Bluthochdruck
ICD-Codes: I10 Was ist der ICD-Code?
Viele Menschen haben einen erhöhten Blutdruck. Normalerweise spüren sie ihn aber nicht – mit der Folge, dass er über Jahre hinweg die Gefäße belastet. Auf Dauer erhöht Bluthochdruck das Risiko für Erkrankungen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden.
Auf einen Blick
- Viele Menschen haben einen erhöhten Blutdruck.
- Meist verursacht er keine Beschwerden und bleibt daher lange unbemerkt.
- Auf Dauer schädigt Bluthochdruck die Gefäße und kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen.
- Der Blutdruck gilt als erhöht, wenn der systolische Wert bei 140 oder darüber liegt, der diastolische Wert bei 90 oder darüber liegt – oder wenn beide Werte erhöht sind.
- Viele Menschen haben Bluthochdruck, ohne dass sich eine bestimmte Ursache finden lässt.
- Bewegung, Abnehmen und salzarmes Essen können den Blutdruck manchmal senken. Reichen sie nicht aus, kommen Medikamente infrage.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was ist erhöhter Blutdruck?
Von Bluthochdruck (Hypertonie) spricht man, wenn der Blutdruck dauerhaft erhöht ist. Einen erhöhten Blutdruck haben viele Menschen. Für gewöhnlich verursacht er keine Beschwerden und bleibt daher lange unbemerkt. Das hat zur Folge, dass er über Jahre hinweg die Gefäße belastet. Auf Dauer schädigt Bluthochdruck die Gefäße und kann Herzinfarkte, Schlaganfälle und Nierenschäden begünstigen. Je höher der Blutdruck ist, desto größer ist auch das Erkrankungsrisiko.
Bei der Blutdruckmessung unterscheidet man zwei Werte: den systolischen Wert und den diastolischen Wert. Beide Werte werden immer zusammen angegeben, beispielsweise mit: 128 zu 85. Der erste Wert zeigt den Druck in den Gefäßen an, wenn sich das Herz zusammenzieht (systolischer Blutdruck). Der zweite misst den Gefäßdruck, wenn der Herzmuskel erschlafft (diastolischer Blutdruck).
Von erhöhtem Blutdruck spricht man bei einem systolischen Wert ab 140 oder einem diastolischen Wert ab 90 – oder wenn beide Werte erhöht sind. Diese Werte sind Grenzwerte; sie wurden aus praktischen Gründen festgelegt und sind lediglich Anhaltspunkte. Es gibt daher auch unterschiedliche Empfehlungen, ab wann Bluthochdruck medikamentös behandelt werden sollte.
Was sind Symptome eines erhöhten Blutdrucks?
Meistens ist ein erhöhter Blutdruck nicht zu spüren. Wenn er extrem hoch ist, kann es manchmal zu Symptomen wie Schwindel und Sehstörungen kommen.
Was sind die Ursachen für erhöhten Blutdruck?
Der Körper reguliert den Blutdruck nach Bedarf und er unterliegt daher Schwankungen. In entspannten Situationen oder im Schlaf ist der Blutdruck für gewöhnlich niedrig. Bei körperlicher Anstrengung benötigen die Muskeln mehr Blut und der Blutdruck steigt. Auch Stress oder Angst lassen den Blutdruck ansteigen. Außerdem nimmt der Blutdruck bei den meisten Menschen mit zunehmendem Alter zu.
Schwankende Blutdruckwerte sind somit normal und gehören zu einem aktiven Leben. Wenn der Blutdruck aber auf Dauer zu hoch ist, kann er mit der Zeit die Blutgefäße schädigen. Dadurch nimmt das Risiko für verschiedene Erkrankungen zu.
Viele Menschen haben einen erhöhten Blutdruck, ohne dass es dafür eine klare Ursache gibt. Fachleute sprechen dann von einem essentiellen oder primären Bluthochdruck.
Risikofaktoren sind Übergewicht, eine salzreiche Ernährung, zu viel Alkohol und zu wenig Bewegung. Es kommt aber auch vor, dass schlanke, sportliche und ernährungsbewusste Menschen Bluthochdruck haben – zum Beispiel aufgrund einer genetischen Veranlagung.
Auch Medikamente können den Blutdruck manchmal erhöhen.
Hierfür kommen zum Beispiel infrage:
- bestimmte Mittel zur Behandlung von psychischen Erkrankungen
- pflanzliche Arzneimittel wie Johanniskraut
- abschwellende Nasensprays oder -tropfen (Dekongestiva)
- die Antibabypille
Wie wird erhöhter Blutdruck diagnostiziert?
Zur Diagnose wird der Blutdruck an beiden Armen in Ruhe gemessen – so lassen sich die Werte am besten vergleichen und beurteilen. Blutdruck wird an beiden Armen gemessen, da er je nach Körperseite unterschiedlich sein kann. Auch verlässt man sich nicht auf eine einzelne Messung, sondern misst den Blutdruck an mehreren Tagen.
Um den Blutdruck zu beurteilen, sind die jeweils höheren Werte ausschlaggebend. Der Blutdruck wird in der Einheit Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen.
Ein normaler Blutdruck liegt bei Erwachsenen unter 140 zu 90. Von Bluthochdruck wird gesprochen, wenn
- der systolische Wert bei 140 mmHg oder darüber liegt
- der diastolische Wert bei 90 mmHg oder darüber liegt
- beide Werte erhöht sind
Der Blutdruck wird manchmal auch über einen Zeitraum von 24 Stunden gemessen (Langzeitmessung). Das kann beispielsweise sinnvoll sein, wenn Einzelmessungen sehr unterschiedliche Werte zeigen. Bei einer Langzeitmessung trägt die Patientin oder der Patient ein mobiles Gerät am Körper, das regelmäßig den Blutdruck misst.
Vertiefende Informationen zum Thema Bluthochdruck und wie dieser gemessen wird, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.
Warum ist Bluthochdruck gefährlich?
Im folgenden Video erfahren Sie, was im Körper bei Bluthochdruck passiert. Welche Folgeschäden können durch Bluthochdruck entstehen und wie kann ein hoher Blutdruck gesenkt werden?
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Wie kann erhöhter Blutdruck früh erkannt werden?
Gesetzlich Krankenversicherte können ab dem 35. Geburtstag alle drei Jahre einen Gesundheits-Check-up wahrnehmen. Die Blutdruckmessung ist fester Bestandteil des Check-ups. Die Untersuchung soll frühzeitig Anzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Nierenerkrankungen erkennen. Große Studien zum Gesundheits-Check-up haben allerdings nicht belegt, dass diese Maßnahme vor Krankheiten schützt oder die Lebenserwartung erhöht.
Wie wird erhöhter Blutdruck behandelt?
Menschen mit einem erhöhten Blutdruck können selbst einiges tun, um ihn zu senken. Bei manchen Betroffenen hat sich Folgendes bewährt:
- etwas abnehmen
- sich salzärmer ernähren
- sich mehr bewegen
Wenn diese Maßnahmen nicht helfen, lässt sich der Blutdruck durch Medikamente senken. Es lohnt sich aber, die Vor- und Nachteile abzuwägen, bevor man eine Behandlung mit Blutdrucksenkern beginnt. Ihr Nutzen ist nicht für jeden gleich und sie können Nebenwirkungen verursachen.
Weiterführende Informationen zur medikamentösen Behandlung von Bluthochdruck finden Sie auf gesundheitsinformation.de.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nutzenbewertung nichtmedikamentöser Behandlungsstrategien bei Patienten mit essentieller Hypertonie: Kochsalzreduktion. Rapid Report; Auftrag A05-21B. IQWiG-Berichte; Band 54. 06.2009. Aufgerufen am 08.06.2020.
- Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Nutzenbewertung nichtmedikamentöser Behandlungsstrategien bei Patienten mit essentieller Hypertonie: Steigerung der körperlichen Aktivität. Rapid Report; Auftrag A05-21D. IQWiG-Berichte; Band 75. 08.2010. Aufgerufen am 08.06.2020.
- Semlitsch T, Jeitler K, Berghold A, Horvath K, Posch N, Poggenburg S et al. Long-term effects of weight-reducing diets in people with hypertension. Cochrane Database Syst Rev 2016; (3): CD008274. Aufgerufen am 08.06.2020.
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- Williams B, Mancia G, Spiering W, Agabiti Rosei E, Azizi M, Burnier M et al. ESC/ESH Guidelines for the management of arterial hypertension. The Task Force for the management of arterial hypertension of the European Society of Cardiology and the European Society of Hypertension. J Hypertens 2018; 36(10): 1953-2041. Aufgerufen am 08.06.2020.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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