Rauchen und Raucherentwöhnung
ICD-Codes: F17 Was ist der ICD-Code?
Die Zigarette in der Pause oder beim Bier gehört für viele dazu. Dabei erhöht Rauchen unter anderem das Risiko für Krebs und viele Infektionskrankheiten, belastet die körperliche Fitness und das Herz-Kreislauf-System. Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es verschiedene Unterstützungsmöglichkeiten.
Auf einen Blick
- Rauchen erhöht das Risiko für verschiedene Krankheiten.
- Rauchen begünstigt unter anderem Infektionskrankheiten wie Grippe oder Lungenentzündungen und erhöht das Risiko für viele Krebsarten – insbesondere für Lungenkrebs und bösartige Tumoren im Mund- und Halsbereich.
- Rauchen macht schnell abhängig. Am besten ist es, gar nicht erst anzufangen.
- Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es verschiedene Strategien und Anlaufstellen, die helfen können.
- Schwangere Frauen sollten gar nicht rauchen, um ihr ungeborenes Kind nicht zu schädigen.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was ist Rauchen?
Mit dem Rauchen aufhören – das versuchen die meisten Raucherinnen und Raucher irgendwann. Die Zigarette nach dem Essen, in der Pause oder beim Bier ist für viele Menschen zur Gewohnheit geworden. Es gibt jedoch viele gute Gründe, um aufzuhören: Unter anderem erhöht Rauchen das Risiko für verschiedene Krankheiten und ist zusätzlich ziemlich kostspielig. Eine Gewohnheit wie das Rauchen abzulegen, ist allerdings nicht immer einfach. Oft sind mehrere Versuche notwendig.
Welche Folgen hat Rauchen?
Rauchen schadet der Gesundheit. Unter anderem begünstigt es Infektionskrankheiten wie Grippe, Erkältungen oder Lungenentzündungen. Außerdem kann Rauchen zu chronischem Husten und Lungenerkrankungen führen. Insgesamt verschlechtert sich durch das Rauchen die körperliche Fitness und das Herz-Kreislauf-System wird geschädigt. Das kann zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall führen.
Was ist die Lungenkrankheit COPD?
Das folgende Video berichtet über mögliche Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden bei der Lungenkrankheit COPD.
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Auch das Risiko für viele Krebsarten nimmt mit dem Rauchen zu – besonders für Lungenkrebs und bösartige Tumoren im Mund- und Halsbereich.
Rauchen fördert zudem Zahnfleischentzündungen und Parodontitis und beeinträchtigt insgesamt die Zahngesundheit.
Wunden heilen bei Raucherinnen und Rauchern langsamer, wodurch sich zusätzlich das Risiko für Komplikationen nach einer Operation erhöht.
Rauchen in der Schwangerschaft stört die Entwicklung des ungeborenen Kindes: Nikotin und schädliche Stoffe aus dem Rauch vermindern die Sauerstoffversorgung. Das ist einer der Gründe, warum werdende Mütter häufiger Fehlgeburten erleiden, wenn sie Raucherinnen sind. Auch das Risiko, dass das Kind zu früh kommt, zu klein ist oder zu wenig wiegt, steigt.
Wie kann man verhindern, dass man anfängt zu rauchen?
Wer einmal nikotinabhängig ist, dem fällt es sehr schwer, das Rauchen wieder aufzugeben. Am besten ist es also, gar nicht erst mit dem Rauchen anzufangen. Ein Großteil der Raucherinnen und Raucher hat jedoch bereits im Jugendalter damit begonnen. In diesem Alter haben Gedanken an die eigene Gesundheit oft keinen großen Stellenwert.
Darum fragen sich viele Eltern, wie sie verhindern können, dass ihre Kinder mit dem Rauchen beginnen. Zum einen hat die Vorbildfunktion eine direkte Wirkung: Wer Eltern, Geschwister oder Freunde hat, die rauchen, greift auch selbst eher zur Zigarette. Zum anderen ist es gut, wenn Eltern wissen, welche Risiken vom Rauchen ausgehen, und offen mit ihren Kindern darüber reden. Ein Tipp für das Gespräch: Oft hilft es geduldig zu bleiben, zuzuhören und sich mit Kritik möglichst zurückzuhalten.
Wie kann es gelingen, mit dem Rauchen wieder aufzuhören?
Um das Rauchen aufzugeben, gibt es unterschiedliche Wege und Strategien. Dabei frühzeitig Hilfe in Anspruch zu nehmen, ist kein Zeichen von Schwäche. Im Gegenteil: Mit dem Rauchen aufzuhören, ist immer eine beachtliche Leistung. Und es gilt: Je früher der Rauchstopp gelingt, desto besser ist es für die Gesundheit. Mit Unterstützung fällt es vielen Menschen leichter – dennoch sind auch hier meist mehrere Anläufe notwendig. Unterstützung kommt beispielsweise von Ärztinnen und Ärzten, Beratungsstellen oder Selbsthilfegruppen. Qualitätsgeprüfte Nichtraucherkurse werden von den Krankenkassen gefördert.
Bei der Entwöhnung kann eine Nikotinersatztherapie die körperlichen Entzugserscheinungen lindern und dadurch die Chancen auf einen Rauchstopp erhöhen. Dabei wird der Tabak beispielsweise durch Nikotinpflaster oder -kaugummis ersetzt. Bestimmte Medikamente können beim Entzug unterstützen.
E-Zigaretten können manchen Menschen helfen, vom Tabak wegzukommen. In ihrem Dampf sind weniger Giftstoffe als in Tabakrauch enthalten. Harmlos sind sie aber nicht: Denn ihr Dampf enthält ebenfalls Schadstoffe und meist auch Nikotin. Wer die E-Zigarette für einen Rauchstopp nutzt, sollte sie daher möglichst nur für einen begrenzten Zeitraum verwenden. Werden sie zusätzlich zur herkömmlichen Zigarette benutzt, erhöht sich je nach Rauchverhalten sogar die Gesundheitsbelastung.
Tabakerhitzer eignen sich nicht zur Nikotin- oder Tabakentwöhnung.
Vertiefende Informationen über die Raucherentwöhnung finden Sie unter gesundheitsinformation.de.
Was passiert, nachdem man mit dem Rauchen aufgehört hat?
Die meisten Menschen, die es schaffen, mit dem Rauchen aufzuhören, nehmen etwas Gewicht zu. Besonders im ersten Jahr kann das spürbar sein. Die Ursache hierfür ist nicht nur, dass Rauchen das Hungergefühl unterdrückt und viele Menschen mehr essen oder öfter Snacks zu sich nehmen, sondern auch, dass sich der Stoffwechsel verändert. Die Gewichtsveränderung kann sehr unterschiedlich sein. Manche nehmen gar nicht zu, andere nehmen ab und wieder andere nehmen mehr als 5 Kilo zu.
Für die Gesundheit ist es ohne Frage besser, etwas zuzunehmen als weiter zu rauchen. Stoffwechsel und Gewicht können sich auf Dauer auch wieder normalisieren.
Mit dem Rauchen aufhören – Wann erholt sich der Körper?
Dieses Video erklärt, wie ein Rauchstopp gelingen kann und zu welchen positiven Effekten dieser führt.
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- Batra A, Kiefer F, Andreas S et al. S3-Leitlinie „Rauchen und Tabakabhängigkeit: Screening, Diagnostik und Behandlung“. AWMF-Registernummer 076-006. 01.2021.
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- Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ). E-Zigaretten und Tabakerhitzer - ein Überblick. 10.2020.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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