Warzen
ICD-Codes: B07 Was ist der ICD-Code?
Warzen können an verschiedenen Körperstellen auftreten und unterschiedliche Formen haben. Es handelt sich um gutartige, aber oft sehr hartnäckige Wucherungen. Häufig stecken sich Kinder und Jugendliche damit beim Sport oder im Schwimmbad an. Verursacht werden Warzen durch Viren.
Auf einen Blick
- Warzen sind gutartige Hautwucherungen.
- In der Regel sind sie harmlos und verschwinden innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst.
- Warzen treten an unterschiedlichen Körperstellen auf und können verschiedene Formen haben.
- Warzen werden durch Viren verursacht, sind ansteckend und weit verbreitet.
- Viruswarzen können in jedem Alter auftreten, am häufigsten sind sie aber bei Kindern und Jugendlichen.
- Es gibt verschiedene Behandlungen, die das Abheilen von Warzen beschleunigen können.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was sind Warzen?
Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die an unterschiedlichen Körperstellen auftreten und verschiedene Formen haben können. Sie sind ansteckend, weit verbreitet und werden durch Viren verursacht. Fast jeder Mensch bekommt irgendwann in seinem Leben eine Warze. Kinder und Jugendliche sind am häufigsten betroffen. Viruswarzen können aber in jedem Alter auftreten.
Warzen sind meistens harmlos und verschwinden innerhalb von Wochen oder Monaten von selbst wieder. Da sie oft unansehnlich sind, können sie lästig sein und Betroffene auch psychisch belasten. Das Abheilen von Warzen lässt sich durch verschiedene Behandlungen beschleunigen. Es hilft aber nicht immer, Warzen zu behandeln.
Im Gegensatz zu Viruswarzen, die in diesem Text behandelt werden, sind Alterswarzen nicht ansteckend. Auch Alterswarzen sind harmlos. Diese dauerhaften Hautveränderungen treten meistens bei älteren Menschen auf.
Welche Symptome weisen auf Warzen hin?
In der Regel verursachen Warzen keine Beschwerden. In manchen Fällen treten Juckreiz, Druck- oder Spannungsgefühle auf. Insbesondere Warzen an den Fußsohlen können mit Schmerzen verbunden sein. Bei einigen Warzen zeigen sich kleine bräunliche oder schwarze Pünktchen. Sie entstehen durch geronnenes Blut aus kleinen Blutgefäßen in der Haut.
Warzen können entweder einzeln oder gehäuft auftreten. Gehäuft können sie auch größere Hautflächen bedecken. Unterschieden wird vor allem zwischen diesen Warzentypen:
Dornwarzen
Sie entstehen überwiegend an den Fußsohlen oder Fersen und können relativ groß werden. Da das Körpergewicht auf den Fußsohlen lastet, wachsen sie nicht wie andere Warzen nach außen, sondern werden beim Stehen und Laufen nach innen gedrückt.
Gewöhnliche Warzen
Sie lassen stecknadelkopf- bis erbsengroße Hautwölbungen entstehen, die verhornen und dadurch rau und schuppig werden. Gewöhnliche Warzen treten oft an den Fingern, den Nagelrändern, am Handrücken und an den Füßen auf.
Flachwarzen (Planwarzen)
Dies sind kleine, nur leicht erhöhte Warzen. Sie haben oft nur einen Durchmesser von wenigen Millimetern und sind manchmal leicht bräunlich gefärbt. Flachwarzen treten vor allem im Gesicht auf, besonders auf Stirn und Wangen. Auch die Unterarme und Hände sind häufiger betroffen.
Mosaikwarzen
Sie sind weiß und haben etwa die Größe eines Stecknadelkopfes. Mosaikwarzen befinden sich meistens an den Fußballen oder unter den Zehen. In manchen Fällen breiten sie sich großflächiger auf der ganzen Fußunterseite aus. Sie sind flacher als Dornwarzen und schmerzen beim Gehen nur selten.
Pinselwarzen (filiforme Warzen)
Diese Warzenart sieht fadenförmig, stachelartig oder fransig aus. Pinselwarzen entstehen häufig im Gesicht und werden daher oft als besonders störend empfunden.
Feigwarzen (Genitalwarzen oder Kondylome)
Sie zeigen sich als kleine, feste Knötchen mit unregelmäßiger Oberfläche. Feigwarzen befallen nur den Genitalbereich und sind sexuell übertragbar. Sie werden anders behandelt als die oben genannten Warzentypen.
Wie entstehen Warzen?
Warzen werden von Humanen Papillomviren verursacht (HP-Viren, HPV). Von diesen Viren gibt es über 100 verschiedene Typen. Dringen sie durch kleine Verletzungen oder feine Risse in die Haut ein, regen sie an diesen Stellen die Zellvermehrung an. Dann entsteht eine dickere Hornhaut, die als Warze hervorsteht.
Warzenviren werden vor allem durch direkten Hautkontakt übertragen, aber auch über Gegenstände wie Handtücher oder Rasierapparate. Bei feuchter, aufgeweichter oder verletzter Haut steigt das Ansteckungsrisiko.
Welche Faktoren fördern das Risiko für Warzen?
Warzenviren vermehren sich in der Haut. Bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem schafft es der Körper manchmal nicht, sie erfolgreich zu bekämpfen – bei ihnen ist das Risiko für Warzen daher höher. Andere Menschen bekommen sie häufiger, weil sie öfter mit Warzenviren in Kontakt kommen.
Ein höheres Risiko für Warzen haben unter anderem:
- Menschen, die Fleisch verarbeiten, zum Beispiel im Schlachthaus oder als Metzger.
- Kinder und Jugendliche, die häufig Gemeinschaftsduschen benutzen, etwa beim Sport oder im Schwimmbad.
- Menschen, deren Familienangehörige Warzen haben.
- Schulkinder, in deren Klasse viele Mitschülerinnen und Mitschüler Warzen haben.
- Menschen mit einem geschwächten Immunsystem (vor allem nach einer Organtransplantation oder bei schweren Erkrankungen wie Krebs oder Aids)
- Menschen mit atopischen Erkrankungen wie Neurodermitis.
Wie häufig sind Warzen?
Warzen sind vor allem bei Kindern und Jugendlichen weit verbreitet: Bis zu 33 Prozent der Kinder und Jugendlichen haben Warzen. Schätzungen zufolge sind sie bei Erwachsenen mit etwa 3 bis 5 Prozent deutlich seltener.
Wie entwickeln sich Warzen?
Für ansonsten gesunde Menschen sind Warzen fast immer harmlos. Bei ihnen baut der Körper in der Regel mit der Zeit eine Immunabwehr gegen die Warzenviren auf. Die Warzen verschwinden dann irgendwann von allein. Wie lange das dauert, hängt nicht nur vom Virus- und Warzentyp ab, sondern auch vom allgemeinen Gesundheitszustand der Betroffenen.
Studien mit Schulkindern und Jugendlichen haben gezeigt, dass die Warzen bei ungefähr der Hälfte der Betroffenen nach einem Jahr wieder verschwunden waren. Nach zwei Jahren waren die Warzen bei 70 Prozent wieder weg. Studien zum Verlauf bei Erwachsenen gibt es nur sehr wenige.
Bei Menschen mit geschwächter Immunabwehr können Warzen deutlich hartnäckiger sein.
Wie kann man Warzen vorbeugen?
Menschen mit Warzen können dazu beitragen, andere vor einer Ansteckung zu schützen. Unter Umständen helfen die gleichen Maßnahmen auch, eine Ausbreitung der Warzen auf der eigenen Haut zu verhindern.
Die Ansteckungsgefahr für andere lässt sich zum Beispiel durch folgende Maßnahmen verringern:
- Warzen beim Schwimmen mit einem wasserfesten Pflaster abkleben
- Handtücher, Schuhe, Handschuhe und Socken nicht mit anderen teilen
- in Schwimmbädern, Gemeinschaftsduschen und Umkleidekabinen nicht barfuß laufen.
- Warzen nicht anfassen
Wer verhindern möchte, dass sich Warzen auf der eigenen Haut ausbreiten, sollte außerdem:
- nicht an Warzen kratzen oder ziehen, damit sich die Viren nicht verteilen
- nach dem Anfassen einer Warze gründlich die Hände waschen
- die Füße trocken halten
- täglich die Socken wechseln
- keine Instrumente wie Bimssteine oder Feilen benutzen, wenn damit vorher eine Warze bearbeitet wurde
Keine dieser Empfehlungen wurde in Studien geprüft. Es ist daher unklar, ob und wie gut diese Maßnahmen schützen. Warzenviren sind sehr ansteckend. Ein vollständiger Schutz dürfte deshalb schwierig sein.
Wie werden Warzen behandelt?
Es ist nicht zwingend erforderlich, eine Warze zu behandeln: Meistens verschwindet sie innerhalb von einigen Wochen oder Monaten von selbst. In manchen Fällen kann es aber auch Jahre dauern. Viele Menschen empfinden Warzen allerdings als unansehnlich oder störend. Sie möchten sie deshalb schnellstmöglich wieder loswerden und versuchen es mit einer Behandlung.
Warzen werden hauptsächlich auf zwei Wegen behandelt:
- Lösungen mit Salicylsäure: Diese Lösungen werden für einige Wochen mehrmals täglich auf die Warze aufgetragen. Die verhornte Haut soll sich so allmählich auflösen. Die meisten Mittel dieser Art sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich.
- Vereisung: Bei einer Vereisung wird extrem kalter flüssiger Stickstoff auf eine Warze aufgetragen, meistens von einer Hautärztin oder einem Hautarzt. Die Kälte zerstört die Zellen in der oberen Hautschicht. Die Warze muss im Abstand von mindestens einer Woche mehrmals vereist werden. Bei der Vereisung kann ein kurzer, stechender Schmerz auftreten. Nach der Behandlung rötet sich die Haut oft und schwillt an. In manchen Fällen bildet sich auch eine Blase.
Grundsätzlich sind beide Behandlungen wirksam. Sie können aber nicht jede Warze beseitigen. Zudem können Viren zurückbleiben, die dann eine neue Warze verursachen.
Menschen mit bestimmten Gesundheitsrisiken wie Nervenschäden an den Füßen (etwa durch einen Diabetes) sollten sich vor einer Warzenbehandlung ärztlich untersuchen lassen. Schwangeren oder stillenden Frauen wird vorsichtshalber von einer Behandlung abgeraten.
Vertiefende Informationen, etwa dazu, wie Warzen behandelt werden können, lesen Sie unter gesundheitsinformation.de.
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- Sterling JC, Gibbs S, Haque Hussain SS et al. British Association of Dermatologists' guidelines for the management of cutaneous warts 2014. 2014.
In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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