Grippe (Influenza)

Viele Menschen sprechen von Grippe, wenn sie eine Erkältung haben. Beide Erkrankungen verlaufen aber meist unterschiedlich. Während sich eine Erkältung langsam entwickelt, beginnt eine Grippe typischerweise schnell und heftig. 

Auf einen Blick

  • Typische Symptome bei Grippe sind Kopfschmerzen, Halsschmerzen, Schüttelfrost, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen im ganzen Körper.
  • Die Ursache einer Grippe ist eine Infektion mit Viren.
  • Viele Menschen sprechen von Grippe, wenn sie eine Erkältung haben. Beide Erkrankungen verlaufen aber meist unterschiedlich.
  • Während sich eine Erkältung langsam entwickelt, fühlt man sich bei Grippe typischerweise schnell sehr krank.
  • Regelmäßiges Händewaschen kann einer Infektion vorbeugen. Gegen Grippe gibt es außerdem eine Impfung.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Junge Frau putzt sich die Nase

Was ist eine Grippe?

Am Morgen fühlt man sich noch fit – wenige Stunden später liegt man mit Fieber und Schüttelfrost im Bett und fühlt sich richtig krank: Ein solcher plötzlicher Beginn ist typisch für eine Grippe. Eine Erkältung entwickelt sich dagegen langsamer und verläuft meist harmlos. Erkältungen – manchmal auch grippale Infekte genannt - sind viel häufiger als eine „echte“ Grippe. 
 
Eine Grippe kann unterschiedlich verlaufen. Manchmal ähnelt sie auch einer Erkältung und verursacht nur leichte Beschwerden – oder gar keine. Bei einer schweren Grippe ist ärztlicher Rat sinnvoll, und manchmal dauert es einige Zeit, bis man sich wieder vollständig erholt hat.

Im Gegensatz zu einer Erkältung fühlt man sich bei Grippe meist schnell sehr krank.

Was die Erkältung und die Grippe allerdings gemeinsam haben: Es werden vorwiegend die Beschwerden behandelt. Bisher gibt es auch gegen Grippe nur Medikamente, die allenfalls die Dauer der Erkrankung leicht verkürzen können.

Was ist der Unterschied zwischen einer Erkältung und Grippe?

Das folgende Video berichtet über die Unterschiede zwischen einer Erkältung und einer Grippe: die verschiedenen Auslöser, Symptome, Behandlungsmöglichkeiten und Möglichkeiten eines schwereren Verlaufs.

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Welche Symptome zeigen sich bei einer Grippe?

Typisch für eine Grippe ist, dass sie nicht nur die Atemwege, sondern den ganzen Körper betrifft. Sie setzt häufig schnell und mit recht starken Beschwerden ein. Diese lassen meist innerhalb einer Woche deutlich nach. Oft halten Erschöpfung und Husten aber länger an.

Zu den typischen Symptomen einer Grippe gehören:

  • Fieber zwischen 38 und 40 Grad oder höher
  • Muskel- und Gelenkschmerzen im ganzen Körper
  • Kopfschmerzen
  • Halsschmerzen
  • Schüttelfrost
  • starke Abgeschlagenheit und ausgeprägtes Krankheitsgefühl
  • trockener Husten ohne Schleim
  • verstopfte oder laufende Nase
  • Appetitlosigkeit
  • starke Müdigkeit
Zu den typischen Symptomen einer Grippe gehören: Fieber zwischen 38 °C - 40 °C und höher, Kopf-, Muskel- und Gelenkschmerzen, starke Müdigkeit und Abgeschlagenheit, trockener Husten und Schnupfen, verstopfte und/oder laufende Nase, Appetitlosigkeit.

Nur etwa ein Drittel der Infizierten hat die typischen Beschwerden wie Fieber, Schmerzen und Abgeschlagenheit. Ein Drittel der Erkrankten hat leichtere Symptome wie bei einer Erkältung und ein Drittel bemerkt die Infektion gar nicht.

Welche Ursachen hat Grippe?

Ursache einer Grippe sind Viren. Viren sind mikroskopisch kleine Erreger, noch kleiner als Bakterien. Wenn sie einmal in den Körper gelangt sind, vermehren sich Viren sehr schnell. Um eine Virusinfektion zu bekämpfen, bildet das menschliche Abwehrsystem Antikörper – dafür braucht es aber etwas Zeit.

Es gibt Hunderte von Grippeviren, die in Gruppen zusammengefasst werden. Die Virusgruppen Influenza A und Influenza B sind dabei am gefährlichsten.

Wer eine Grippe überstanden hat, entwickelt eine Unempfindlichkeit (Immunität) gegen genau das Grippevirus, das die Erkrankung verursacht hat. Allerdings ist man nach einer Grippeerkrankung nicht dauerhaft geschützt: Die Viren verändern sich ständig und so können von Jahr zu Jahr ganz neue Virustypen entstehen.

Wie verläuft eine Grippe?

Recht häufig folgt auf eine Grippe eine Entzündung der Nasennebenhöhlen (Sinusitis). Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung füllen sich die Hohlräume rund um die Nase mit einer infektiösen Flüssigkeit. Häufige Beschwerden sind Kopfschmerzen und eine verstopfte Nase. 

Bei Säuglingen und Kleinkindern führen Atemwegsinfektionen oft zu einer Mittelohrentzündung.

Eine Grippe verläuft selten schwer. Komplikationen wie eine Lungenentzündung (Pneumonie) kommen nicht oft vor. Das Risiko dafür besteht in erster Linie bei Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Das sind für gewöhnlich Säuglinge und Kleinkinder, Menschen mit Lungen- oder Immunerkrankungen und ältere Menschen über 60 Jahre. Ein sehr schwerer Verlauf einer Grippe kann lebensgefährlich werden.

Wie kann einer Grippe vorgebeugt werden?

Erkältungs- und Grippeviren verbreiten sich über Tröpfcheninfektion. Wer erkrankt ist, verteilt beim Husten oder Niesen virenhaltige Tröpfchen. Auch beim Naseputzen können so Viren vom Taschentuch auf die Hände gelangen und von dort andere Menschen oder Gegenstände erreichen.

Ein Beispiel: Türklinken oder Haltegriffe in den öffentlichen Verkehrsmitteln werden von vielen Menschen angefasst; die Viren können sich so leicht von Person zu Person übertragen. Auch direkter Kontakt durch Händeschütteln oder Umarmungen kann Erkältungs- und Grippeviren verbreiten.

Um sich und andere vor einer Erkrankung zu schützen, ist es daher am wirksamsten, eine Verbreitung dieser Viren zu verhindern. Dafür ist es zum Beispiel wichtig, sich häufig gründlich die Hände zu waschen, in die Armbeuge und nicht in die Hände zu husten, regelmäßig zu lüften und benutzte Taschentücher gleich in den Müll zu werfen.

Auch wenn die Grippe wieder abklingt, ist man noch bis zu einer Woche ansteckend. Es ist daher ratsam, in dieser Zeit nach Möglichkeit auf soziale Kontakte zu verzichten und beispielsweise von zu Hause zu arbeiten.

Zum Schutz ist auch eine Grippeimpfung möglich. Da sich die Grippeviren jedoch ständig verändern (mutieren), ist eine jährliche Auffrischung erforderlich, um einen ausreichenden Impfschutz zu gewährleisten.

Nach der Impfung dauert es ungefähr 14 Tage, bis der Körper genügend Antikörper gebildet hat. Wer während der gesamten Grippesaison geschützt sein will, muss sich daher impfen lassen, bevor die ersten Grippefälle auftreten – in Europa also im Herbst. Da die Grippe aber auch erst im Januar, Februar oder noch etwas später ausbrechen kann, kann selbst eine spätere Impfung noch sinnvoll sein.

Vertiefende Informationen dazu, wie gut eine Impfung gegen Grippe schützt und für wen sie empfohlen wird, lesen Sie unter gesundheitsinformation.de.

Wie wird eine Grippe behandelt?

Bei Grippe ist es zunächst wichtig, sich zu schonen, bis die Beschwerden vorüber sind. Viele Menschen setzen auf Hausmittel wie Hühnerbrühe und Kräutertees, um die Beschwerden einer Grippe zu lindern. Es gilt auch als wichtig, viel zu trinken. Es ist allerdings nicht wissenschaftlich belegt, dass diese Maßnahmen bei Grippe helfen. Es ist somit nicht notwendig, solche Hausmittel anzuwenden oder viel mehr zu trinken, als man möchte.

Gegen Erkältungen, Husten und Grippe gibt es viele frei verkäufliche Produkte wie Vitaminpräparate oder Inhalationsgeräte. Auch hierfür gibt es keine überzeugenden Nachweise, dass sie die Genesung beschleunigen.

Schmerzmittel wie Paracetamol, Acetylsalicylsäure (ASS) und Ibuprofen können die Schmerzen lindern und das Fieber senken.

Wichtig zu wissen:  Für Kinder und Jugendliche ist der Wirkstoff Acetylsalicylsäure (ASS) nicht geeignet. Er kann eine seltene, aber gefährliche Nebenwirkung auslösen: das Reye-Syndrom – eine Erkrankung, die besonders das Gehirn und die Leber betrifft und lebensgefährlich ist.

Neben den genannten rezeptfreien Mitteln gibt es spezielle Grippemedikamente. Insbesondere Oseltamivir kommt in Deutschland zum Einsatz. Oseltamivir ist verschreibungspflichtig und muss innerhalb von 2 Tagen nach Beginn der Erkrankung eingenommen werden. Wenn die Symptome bereits länger bestehen, kann das Medikament den Grippeverlauf nicht mehr beeinflussen. Es gibt Hinweise, dass Oseltamivir die Dauer um knapp einen Tag verkürzen könnte. Das Mittel löst allerdings oft Übelkeit und Erbrechen aus.

Antibiotika können bei Grippe nicht helfen, da Antibiotika nur gegen Bakterien und nicht gegen Viren wirken.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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