Akne

Die Ausprägungen von Akne können sehr unterschiedlich sein und es gibt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten. Hier erhalten Sie Informationen zur „gewöhnlichen“ Akne (Akne vulgaris) bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Auf einen Blick

  • Bei Jugendlichen ist Akne die häufigste Hautkrankheit.
  • Vor allem in der Pubertät kann Akne stark belasten.
  • Aknepickel sind hartnäckiger als gewöhnliche Pickel und Mitesser.
  • Ab einem Alter von ungefähr 20 Jahren geht die Akne oft von selbst zurück.
  • Neben Medikamenten gibt es verschiedene Mittel wie Gesichtswasser, deren Nutzen nicht immer belegt ist.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Akne: Eine junge Frau sieht ihr Gesicht in einen Spiegel.

Was ist Akne?

Pickel sind eine normale Begleiterscheinung der Pubertät. Doch während die meisten Jugendlichen nur ab und zu ein paar Pickel haben, bekommen andere eine auffällige Akne, die längere Zeit anhält. Auch die Behandlung erfordert Geduld. Im folgenden Text erhalten Sie Informationen zu Akne vulgaris – der „gewöhnlichen“ Akne – bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen.

Wie sieht Akne aus?

Mediziner unterscheiden zwischen leichter, mittelschwerer und schwerer Akne, außerdem zwischen entzündlicher und nicht entzündlicher. Als leichte Akne gilt die nichtentzündliche Form – dabei werden die Hautveränderungen meist gar nicht als Akne, sondern einfach als „Pickel“ oder „Mitesser“ bezeichnet.

Was Akne von normalen Pickeln unterscheidet, sind die Dauer und Stärke der Hautveränderung. Aknepickel entwickeln sich über einen längeren Zeitraum und können lange bestehen bleiben. Es können auch kleine rote Flecken oder Narben zurückbleiben.

Anzeichen von Akne: Mediziner unterscheiden Akne in leichte, mittelschwere und schwere Akne.

Leichte Akne

Bei einer leichten Akne verstopfen die Talgdrüsen und es bilden sich Mitesser (Komedonen). Es gibt offene Mitesser, deren Kopf schwarz verfärbt ist, weil sich der Hautfarbstoff Melanin mit dem Sauerstoff der Luft verbindet. Geschlossene Mitesser sind hingegen weißlich. Sammelt sich nach und nach immer mehr Talg in den Mitessern an, vermehren sich dort die Bakterien und entzündliche Aknepickel entstehen. Bei leichter Akne treten nur wenige oder kleine Aknepickel auf.

Mittelschwere Akne

Bei der mittelschweren Akne bilden sich deutlich mehr Aknepickel als bei der leichten. Stärker entzündete Pickel heißen „Papeln“ (kleine Knötchen) oder „Pusteln“ (mit Eiteransammlung).

Schwere Akne

Bei der schweren Form bilden sich sehr viele Papeln und Pusteln. Zusätzlich entstehen Knoten in der Haut, die sich oft rötlich verfärben und Schmerzen hervorrufen. Eine schwere Akne kann zu bleibenden Narben führen.

Was verursacht Akne?

Ein Mädchen mit Akne im Gesicht sieht sich im Spiegel.

In der Pubertät ändert sich der Hormonhaushalt des Körpers grundlegend. Bei Jungen wie bei Mädchen werden verstärkt Androgene gebildet, die die Fettproduktion der Haut anregen. Dieses Hautfett wird als Talg bezeichnet und ist dazu da, die Haut geschmeidig zu halten und sie zu schützen.

Wenn sich am Ausgang einer Talgdrüse eine Hornschicht bildet und die Drüse verstopft, entsteht daraus ein Mitesser. Dieser kann sich entzünden und einen Aknepickel verursachen.

Wichtig zu wissen: Akne tritt vor allem im Gesicht, auf der Brust, den Schultern und dem Rücken auf – denn dort sitzen besonders viele Talgdrüsen.

Weil der Körper in der Pubertät mehr Androgene produziert, kommt Akne vor allem bei Jugendlichen vor. Mit Anfang zwanzig sind Aknepickel meist kein Thema mehr. 

Vermutlich beeinflussen auch die genetische Veranlagung sowie das Immunsystem, ob eine Akne auftritt.

Wie entsteht Akne?

In diesem Video erfahren Sie mehr über die Ursachen für die Entstehung von Akne und wie Akne behandelt werden kann.

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Was kann Akne verstärken?

Nicht nur körpereigene Hormone können Akne auslösen. Eine Rolle spielt auch die Einnahme von Hormonpräparaten wie etwa Anabolika (zum Muskelaufbau), von Medikamenten wie Kortison oder Mitteln gegen Epilepsie.

Zudem kann alles, was die Hautporen verschließt, Akne verstärken. Dazu zählen fetthaltige Pflegeprodukte wie Salben und Öle – aber auch starkes Reiben der Haut oder das Ausdrücken von Mitessern.

Zur Frage, was die Entstehung von Akne begünstigt, gibt es außerdem viele zum Teil fragwürdige Annahmen – zum Beispiel:

  • Hygiene: Für die Behauptung, eine unzureichende Hygiene könne Akne auslösen oder sie verstärken, gibt es keinerlei Belege.
  • Ernährung: Bisherige wissenschaftliche Untersuchungen haben keinen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Akne und bestimmten Lebensmitteln wie Fleisch, Milchprodukten oder Schokolade festgestellt.
  • Kohlenhydrate lassen den Blutzuckerspiegel schnell ansteigen und stehen daher im Verdacht, Akne zu begünstigen. Sie finden sich unter anderem in sehr zuckerhaltigen Produkten, Kartoffeln oder Weißbrot. Ob sie tatsächlich Akne begünstigen, ist nicht abschließend geklärt.
  • Ob Rauchen eine Akne fördert, ist ebenfalls noch unklar.
  • Viele Menschen berichten, dass sich Stress negativ auf ihre Haut auswirkt. Einige Untersuchungen lassen vermuten, dass Stress ein Auslöser für Akne sein kann.

Wie häufig ist Akne?

Bei Akne handelt sich um die häufigste Hautkrankheit bei Jugendlichen. Die meisten bekommen aber nur eine leichte Akne. Zwischen 15 und 30 Prozent der Jugendlichen haben eine mittelschwere bis schwere Akne. Jungen sind wesentlich häufiger betroffen als Mädchen.

Etwa 15 bis 30 von 100 Jugendlichen haben eine mittelschwere bis schwere Akne.

Wie lange dauert eine Akne an?

Im Alter von etwa 20 Jahren geht die Akne häufig von selbst zurück. Einige Erwachsene haben allerdings noch mit über 30 Jahren Akne. Manchmal bleiben Narben oder rote Flecken zurück, bei dunklerer Haut auch bräunliche.

Was kann man gegen Akne tun?

Es gibt verschiedene Empfehlungen zu Methoden und Mitteln, die das Hautbild verbessern sollen – ob UV-Bestrahlung, bestimmte Lebensmittel oder Gesichtswässer. Nicht für alle ist der Nutzen jedoch belegt. Allgemein gilt: Es sollten eher wenige Mittel und Pflegeprodukte zum Einsatz kommen, um die Haut zu schonen und nicht noch zusätzlich zu reizen.

  • Reinigung: Empfohlen werden seifenfreie Reinigungsmittel, die dem pH-Wert der Haut (5,5) angepasst sind.
  • Hautpflege: Infrage kommen leichte Öl-in-Wasser-Emulsionen (Lotionen) oder feuchtigkeitsspeichernde Gele (Hydrogele).
  • Ungeeignet sind fetthaltige Salben und Öle, denn sie können die Poren verstopfen.

Zur Behandlung von Akne gibt es auch diverse Medikamente, die äußerlich aufgetragen oder eingenommen werden. Nicht bei allen ist die Wirksamkeit auch belegt. Eine Linderung können beispielsweise Antibiotika, Benzoylperoxid und Retinoide bewirken.

Wichtig zu wissen: Bei der Behandlung ist Geduld nötig. Die Haut verbessert sich meist nur, wenn Mittel über längere Zeit angewendet werden – unter Umständen Monate bis Jahre. Die Therapien können zudem Nebenwirkungen haben.

Vertiefende Informationen zu Akne und Empfehlungen zur Hautpflege finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

Wie kann ich mit Akne im Alltag umgehen?

Jugendliche sind oft unsicher und besonders kritisch in Bezug auf ihr Aussehen. Zudem sind Stimmungsschwankungen in der Pubertät häufig – ob mit oder ohne Akne. Unreine Haut kann zusätzlich zu anderen Pubertätsproblemen belasten. Manche Jugendliche schämen sich für ihre vielen Pickel und finden sich unattraktiv.

Wie Jugendliche mit einer Akne umgehen, ist sehr verschieden und hängt stark von ihrem Selbstbewusstsein ab. Während einige nur wenig darunter leiden, ziehen sich andere zurück und fühlen sich oft niedergeschlagen. Weniger Sozialkontakte und Konflikte mit der Familie können die Folgen sein.

Freunde und Angehörige sind für weniger selbstbewusste Jugendliche mit Akne jedoch oft eine besonders wichtige Hilfe und Unterstützung.

Auf der Seite gesundheitsinformation.de berichten Jugendliche über ihre Erfahrungen mit Akne. Zu gesundheitsinformation.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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