Hand-Fuß-Mund-Krankheit

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit (HFMK) ist eine virale Infektionskrankheit, die vor allem Kinder unter 10 Jahren betrifft. Die Erkrankung ist sehr ansteckend, verläuft aber meist harmlos. Sie heilt in der Regel innerhalb einiger Tage von allein und ohne Folgen aus.

Auf einen Blick

  • Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine sehr ansteckende Virusinfektion, an der überwiegend Säuglinge und Kleinkinder erkranken.
  • Die Erkrankung verläuft in der Regel mild und heilt innerhalb von etwas mehr als einer Woche von allein aus.
  • Die Infektion äußert sich zunächst durch Fieber, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit.
  • Dann kommt es typischerweise zu schmerzhaften Geschwüren im Mund und einem nicht juckenden Hautausschlag an Handflächen und Fußsohlen.
  • Erkrankte Kinder sind so lange ansteckend, wie der Ausschlag besteht. In dieser Zeit sollten sie zu Hause bleiben.
  • Um einer Ansteckung vorzubeugen, ist gute Händehygiene wichtig.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Kinderhände mit fleckenartigem Hautausschlag

Was ist die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit, die von Viren ausgelöst wird.

Die Virusinfektion äußert sich typischerweise durch einen Hautausschlag mit roten Flecken und Bläschen an Händen, Füßen und Mund.

Mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit stecken sich vorwiegend Kinder unter 10 Jahren an. Selten erkranken Erwachsene. Die Infektion verläuft meist harmlos.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist nicht zu verwechseln mit der Maul- und Klauenseuche. Das sind zwei verschiedene Erkrankungen, die nichts miteinander zu tun haben.

Woran erkennt man die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die meisten Menschen, die sich mit der Hand-Fuß-Mund-Krankheit infizieren, haben keine Symptome. Das ist vor allem bei Erwachsenen der Fall.

Treten Symptome auf, beginnt die Erkrankung in der Regel mit:

  • Fieber
  • Halsschmerzen
  • Appetitlosigkeit

Typische Symptome

Ein bis zwei Tage nach Beginn des Fiebers entwickelt sich im Mund ein schmerzhafter Ausschlag mit kleinen roten Flecken und Bläschen. Oftmals kommt es auch zu Geschwüren, vor allem an Zunge, Zahnfleisch und Mundschleimhaut.

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit äußert sich durch Fieber, Halsschmerzen und Appetitlosigkeit. Dann kommt es zu einem schmerzhaften Ausschlag im Mund und einem Ausschlag auf Handflächen und Fußsohlen

Etwa gleichzeitig bildet sich um den Mund, an den Handflächen und Fußsohlen ein nicht juckender Hautausschlag. Dieser besteht aus ebenen oder erhabenen kleinen roten Flecken. Manchmal bilden sich Bläschen.

Der Ausschlag bleibt ungefähr zehn Tage lang bestehen. Die Bläschen können platzen. Sie verkrusten zunächst und verheilen, ohne Narben zu hinterlassen.

Untypische Symptome

Selten kommt es zu einem Ausschlag am Po, im Genitalbereich, an den Knien oder den Ellenbogen. Manchmal passiert es, dass der Ausschlag stark juckt.

Wie bekommt man die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit wird hauptsächlich durch eine Infektion mit Enteroviren der Gruppe A verursacht. Die Viren sind hochansteckend und leicht von Mensch zu Mensch übertragbar. Von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Erkrankung vergehen 3 bis 10 Tage.

Wie steckt man sich mit den Viren an?

Die Ansteckung erfolgt durch den direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten. Dazu gehören:

  • Nasen- und Rachensekrete
  • Speichel
  • Flüssigkeit aus den Bläschen des Ausschlags
  • Stuhl

Wie werden die Viren übertragen?

Verbreitet wird die Erkrankung vor allem, wenn virenhaltige Körperflüssigkeiten an die Hände und von dort weiter zum Mund gelangen. Zu solch einer Schmierinfektion kann es auch kommen, wenn man mit Viren verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe oder Schnuller berührt.

Eine Ansteckung über den Speichel passiert zum Beispiel beim Küssen, eine Ansteckung über Stuhl beim Windelwechseln.

Zu Beginn der Erkrankung ist es außerdem möglich, sich über Viruströpfchen anzustecken, die beim Sprechen, Husten oder Niesen entstehen (Tröpfcheninfektion).

Wichtig zu wissen: Das Risiko sich anzustecken ist in der Zeit des Hautausschlags am höchsten. Es nimmt ab, sobald der Ausschlag abgeheilt ist. Nach Abklingen der Symptome scheiden erkrankte Personen mitunter noch Viren über den Stuhl aus.

Sind Kinderkrankheiten gefährlich?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche typischen Kinderkrankheiten es gibt und wie sie sich äußern.

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Wie viele Menschen erkranken an der Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit ist in Deutschland nicht meldepflichtig. Daher lässt sich die Häufigkeit nur schätzen.

Man geht davon aus, dass hierzulande jährlich 80.000 bis 140.000 Menschen die Hand-Fuß-Mund-Krankheit bekommen.
 
Die meisten Erkrankungen treten im Spätsommer und Herbst auf.

Wie verläuft die Hand-Fuß-Mund-Krankheit?

Die Hand-Fuß-Mund-Krankheit verläuft in der Regel mild.

Die meisten Erkrankten erholen sich innerhalb von 7 bis 10 Tagen, ohne dass sie ärztlich behandelt werden müssen. Eine zweite Infektion nach überstandener Erkrankung kommt selten vor.

Selten breitet sich das Virus im Gehirn und Rückenmark aus. Dann kann es zu Komplikationen wie Gehirnentzündung, Hirnhautentzündung oder Lähmungen kommen.

Bei untypischen Verläufen passiert es mitunter, dass die Nägel an Fingern und Zehen ausfallen. Diese wachsen aber wieder nach.

Wie verläuft eine Enterovirus-Infektion bei Schwangeren und Neugeborenen?

Bei Schwangeren verläuft eine Infektion mit Enteroviren meist leicht oder ganz ohne Beschwerden.

Extrem selten können Mütter, die um den Geburtstermin herum Symptome einer Enterovirus-Infektion haben und noch keine Antikörper zur Erreger-Abwehr bilden konnten, das Virus auf das Neugeborene übertragen.

Bei neugeborenen Kindern verläuft die Infektion meist leicht. Sehr selten breitet sie sich im ganzen Körper aus. Sind dann Organe wie Leber oder Herz betroffen, kann die Erkrankung lebensgefährlich sein.

Wie kann man sich vor der Hand-Fuß-Mund-Krankheit schützen?

Wer bestimmte Hygiene- und Verhaltensmaßnahmen im Alltag beachtet, trägt viel dazu bei, der Hand-Fuß-Mund-Krankheit vorzubeugen.

Um zu vermeiden, dass sich die Erreger stark verbreiten, gelten für den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen zusätzliche Empfehlungen.

Eine vorbeugende Impfung gibt es in Deutschland bisher nicht.

Maßnahmen zu Hause

Zu den wichtigsten Hygienemaßnahmen gehören:

  • die Hände regelmäßig und sorgfältig mit Seife waschen, insbesondere nach dem Wechseln von Windeln und dem Toilettengang
  • verschmutzte Oberflächen und Gegenstände gründlich reinigen: einschließlich Spielzeug und Türgriffe
  • engen Kontakt mit der erkrankten Person meiden; auf Küssen oder Umarmen so lange verzichten, bis die Person nicht mehr ansteckend ist
  • Besteck oder Geschirr nicht mit der erkrankten Person teilen
  • ein eigenes Handtuch benutzen
Maßnahmen zur Vorbeugung der Hand-Fuß-Mund-Krankheit: regelmäßig Hände waschen, verschmutzte Oberflächen reinigen, engen Kontakt zu Erkrankten meiden, Besteck und Geschirr nicht teilen, eigenes Handtuch nutzen

Was gilt für den Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen?

Um zu verhindern, dass sich die Erkrankung unter Kindern ausbreitet, sollten akut erkrankte Kinder zu Hause bleiben.

Wenn keine Beschwerden mehr bestehen und die Bläschen des Ausschlags abgeheilt sind, können Kinder ohne schriftliches ärztliches Attest wieder in den Kindergarten oder die Schule gehen.

Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit diagnostiziert?

Ärztinnen und Ärzte diagnostizieren die Hand-Fuß-Mund-Krankheit in der Regel anhand der typischen Symptome.

Bei schweren Krankheitsverläufen können zusätzlich Stuhlproben, Rachenabstriche oder der Bläscheninhalt mithilfe eines PCR-Tests auf das Erbgut des Erregers untersucht werden.

Zeigen sich neurologische Beschwerden wie Lähmungen, kommt ein Erregernachweis im Gehirnwasser (Liquor) infrage.

Wie wird die Hand-Fuß-Mund-Krankheit behandelt?

Eine spezielle, direkt gegen die Krankheitserreger gerichtete Therapie gibt es nicht.

Die Behandlung beschränkt sich daher darauf, die Symptome zu lindern.

Wie bei anderen Viruserkrankungen ist es wesentlich, dass erkrankte Kinder ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen – auch, wenn die Geschwüre und Bläschen im Mund schmerzen.

Gegen die Schmerzen helfen antientzündlich wirkende Medikamente wie Ibuprofen oder Paracetamol. Zusätzlich kann man spezielle Mundspülungen zum Gurgeln anwenden.

Mag das Kind trotz allem nichts oder nur wenig trinken oder verstärken sich die Beschwerden, sollte man ärztlichen Rat einholen.

Wichtig zu wissen: Schmerzmittel mit dem Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) dürfen bei Kindern nicht angewendet werden, da eine solche Behandlung das Reye-Syndrom auslösen kann – eine seltene, aber lebensbedrohliche Komplikation.

Geprüft durch die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V.

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