Schleimbeutelentzündung

Eine Schleimbeutelentzündung entsteht, wenn ein Schleimbeutel zu stark beansprucht wird. Sie ist schmerzhaft und führt zu einer Schwellung – zum Beispiel am Ellenbogen oder Knie.

Auf einen Blick

  • Schleimbeutel sind mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen aus Bindegewebe.
  • Es gibt über 100 Schleimbeutel im Körper, oft in der Nähe von Gelenken.
  • Eine Schleimbeutelentzündung kann die Beweglichkeit einschränken und sehr schmerzhaft sein.
  • Die Erkrankung kann auftreten, wenn ein Schleimbeutel zu stark beansprucht wird.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Frau winkelt den Arm an und stützt ihren Ellenbogen mit der Hand.

Was ist eine Schleimbeutelentzündung?

Eine Schleimbeutelentzündung wird auch Bursitis genannt – vom lateinischen Wort bursa = Beutel. Sie kann die Beweglichkeit einschränken und sehr schmerzhaft sein. Eine Bursitis kann entstehen, wenn ein Schleimbeutel zu stark beansprucht wird.

Schleimbeutel sind mit Flüssigkeit gefüllte Säckchen aus Bindegewebe. Sie polstern Körperstellen, die viel Reibung oder Druck ausgesetzt sind. Werden zum Beispiel die Ellenbogen auf einer harten Tischplatte aufgestützt, sorgen die Schleimbeutel wie kleine Kissen dafür, dass der Knochen nicht zu stark auf die Haut drückt. Es gibt über 100 Schleimbeutel im Körper. Häufig befinden sie sich in der Nähe von Gelenken.

Auch Infektionen, in der Regel mit Bakterien, können eine Schleimbeutelentzündung verursachen.

Woran erkennt man eine Schleimbeutelentzündung?

Entzündet sich ein Schleimbeutel, sammelt sich darin mehr Flüssigkeit als sonst und er schwillt dadurch an. Ärztinnen und Ärzte sprechen von einem Erguss. Die Schwellung lässt sich gut von außen erkennen und ertasten – vor allem bei Schleimbeuteln, die dicht unter der Haut liegen.

Der geschwollene Bereich schmerzt in Ruhe, besonders aber bei Bewegung und Druck von außen. Er kann sich zusätzlich röten und warm anfühlen. Fieber und ein allgemeines Krankheitsgefühl sind weitere mögliche Symptome.

Was verursacht eine Schleimbeutelentzündung?

Häufig entzündet sich ein Schleimbeutel, weil er durch einen heftigen Stoß – zum Beispiel bei einem Sturz – verletzt oder durch häufige Reibung und Druck stark beansprucht wurde.

In manchen Berufen kommt es daher häufiger zu Schleimbeutelentzündungen, etwa bei Fliesenlegerinnen und Fliesenlegern: Sie knien oft auf hartem Boden und können davon eine Schleimbeutelentzündung an der Kniescheibe bekommen.

Bei Reinigungskräften oder bei Handwerksberufen wie Schreinern, Dachdecken und Gärtnern ist das Risiko, dass sich Schleimbeutel entzünden, ebenfalls höher. Zudem können manche Sportarten wie Volleyball oder auch langes Arbeiten am Schreibtisch Schleimbeutelentzündungen begünstigen.

Ein Schleimbeutel kann sich außerdem entzünden, wenn Krankheitserreger wie Bakterien in ihn eindringen, zum Beispiel aufgrund einer Verletzung. Häufig bleibt aber unklar, wie die Erreger in den Schleimbeutel gelangt sind.

Manchmal greifen auch entzündliche Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma auf die Schleimbeutel über.

Wie häufig kommt es zu einer Schleimbeutelentzündung?

Allein an den Knien und Ellenbogen entzünden sich bei mindestens einem von 10.000 Menschen pro Jahr die Schleimbeutel. Ein Drittel der Schleimbeutelentzündungen wird von Bakterien ausgelöst.

Bei mindestens einem von 10.000 Menschen entzünden sich pro Jahr die Schleimbeutel an Knien und Ellenbogen.

Eine Schleimbeutelentzündung trifft oft Männer mittleren Alters. Ein möglicher Grund ist, dass sie häufiger Berufe ausüben, die Entzündungen von  Schleimbeuteln begünstigen.

Bei vielen heilt die Entzündung innerhalb von zwei bis drei Wochen ab, wenn die betroffene Stelle geschont wird. Schleimbeutelentzündungen können aber auch dauerhaft bestehen bleiben – zum Beispiel, wenn man die auslösende Tätigkeit weiter ausübt.

Außerdem können chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Rheuma die Heilung behindern oder die Entzündung verstärken.

Wie wird eine Schleimbeutelentzündung diagnostiziert?

Sind Schleimbeutel betroffen, die dicht unter der Haut liegen, lässt sich die Entzündung leicht erkennen.

Diese Stellen schmerzen, sind geschwollen und druckempfindlich. Auch gerötete, überwärmte Haut deutet auf eine Entzündung der Schleimbeutel hin.

Schleimbeutelentzündungen treten oft an den Knien, Ellenbogen, Füßen, im Schulterbereich und an der Hüfte auf.

Bei der Diagnose ist es wichtig zu prüfen, ob die Entzündung von Erregern wie Bakterien verursacht wurde. Mögliche Anzeichen dafür sind Fieber oder eine Wunde im Bereich der Entzündung.

Zur Abklärung der Ursache entnimmt die Ärztin oder der Arzt mithilfe einer Hohlnadel (Kanüle) etwas Flüssigkeit aus dem Schleimbeutel und lässt sie im Labor untersuchen.

Auch Bluttests können helfen, die Ursache zu klären. Sie können zum Beispiel zeigen, ob eine Erkrankung wie Gicht die Schleimbeutelentzündung ausgelöst hat.

Ultraschall- und Röntgenaufnahmen oder andere bildgebende Verfahren dienen dazu, andere Ursachen wie Knochen- oder Gelenkverletzungen auszuschließen. Mit ihnen lässt sich auch untersuchen, ob die Schleimbeutelentzündung schon benachbartes Gewebe geschädigt hat.

Wie wird eine Schleimbeutelentzündung behandelt?

Ärztinnen und Ärzte empfehlen vor allem, den geschwollenen Bereich möglichst wenig zu bewegen und nicht weiter zu belasten, damit die Schleimbeutelentzündung wieder abklingen kann. Auch kühlende Auflagen oder Schmerzmittel können helfen.

Maßnahmen bei einer Schleimbeutelentzündung: Bereich wenig bewegen, kühlende Auflagen, Schmerzmittel

Ist die Entzündung zurückgegangen, sollte man neue Überlastungen vermeiden, damit es nicht zu einem Rückfall kommt. Wer häufig am Boden arbeitet, kann Hilfsmittel wie Knieschoner nutzen. Man kann sich zudem beraten lassen, welche Maßnahmen noch sinnvoll sind: am besten von einer Spezialistin oder einem Spezialisten für Ergotherapie oder Arbeitsmedizin.

Tritt trotz dieser Maßnahmen keine Besserung ein oder kehrt die Entzündung häufig wieder, wird manchmal Kortison in den Schleimbeutel gespritzt. Bei dauerhaften Entzündungen wird der betroffene Schleimbeutel in der Regel operativ entfernt.

Ist die Entzündung von Bakterien verursacht, reicht es oft aus, sie mit Antibiotika zu behandeln. Genügt dies nicht, empfehlen Ärztinnen und Ärzte häufig frühzeitig eine Operation. Kortison wird bei einer bakteriellen Schleimbeutelentzündung nicht eingesetzt, da dies eher schaden würde.

Ist die Schleimbeutelentzündung durch Erkrankungen wie Gicht oder Rheuma bedingt, können andere Medikamente erforderlich sein.

Vertiefende Informationen dazu, wie eine Schleimbeutelentzündung behandelt wird, lesen Sie unter gesundheitsinformation.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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