Meniskusriss

Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport, vor allem bei Ballsportarten wie Fußball. Sie treten auf, wenn das Knie unter starker Belastung verdreht wird. Meniskusrisse durch akute Verletzungen werden meistens operiert, manchmal aber auch konservativ behandelt, etwa mit Bandagen.

Auf einen Blick

  • Der Meniskus besteht aus zwei halbmondförmigen Knorpelscheiben – den Menisken – zwischen dem Ober- und Unterschenkelknochen.
  • Meniskusrisse zählen zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport, vor allem bei Ballsportarten wie Fußball.
  • Kleinere Meniskusrisse machen sich nicht immer sofort bemerkbar.
  • Wie ein Meniskusriss behandelt wird, hängt von der Größe und Art des Risses sowie den Beschwerden ab.
  • Schätzungen zufolge verletzt sich etwa eine von 1.000 Personen pro Jahr am Meniskus.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Meniskusriss: Eine Frau sitzt auf einem Stuhl, ihr linkes Bein ist ausgestreckt. Um ihr linkes Knie ist eine Stützbandage gebunden.

Was ist ein Meniskusriss?

Meniskusrisse entstehen, wenn das Knie unter starker Belastung verdreht wird. Sie gehören zu den häufigsten Knieverletzungen im Sport, vor allem bei Ballsportarten wie Fußball. Als Folge akuter Verletzungen treffen Meniskusrisse vor allem jüngere Menschen. Man spricht dann auch von traumatischen Meniskusrissen. Sie werden meistens operiert. Manchmal können sie aber auch konservativ behandelt werden – zum Beispiel mit Kräftigungsübungen, Schmerzmitteln und Bandagen. Die Behandlung hängt von der Größe und Art des Risses sowie den Beschwerden ab.

Wichtig zu wissen: Es gibt auch verschleißbedingte (degenerative) Meniskusrisse. Bei ihnen ist eine Operation meistens nicht sinnvoll. Sie treten bei vielen Menschen im Laufe des Lebens auf. In der Regel werden sie aber gar nicht bemerkt. Menschen mit Kniearthrose haben besonders oft verschleißbedingte Meniskusschäden. In diesen Fällen ist es entscheidend, das Knie regelmäßig zu trainieren und die Arthrose gut zu behandeln.

Woran erkennt man einen Meniskusriss?

Handelt es sich um einen akuten, verletzungsbedingten Meniskusriss, schmerzt das Knie vor allem bei Dreh- und Beugebewegungen. Es kann zudem anschwellen. Manche Menschen hören ein Knallen oder Knacken, wenn der Meniskus reißt. Welche Beschwerden auftreten, hängt davon ab, welche Form der Riss hat und wie groß er ist.

Kleinere Meniskusrisse machen sich nicht immer sofort bemerkbar. Das Knie schmerzt dann oft erst nach einigen Stunden oder Tagen. Manche Menschen bemerken auch erst nach Wochen, dass ihr Knie verletzt ist. Größere Meniskusrisse schmerzen häufig stärker und lassen das Knie anschwellen. Zudem kann es dann schlechter bewegt werden – es fühlt sich an, als würde das Knie klemmen.

Altersbedingte Meniskusrisse und Meniskusveränderungen verursachen nur selten Beschwerden. Bei einer Untersuchung können solche Risse oder Veränderungen zwar bei etwa 20 Prozent der über 40-Jährigen nachgewiesen werden. Die Betroffenen merken davon aber nichts. Bei Kniearthrose sind Meniskusveränderungen oder Meniskusrisse noch häufiger: Sie kommen bei rund 60 Prozent der Menschen vor, deren Kniearthrose auf einem Röntgenbild sichtbar ist.

Wodurch wird ein Meniskusriss verursacht?

Der Meniskus besteht aus zwei halbmondförmige Knorpelscheiben – den Menisken – zwischen dem Unter- und Oberschenkelknochen. Auf der Innenseite des Knies befindet sich der Innenmeniskus, auf der Außenseite der Außenmeniskus. Beide Menisken stabilisieren die Bewegungen des Kniegelenks. Sie verteilen den Druck und dämpfen Stöße ab. Zudem sorgen sie für Nährstoffe und Schmiere für den Gelenkknorpel.

Beide Menisken sind mit der Gelenkfläche des Unterschenkelknochens (Schienbeins) und der Gelenkkapsel verwachsen, der Innenmeniskus zudem mit dem Innenband. Der Innenmeniskus ist daher weniger beweglich und kann etwas leichter reißen als der Außenmeniskus.

Die Menisken werden manchmal mit dem Gelenkknorpel verwechselt, weil auch sie aus Knorpel bestehen. Der Gelenkknorpel bedeckt aber die Gelenkflächen von Ober- und Unterschenkel sowie die Innenseite der Kniescheibe. Die Menisken liegen hingegen zwischen den Gelenkflächen und schützen den Gelenkknorpel.

Akute Meniskusrisse können entstehen, wenn das Knie im gebeugten Zustand verdreht wird – insbesondere, wenn der Fuß dabei flach auf dem Boden steht. Die Kräfte, die auf den Meniskus wirken, können dann so groß sein, dass Teile des Meniskus einreißen.

Was sind Risikofaktoren für das Kniegelenk?

Besonders oft treten akute Meniskusrisse bei Sportarten auf, bei denen aus schnellem Lauf abgebremst und dabei die Richtung gewechselt wird. Dies ist unter anderem bei Fußball, Handball, Tennis und Basketball der Fall. Ein anderer Risikofaktor betrifft Menschen, denen aufgrund einer Verletzung das vordere Kreuzband fehlt: Sie haben instabilere Knie und daher ein höheres Risiko für Meniskusschäden.

Berufe, die häufiges Bücken oder Hinknien erfordern, begünstigen verschleißbedingte Meniskusschäden. Auch bei stark Übergewichtigen und Menschen, die sehr viel Treppen steigen müssen, ist das Risiko höher. Verschleißbedingte Meniskusschäden sind bei Männern häufiger als bei Frauen.

Wie häufig kommt es zu einem Meniskusriss?

Es verletzen sich jährlich etwa 1 von 1.000 Menschen am Meniskus.

Wie viele Fälle von verletzungsbedingten Meniskusrissen es in Deutschland gibt, ist nicht genau bekannt. Schätzungen zufolge verletzt sich jährlich etwa ein Mensch von 1.000 am Meniskus. Altersbedingte und nicht behandlungsbedürftige Verschleißerscheinungen am Meniskus sind weit verbreitet.

Wie lange dauern die Beschwerden bei einem verletzungsbedingten Meniskusriss?

Wie lange es dauert, bis sich das Knie wieder normal bewegen lässt, hängt von der Art und Größe des Meniskusrisses ab. Aber auch davon, ob etwa zudem die Bänder im Knie verletzt wurden. Darüber hinaus spielen die Behandlungsart und die körperlichen Voraussetzungen der oder des Betroffenen eine wichtige Rolle.

Werden die beschädigten Meniskusteile entfernt, dauert es etwa 6 Wochen, bis die Betroffenen zum Beispiel wieder längere Strecken wandern oder joggen können. In vielen Fällen können aber auch mehrere Monate vergehen, bis sie sich wieder bei allen Aktivitäten wohl und sicher fühlen. Wird der Meniskus genäht, dauert die Wiederherstellung (Rehabilitation) länger, bis die meisten Aktivitäten wieder möglich sind: etwa 4 bis 6 Monate.

Ein Teil der Beschwerden – zum Beispiel leichte Schmerzen beim Treppenlaufen, Hocken oder Knien – können auch nach einer Operation weiterhin auftreten.

Werden akute Meniskusschäden nicht behandelt, können sie starke Schmerzen verursachen, zu Schwellungen führen und die Beweglichkeit des Knies einschränken. Ein Meniskusriss erhöht langfristig das Risiko, eine Kniearthrose zu entwickeln. Das Risiko für eine Kniearthrose steigt auch, wenn beschädigte Meniskusteile operativ entfernt wurden.

Wie wird ein Meniskusriss diagnostiziert?

Die Ärztin oder der Arzt fragt zunächst, wie es zu der Verletzung kam und welche Beschwerden bestehen. Anschließend wird das Knie abgetastet, um festzustellen, wo es schmerzempfindlich ist oder sich Teile des Meniskus vorwölben.

Zur weiteren Untersuchung wird das Knie gebeugt und gedreht. Dabei drückt die Ärztin oder der Arzt auf die verschiedenen Bereiche, die bei einem verletzten Meniskus schmerzen können. Wird das gebeugte Bein gestreckt, ist manchmal ein Schnappen spürbar, das auf gelöste Meniskusteile hinweisen kann.

Mit einer Magnetresonanztomographie (MRT) kann ein Bild des Meniskus erstellt werden. Ein MRT ist sinnvoll, wenn

  • ein Verdacht auf andere Knieverletzungen besteht.
  • der Meniskus operiert werden soll.

Mit einer Ultraschalluntersuchung können nur die äußeren Meniskusteile sichtbar gemacht werden. Röntgenaufnahmen sind bei Meniskusschäden nicht aussagekräftig. Wenn die Ärztin oder der Arzt eine zusätzliche Knochenverletzung vermutet, können sie aber sinnvoll sein.

Wie wird ein Meniskusriss behandelt?

Ein Meniskusriss wird behandelt durch: entzündungshemmende Schmerzmittel, Gewichtsabnahme bei Übergewicht, Krankengymnastik oder eine Operation.

Wer einen Meniskusriss hat, sollte das Knie zunächst ruhigstellen, bis die akuten Schmerzen und die Schwellung nachlassen. Gegen die Schwellung hilft es, das Bein hochzulegen und das Knie die ersten Tage nach der Verletzung zu kühlen. Hocken, Knien, Dreh- und größere Beugebewegungen sowie andere kniebelastende Aktivitäten sollten die Betroffenen möglichst so lange vermeiden, bis die Beschwerden abklingen.

Führen Meniskusrisse zu keinen Einklemmungen oder Blockaden im Knie, können sie manchmal auch konservativ – also ohne Operation – behandelt werden. Dasselbe gilt für bestimmte frische Verletzungen, bei denen sich der Meniskus nur vorübergehend schmerzhaft entzündet.

Zu den konservativen Behandlungsmöglichkeiten gehören:

  • entzündungshemmende Schmerzmittel wie zum Beispiel Diclofenac oder Ibuprofen
  • Kniebandagen
  • Gewichtsabnahme bei starkem Übergewicht
  • Übungen, die die Muskeln stärken und die Stabilität, Beweglichkeit und Koordination verbessern.

Meniskusrisse werden in der Regel operiert, wenn:

  • sich das Knie nicht mehr vollständig durchstrecken lässt, zum Beispiel bei einem sogenannten Korbhenkelriss.
  • die Beschwerden stark und häufig auftreten.
  • der Meniskusschaden zu Folgeschäden wie einer Kniearthrose führen könnte, auch andere Teile des Knies – zum Beispiel die Kreuzbänder – verletzt wurden.

Wird der Meniskus operiert, werden die beschädigten Teile durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) entfernt. Ausgefranste Meniskusteile werden weggeschnitten, um die Oberfläche des Meniskus zu glätten. Die Ärztin oder der Arzt versucht dabei, möglichst viel Meniskus zu erhalten.

Vertiefende Informationen, etwa wie ein Meniskusriss behandelt wird, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

Was passiert bei einer Reha nach einem Meniskusriss?

Damit ein Knie gut funktionieren kann, muss die Muskulatur gut trainiert sein. Nach einer Meniskusoperation ist daher eine Rehabilitation sinnvoll. Unter physiotherapeutischer Anleitung lernen die Betroffenen dabei zunächst, ihre Muskulatur im Alltag selbst zu trainieren. Im Idealfall stimmen die Ärzte und Physiotherapeuten vorher einen individuellen Behandlungsplan ab.

Wird der Meniskus teilweise entfernt, dauert es etwa eine Woche, bis die Betroffenen wieder normal gehen können. Nach rund 6 Wochen kann wieder Sport getrieben werden.

Wurde der Meniskus genäht, darf das operierte Bein in der Regel erst nach 6 Wochen wieder belastet werden. Die Meniskusnaht könnte sonst leicht reißen. Joggen ist in diesen Fällen meistens nach 4 Monaten wieder möglich, Ballsportarten nach etwa 6 Monaten.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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