Tennisarm

Ein Tennisarm entsteht meistens durch einseitige oder starke Belastungen, wie sie etwa beim Sport oder handwerklichen Arbeiten vorkommen. Typisch sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens.

Auf einen Blick

  • Ein Tennisarm wird meistens von einseitigen oder starken Belastungen verursacht.
  • Typisch sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens.
  • Etwa 2 von 100 Menschen haben einen Tennisarm.
  • Häufig erfordert ein Tennisarm Geduld: Die Beschwerden sind häufig erst nach Monaten verschwunden.
  • Behandlungen können die Beschwerden etwas lindern oder die Heilung beschleunigen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Mann hält Kühlbeutel an den Ellenbogen.

Was ist ein Tennisarm?

Ein Tennisarm wird meistens durch einseitige oder starke Belastungen verursacht. Solche Belastungen gibt es zum Beispiel bei Sportarten wie Tennis oder bei handwerklichen Tätigkeiten. Typisch für einen Tennisarm sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens. Die Schmerzen können aber auch in den ganzen Arm ausstrahlen.

Typisch für einen Tennisarm sind Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens.

Wer einen Tennisarm hat, braucht oft Geduld: Bis die Beschwerden verschwinden, kann es Monate dauern. Mit verschiedenen Behandlungen lassen sich die Beschwerden etwas lindern oder die Heilung beschleunigen. Bei vielen Therapiemethoden ist der Nutzen allerdings nicht nachgewiesen.

Welche Symptome zeigen sich bei einem Tennisarm?

Meistens treten die typischen Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens nur bei Bewegung oder Berührung auf. Sie können in den Ober- und Unterarm, aber auch in die Hand ausstrahlen. Schon eine einfache Belastung kann Schmerzen auslösen – zum Beispiel das Aufschrauben einer Flasche. Bei starken Beschwerden kann es sogar schwierig werden, eine Kaffeetasse zu heben.

Menschen mit einem Tennisarm fällt es auch schwer, kräftig zuzugreifen. Oft ist der Arm unbeweglicher als zuvor. Zudem können nächtliche Beschwerden den Schlaf stören. Wird der Arm nicht bewegt, lassen die Schmerzen manchmal nach.

Was sind die Ursachen für einen Tennisarm?

Bei einem Tennisarm schmerzt der Ansatz der Muskelsehnen im Außenbereich des Ellenbogens. Hier setzen die Sehnen an, die an der Streckung des Handgelenks beteiligt sind. Zu den typischen Beschwerden können daher Bewegungen führen, bei denen der Arm oder die Hand gebeugt, gestreckt oder gedreht wird. Dazu zählen auch Greif- und Hebebewegungen.

Einen Tennisarm haben oft Menschen, die ihre Unterarmmuskulatur normalerweise wenig fordern und sie dann plötzlich stark belasten. Die Beschwerden treten aber nicht nur nach kurzen, starken Belastungen auf. Auch Menschen, die ihren Arm regelmäßig einseitig belasten, können einen Tennisarm entwickeln.

Mögliche Ursachen für einen Tennisarm sind:

  • Sportarten wie Tennis, Rudern oder Krafttraining
  • handwerkliche Tätigkeiten wie Wände streichen, Schreinern oder Schraubendrehen
  • schweres Heben
  • Spielen von Musikinstrumenten, beispielsweise Klavier
  • Arbeit am Computer oder an einer Supermarktkasse

Ein Tennisarm kann zwar tatsächlich durch Tennisspielen verursacht werden. Meist gibt es aber andere Auslöser.

Anders als früher gedacht werden die Beschwerden bei einem Tennisarm nicht durch eine entzündete Muskulatur verursacht. Wahrscheinlich spielen Verschleiß und kleine Verletzungen am Ansatz der Muskelsehnen eine wichtige Rolle, die durch Über- oder Fehlbelastungen entstehen. Es ist aber noch nicht genau geklärt, was einen Tennisarm verursacht.

Wie häufig kommt es zu einem Tennisarm?

Etwa 2 von 100 Menschen haben einen Tennisarm. Am häufigsten kommt er bei 40- bis 60-Jährigen vor. Das ist vermutlich so, weil die Muskulatur in diesem Alter anfälliger für Überlastungen ist. Männer haben ungefähr genauso oft einen Tennisarm wie Frauen.

Ungefähr 2 von 100 Menschen haben einen Tennisarm.

Wie entwickelt sich ein Tennisarm?

Manchmal verschwinden die Beschwerden bereits nach wenigen Wochen. Häufig dauern sie aber mehrere Monate an. Rund 80 Prozent der Menschen mit Tennisarm sind innerhalb eines Jahres wieder schmerzfrei. Bei den übrigen halten die Beschwerden länger an.

Wie wird ein Tennisarm diagnostiziert?

Zur Diagnose eines Tennisarms fragt die Ärztin oder der Arzt zuerst, bei welchen Tätigkeiten die Beschwerden auftreten und ob Vorerkrankungen bestehen. Danach wird der Arm untersucht und geprüft, welche Bewegungen wehtun. Dafür streckt man zum Beispiel den Arm mit der Handfläche nach unten aus und drückt mit der Hand gegen Widerstand nach oben. Werden dadurch Schmerzen am Ellenbogen ausgelöst, spricht dies für einen Tennisarm.

In der Regel genügt eine körperliche Untersuchung, um einen Tennisarm festzustellen. Eine Röntgenaufnahme, Ultraschalluntersuchung oder Magnetresonanztomographie (MRT) ist nur sinnvoll, wenn die Ärztin oder der Arzt eine andere Erkrankung als Ursache der Beschwerden vermutet.

Wie wird ein Tennisarm behandelt?

Die Behandlung eines Tennisarms zielt zum einen darauf ab, die Schmerzen zu lindern. Zum anderen soll sie Arm und Handgelenk belastbarer und beweglicher machen.

Anfangs kann es hilfreich sein, schmerzende Tätigkeiten so gut wie möglich zu vermeiden oder die Belastungen zu verringern, bis die Beschwerden nachlassen. Auch die sogenannte exzentrische Trainingstherapie kann dazu beitragen, die Schmerzen zu lindern. Dabei handelt es sich um spezielle Kräftigungsübungen für den Unterarm und das Handgelenk. Sinnvoll kann zudem eine manuelle Therapie durch eine Krankengymnastin oder einen Krankengymnasten sein.

Vertiefende Informationen, etwa über Kraft- und Dehnübungen bei einem Tennisarm, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

Ein Tennisarm wird häufig mit ganz unterschiedlichen Methoden behandelt. Allerdings lindern nur wenige Behandlungen nachweislich die Beschwerden. Vor allem ist Geduld wichtig: Denn meistens verschwinden die Beschwerden nach einigen Monaten auch ohne größere Behandlung wieder.

Kurzfristige Linderung können zudem nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) verschaffen. Auch Kortisonspritzen wirken gegen die Schmerzen. Sie können den Heilungsprozess aber stören. Einige Studien lassen vermuten, dass auch eine Ultraschalltherapie etwas zur Schmerzlinderung beitragen kann.

Für die folgenden Behandlungen ist bisher kein Nutzen nachgewiesen:

  • verschiedene Injektionstherapien, zum Beispiel mit Eigenblut oder Botox
  • Lasertherapie
  • Elektrotherapie
  • Massagen
  • Stoßwellentherapie
  • Akupunktur

Von den gesetzlichen Krankenkassen werden solche Behandlungen oft nicht bezahlt. Bleiben die Beschwerden über lange Zeit bestehen und haben andere Therapien nicht geholfen, werden manchmal Operationen angeboten. Es ist bisher aber kaum untersucht worden, ob Tennisarm-Operationen nützlich sind.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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