragen. Stecken sie in Matratzen oder anderen Möbelstücken, finden sie auch auf diesem Weg zu einem Menschen.
Besonders in Unterkünften, die von vielen Menschen genutzt werden, ist das Risiko hoch, in Kontakt mit Bettwanzen zu kommen. Das kann zum Beispiel eine Jugendherberge sein. Auch wenn viele Menschen auf engem Raum wohnen, haben es Bettwanzen leichter einen Menschen zu finden.
Wie verbreitet sind Bettwanzen?
Bettwanzen kommen weltweit vor. Weil Menschen um den gesamten Globus reisen, können sich die Parasiten ausbreiten.
Was kann man gegen Bettwanzen tun?
Da Bettwanzen sich tagsüber verstecken, sind sie oft schwer zu finden. Kleine dunkle Flecken (Bettwanzenkot) oder Blutflecken auf der Bettwäsche weisen auf einen Befall hin.
Wer sich gebrauchte Matratzen, Kleidung oder Möbel in die Wohnung holt, sollte diese nach Anzeichen für einen Bettwanzenbefall untersuchen.
Bettwanzen sterben ab einer Temperatur von etwa 50 Grad. Kleidung oder Bettwäsche sollte man deshalb entsprechend heiß waschen.
Wirksame Mittel, die Bettwanzen allein durch einen bestimmten Geruch abschrecken (Repellents), sind bisher nicht bekannt.
Gegenstände, die nicht gewaschen werden können, sollten für mindestens 2 Stunden auf über 50 Grad erhitzt oder für mindestens 5 Tage bei minus 5 Grad eingefroren werden.
Wer außer Haus schläft, sollte beispielsweise Bettwäsche, Matratze und Möbel in Bettnähe auf Bettwanzen überprüfen.
Wie stellt man Bisse von Bettwanzen fest?
Nach dem Aufwachen fallen zunächst rote Punkte an Armen, Beinen und im Gesicht auf. Das sind Bissstellen der Bettwanzen. Oft finden sich zwei oder drei Bisse direkt nebeneinander.
Die Bisse können jucken – müssen es aber nicht. Manchmal beginnt der Juckreiz auch erst Tage später.
Wichtig zu wissen: Die Bisse von Flöhen, Milben oder Mücken können mit denen von Bettwanzen verwechselt werden.
Andere Gründe für Juckreiz und rote Flecken auf der Haut können Allergien, Ekzeme, Windpocken oder bakterielle Infektionen wie Borkenflechte (Impetigo contagiosa) sein. Auch dies sollte die Ärztin oder der Arzt ausschließen.
Ganz sicher ist eine Diagnose, wenn tatsächlich Bettwanzen gefunden werden.
Wie werden Bettwanzen und ihre Bisse behandelt?
Wer Bettwanzen etwa im eigenen Bett entdeckt, sollte schnell handeln, damit die Parasiten sich nicht weiter vermehren und ausbreiten.
Zu den wichtigsten Sofortmaßnahmen zählen:
- stark befallene Matratzen oder Möbel entsorgen
- Bettwäsche und Kleidung bei mindestens 60 Grad waschen sowie in einem Trockner bei hohen Temperaturen trocknen
- wenig befallene Möbel und Böden mit dem Staubsauger säubern
Außerdem ist eine Behandlung der Wohnung und Möbel mit Insektiziden möglich. Dies sollte jedoch unbedingt einem Fachmann oder einer Fachfrau überlassen werden. Denn eine sachgemäße Behandlung schützt vor Gesundheitsschäden, beispielsweise durch Vergiftung. Nach 4 bis 20 Tagen sollte die Behandlung wiederholt werden, um wirklich alle Bettwanzen zu erwischen.
Auch eine Behandlung mit Hitze ist möglich. Dabei werden die befallenen Räume von Fachleuten abgedichtet und Heizgeräte aufgebaut, um die Räume für mindestens 48 Stunden auf über 50 Grad zu erhitzen.
Eine Behandlung der Bettwanzenbisse und Quaddeln ist oft nicht nötig. Diese verschwinden meist nach etwa einer Woche. Haben die Bettwanzen wiederholt gebissen, können die Bissstellen stärker jucken. Dann lindern rezeptfreie oder verschreibungspflichtige Mittel wie Kortisonsalben den Juckreiz. Ein- bis zweimal täglich über 7 Tage angewendet, fördern sie die Heilung der betroffenen Hautpartien.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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