Ringelröteln

Ringelröteln sind eine vor allem bei Kindern häufige, meist harmlose Virusinfektion. Eine Ansteckung führt zu einem lebenslangen Schutz. Eine Infektion während der Schwangerschaft und bei bestimmten Vorerkrankungen kann jedoch schwere Folgen haben.

Auf einen Blick

  • Ringelröteln sind eine häufige Kinderkrankheit, die auch Erwachsene betreffen kann. Oft bleiben sie unbemerkt.
  • Ursache ist eine Infektion mit dem Parvovirus B19.
  • Typisches Symptom ist ein roter Hautausschlag im Gesicht, der sich auf Arme und Oberkörper ausbreiten kann. Häufig wird er bei Kindern von Fieber begleitet.
  • Im Stadium des Ausschlags sind Kinder mit Ringelröteln nicht mehr ansteckend und können den Kindergarten oder die Schule normal besuchen.
  • Stecken sich Schwangere an, kann die Infektion das ungeborene Kind schädigen.
  • Gegen Ringelröteln gibt es keine Impfung, aber einfache Maßnahmen, um sich vor einer Ansteckung zu schützen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Gesicht eines Kindes in der Seitenansicht: Auf der Wange ist ein großflächiger roter Ausschlag zu sehen.

Was sind Ringelröteln?

Ringelröteln sind eine vor allem bei Kindern häufige, meist harmlose Virusinfektion. Sie treten meist im Alter zwischen 4 und 10 Jahren auf.

Ringelröteln bleiben oft unbemerkt. Sie können aber auch einen großflächigen roten Hautausschlag auslösen, der sich zunächst auf den Wangen zeigt.

Die Erkrankung heilt meist vollständig von allein aus. Eine Behandlung ist in der Regel nicht nötig.

Hat man sich einmal mit Ringelröteln angesteckt, so ist man immun und ein Leben lang vor einer erneuten Infektion geschützt. Das trifft auf 50 bis 80 Prozent aller erwachsenen Menschen zu. Schätzungsweise 30 bis 40 Prozent aller Schwangeren haben keinen sicheren Immunschutz.

Wichtig zu wissen: Eine Ringelröteln-Infektion während der Schwangerschaft kann das ungeborene Kind schädigen und zu einer Fehlgeburt führen. Schwangeren, die beruflichen oder privaten Kontakt zu Kindern unter 6 Jahren haben, wird empfohlen, möglichst früh in der Schwangerschaft ihren Immunstatus testen zu lassen.

Welche Symptome weisen auf Ringelröteln hin?

Bei den meisten Menschen, die sich mit Ringelröteln anstecken, verläuft die Erkrankung ohne Symptome oder sehr mild mit grippeähnlichen Beschwerden wie Fieber und Kopfschmerzen.

Treten Symptome auf, dann in der Regel zwischen 4 bis 14 Tage nach der Infektion. Typischerweise kommt es zuerst zu einer Hautrötung auf Wangen und Nase, meist mit blassen Stellen um den Mund.

Typisches erstes Symptom bei Ringelröteln ist eine Hautrötung auf Wangen und Nase, meist verbunden mit blassen Stellen um den Mund.

Später kann sich ein oft juckender Hautausschlag mit kleinen roten Knötchen und Kringeln am Rumpf sowie auf Armen und Beinen bilden.

Bei Erwachsenen führt die Infektion manchmal zu Schmerzen und Entzündungen an den Gelenken. Meist sind die Hände und Handgelenke, die Knie und Füße betroffen.

Wie kommt es zu Ringelröteln?

Ringelröteln werden durch eine Infektion mit dem Parvovirus B19 ausgelöst. Diese Viren vermehren sich in Vorläuferzellen der roten Blutkörperchen und zerstören sie, was zu einem leichten Blutmangel führt. In der Regel bildet der Körper nach Abklingen der akuten Infektion aber wieder ausreichend rote Blutzellen.

Übertragungswege

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, Ringelröteln zu übertragen.

  • Tröpfcheninfektion: Die Viren werden hauptsächlich über virusbeladene Tröpfchen übertragen, die erkrankte Menschen beim Niesen oder Husten abgeben. Auch durch engen Kontakt und beim Küssen kann man sich anstecken.
  • Schmierinfektion: Hier erfolgt die Übertragung zum Beispiel durch den Kontakt von mit Viren verunreinigten Händen oder Gegenständen.
  • Blut: Möglich ist auch eine Ansteckung über virenhaltiges Blut, etwa beim Tätowieren, oder über virenhaltige Blutspenden. Um letzteres zu verhindern, werden Blutspenden vor ihrem Einsatz routinemäßig auch auf das Ringelröteln-Virus getestet.

Sind Kinderkrankheiten gefährlich?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche typischen Kinderkrankheiten es gibt und wie sie sich äußern.

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Wer hat ein erhöhtes Risiko für eine Ansteckung mit Ringelröteln?

Bei Menschen, die in Gemeinschaftseinrichtungen wie Kindergärten oder Schulen arbeiten, und bei medizinischem Personal besteht – sofern sie nicht bereits immun sind – eine erhöhte Wahrscheinlichkeit, sich mit Ringelröteln anzustecken.

Stecken sich Schwangere ohne Immunschutz mit Ringelröteln an, können sie das Virus auf das ungeborene Kind übertragen und den Embryo schädigen. Zudem sind Komplikationen wie eine Fehlgeburt möglich. Am höchsten ist dieses Risiko im ersten bis zweiten Schwangerschaftsdrittel.

Des Weiteren können bestimmte Vorerkrankungen dazu beitragen, dass eine Ringelröteln-Infektion schwer verläuft. Dazu zählen:

  • Blutarmut (Anämie) durch Eisenmangel
  • Immunschwäche, zum Beispiel durch die Einnahme bestimmter Medikamente, eine schwere chronische Erkrankung oder eine HIV-Infektion
  • Erkrankungen der roten Blutkörperchen wie Sichelzellanämie oder Thalassämie

Wie verlaufen Ringelröteln?

Am ansteckendsten sind Ringelröteln zu Beginn der Infektion – also zu einem Zeitpunkt, wo sich noch kein Hautausschlag zeigt.

Menschen mit Ringelröteln sind zu Beginn der Infektion am ansteckendsten: dann, wenn sich noch kein Hautausschlag zeigt.

Sobald der Hautausschlag zu sehen ist, ist man nicht mehr ansteckend. Daher können Kinder ab diesem Stadium wieder in die Kita oder zur Schule gehen.

Der Hautausschlag heilt meist innerhalb von 1 bis 6 Wochen vollständig ab.

Welche Komplikationen sind möglich?

Da sich das Parvovirus B19 in den Vorläuferzellen roter Blutkörperchen vermehrt und diese zerstört, kommt es infolge der akuten Infektion zu einem Blutmangel. Bei gesunden Menschen normalisiert sich das innerhalb von 10 bis 14 Tagen, sodass wieder genügend rote Blutzellen gebildet werden.

Bei Menschen mit Vorerkrankungen der roten Blutkörperchen oder einer bereits bestehenden Blutarmut (Anämie) kann es jedoch zu einer sogenannten aplastischen Krise kommen. Das heißt, die Blutbildung ist für eine bestimmte Zeit vollständig unterdrückt. Dann ist eine umgehende Bluttransfusion notwendig.

Wie lässt sich einer Ansteckung mit Ringelröteln vorbeugen?

Es gibt keine Impfung, die gegen Ringelröteln schützen kann. Mit einfachen Hygienemaßnahmen lässt sich aber einer Infektion vorbeugen.

Das gilt insbesondere für Schwangere und Menschen mit einem erhöhten Risiko, die nicht bereits gegen Ringelröteln immun sind.

Zu den Schutzmaßnahmen zählen:

  • engen Kontakt mit erkrankten Personen vermeiden
  • regelmäßig und gründlich die Hände waschen
  • Schleimhäute an den Augen, am Mund oder an der Nase nicht berühren
  • kein Essen und keine Getränke teilen
  • keine persönlichen Utensilien oder Geschirr gemeinsam benutzen

Wie werden Ringelröteln diagnostiziert?

Ärztinnen und Ärzte erkennen Ringelröteln meist schon am typischen roten Hautausschlag im Gesicht, am Rumpf und an den Gliedmaßen.

Unter bestimmten Umständen ist es notwendig, das Ringelröteln-Virus mit einem Labortest im Blut nachzuweisen.

Wie behandelt man Ringelröteln?

Ringelröteln bedürfen meist keiner Behandlung. Wie bei anderen Virusinfektionen wirkt Ruhe unterstützend. Auch ist es bei Fieber oder Appetitlosigkeit wichtig, dem Körper genügend Flüssigkeit zuzuführen, beispielsweise durch ungesüßte Tees.

Bei Bedarf können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen lindern.

Während der Schwangerschaft kann das Ringelröteln-Virus auf das ungeborene Kind übertragen werden und es schädigen. Für Schwangere, die sich mit dem Virus angesteckt haben, gibt es deshalb engmaschige Kontrolluntersuchungen.

Kommt es durch die Infektion zu einem sehr starken Abfall der Anzahl an roten Blutkörperchen und infolgedessen zu einer ausgeprägten Blutarmut (Anämie), kann eine Bluttransfusion nötig werden.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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