Bakerzyste

Bei Erwachsenen ist eine Schädigung im Kniegelenk oft die Ursache für Bakerzysten in der Kniekehle. Sie können zu leichten Schmerzen und Spannungsgefühlen führen. Meist bilden sich die Zysten auch ohne Behandlung wieder zurück.

Auf einen Blick

  • Eine Bakerzyste entsteht durch eine Flüssigkeitsansammlung in der Kniekehle.
  • Sie kann leichte Schmerzen und Spannungsgefühle hervorrufen.
  • Bei Erwachsenen entstehen die Zysten meist durch Verletzungen oder eine chronische Gelenkerkrankung wie Arthrose oder rheumatoide Arthritis.
  • Häufig bilden sich kleinere Zysten auch ohne Behandlung wieder zurück.
  • Kühlen und Dehnen des Knies kann Beschwerden lindern.
  • Bei stärkeren Beschwerden ist es wichtig, die Ursache für die Zyste zu finden und zu behandeln.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Ärztin untersucht die Kniekehle eines Patienten.

Was ist eine Bakerzyste?

Bei einer Bakerzyste sammelt sich Flüssigkeit in der Kniekehle. Das führt zu einer Ausstülpung im Bereich der Kniegelenkskapsel.

Im Kniegelenk treffen Ober- und Unterschenkelknochen aufeinander. Zwischen ihnen liegt der schmale Gelenkspalt. Um das Gelenk geschmeidig zu halten, ist der Spalt mit einer Flüssigkeit gefüllt. Gelenk und Gelenkspalt sind von der Gelenkkapsel umgeben, in der sich auch Schleimbeutel befinden.

Bei einer Bakerzyste kommt es zu einer übermäßigen Ansammlung von Gelenkflüssigkeit. Diese drückt in den hinteren Schleimbeutel, was als Schwellung in der Kniekehle erkennbar ist.

Bei Erwachsenen entwickeln sich Bakerzysten meist als Folge einer Verletzung oder einer Entzündung im Kniegelenk. Je nach Größe macht sich die Zyste häufig durch ein Engegefühl oder Schmerzen am Knie bemerkbar.

Kleine Bakerzysten bleiben meist unbemerkt und bilden sich ohne Behandlung wieder zurück. Treten Beschwerden auf, ist eine Behandlung notwendig.

Bakerzysten sind bei Menschen über 50 Jahren sowie bei Knieproblemen häufig: Eine Bakerzyste haben etwa 5 bis 40 von 100 Menschen mit chronischen Knieschmerzen. Bei Kindern sind Bakerzysten selten.

Welche Symptome treten bei Bakerzysten auf?

Bei größeren Zysten kann es zu folgenden Beschwerden kommen:

  • Enge- und Spannungsgefühl in der Kniekehle
  • Schmerzen im Knie
  • steifes Kniegelenk
  • Schwellung in der Kniekehle, manchmal als Beule sichtbar
  • geschwollene Wade

Schwellung und Schmerzen werden oft stärker, wenn man das Knie viel bewegt.

Welche Ursachen haben Bakerzysten?

Häufig bilden sich Bakerzysten bei Erwachsenen nach einer Verletzung des Knies wie einem Meniskusriss oder infolge einer chronischen Gelenkerkrankung wie rheumatoider Arthritis oder Arthrose.

Häufig bilden sich Bakerzysten bei Erwachsenen nach einer Verletzung des Knies.

Ist das Knie geschädigt, kann es Reibung und Stöße nicht mehr ausreichend dämpfen. Dann wird zum Ausgleich in der Gelenkkapsel mehr Gelenkflüssigkeit hergestellt. Diese dickflüssige, klare Körperflüssigkeit versorgt den Knorpel der Kniegelenke mit Nährstoffen und wirkt als „Gelenkschmiere“. Die überschüssige Gelenkflüssigkeit wird in den Schleimbeutel auf der Rückseite des Knies gedrückt, der mit der Gelenkhöhle verbunden ist. Er dehnt sich aus und eine Bakerzyste entsteht.

Klingt die ursächliche Erkrankung im Knie von selbst ab, etwa eine akute Entzündung bei Kniearthrose, kann sich die Bakerzyste auch ohne Behandlung zurückbilden.

Welche Faktoren fördern die Bildung von Bakerzysten?

Mit den Jahren nimmt die Stabilität der Kniegelenkkapsel ab. Bei starker Beanspruchung oder Überbelastung kann es zu Rissen in der Kapsel kommen. Dies wiederum ermöglicht einen Flüssigkeitsaustausch zwischen Gelenkspalt und Schleimbeuteln, was die Entstehung von Bakerzysten begünstigt.

Bei älteren Erwachsenen ist zudem die Wahrscheinlichkeit höher, dass sie schon einmal eine Knieverletzung hatten. Auch chronische Gelenkerkrankungen kommen mit steigendem Alter häufiger vor. Beides fördert die Bildung von Bakerzysten.

Welche Komplikationen sind bei Bakerzysten möglich?

Wird die Ursache der Bakerzyste behandelt und dadurch wieder weniger Gelenkflüssigkeit gebildet, bildet sich auch die Zyste zurück. Bakerzysten können jedoch über Jahre bestehen bleiben, wenn sich die Grunderkrankung nicht wirksam behandeln lässt.

Eine Bakerzyste kann manchmal platzen (Ruptur). Die Gelenkflüssigkeit tritt dann aus und verteilt sich im umliegenden Gewebe, etwa der Wadenmuskulatur. Meist treten dabei plötzlich starke Schmerzen in Knie und Wade auf. Es kann auch zu blauen Flecken (Hämatomen) kommen. Danach wird die ausgetretene Flüssigkeit langsam wieder abgebaut. Manchmal entzündet sich das Gewebe, nachdem die Bakerzyste geplatzt ist. Daher ist ein Besuch in der Hausarztpraxis ratsam.

Wenn die Zyste auf Blutgefäße drückt, kann es zu einer Flüssigkeitsansammlung (Ödem) kommen, die die Wade anschwellen lässt. Drückt die Bakerzyste auf Nerven, kann sich dies durch Taubheit und Muskelschwäche in der Wade bemerkbar machen. Solche Komplikationen sind aber selten.

Wie wird eine Bakerzyste diagnostiziert?

Eine Bakerzyste ist am besten sichtbar, wenn das betroffene Bein gestreckt wird. Dann kann die Ärztin oder der Arzt die Flüssigkeitseinlagerung als feste Beule erkennen und ertasten.

Bei einem gebeugten Knie ist die Zyste entlastet und weicher oder vollständig verschwunden.

Weitere Untersuchungen sind nötig, wenn die Diagnose unsicher ist. Ärztinnen und Ärzte wenden dann bildgebende Verfahren an wie:

Diese Methoden ermöglichen, Veränderungen an den Gelenken oder am Gewebe zu erkennen. Auch kleine Zysten lassen sich etwa bei einer Ultraschalluntersuchung feststellen.

Wie behandelt man Bakerzysten?

Bakerzysten werden nur bei Beschwerden behandelt. Als Selbsthilfemaßnahmen können zum Beispiel das Hochlegen des Beins nach Anstrengung, Bandagen oder schmerzlindernde Salben ausprobiert werden.

Bakerzysten müssen nur behandelt werden, wenn Beschwerden bestehen.

Außerdem können entzündungshemmende Schmerzmittel und eine Physiotherapie helfen. Das Ziel einer Physiotherapie ist, das Knie beweglich zu halten und zu stabilisieren. Dafür werden die Beinmuskeln gezielt trainiert.

In einer Praxis für Orthopädie kann das Kniegelenk oder die Bakerzyste punktiert werden. Dabei wird mit einer Nadel in die Zyste oder das Kniegelenk gestochen und die Flüssigkeit abgesaugt. Lassen sich starke Beschwerden nicht anders lindern, kommt unter Umständen eine Operation infrage – aber nur, wenn damit die Ursache der Bakerzyste behandelt werden kann.

Mehr Informationen zur Behandlung einer Bakerzyste finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:
Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?