Nasennebenhöhlenentzündung

Die Fachbezeichnung für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist Sinusitis. In der Regel ist bei dieser Erkrankung aber auch die Schleimhaut der Nase betroffen, man spricht dann von einer Rhinosinusitis. Zu den Symptomen zählen zum Beispiel eine verstopfte Nase und Druckgefühle im Bereich der Stirn oder des Kiefers.

Auf einen Blick

  • Eine Sinusitis ist eine Entzündung der Nasennebenhöhlen.
  • Es gibt akute und chronische Nasennebenhöhlenentzündungen.
  • Eine erschwerte Nasenatmung und Beschwerden im Bereich des Kiefers, der Stirn oder um die Augen herum, seltener auch an den Zähnen, sind typisch.
  • Kortisonhaltige Nasensprays können Sinusitis-Beschwerden lindern.
  • Manchmal helfen auch Schmerzmittel oder Spülungen mit Salzwasser.
  • Bei einer chronischen Sinusitis kommt mitunter eine Operation infrage.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Ein Mann sitzt an einem Tisch, auf dem Taschentücher, Fieberthermometer, Tabletten, Nasentropfen und ein Topf stehen. Der Mann hält ein Handtuch über seinen Kopf und beugt sich über den Topf.

Was ist eine Nebenhöhlenentzündung?

Die Fachbezeichnung für eine Nasennebenhöhlenentzündung ist Sinusitis. In der Regel ist neben der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen aber auch die Schleimhaut der Nase entzündet. Dann spricht man von einer Rhinosinusitis. Rhino bedeutet Nase und Sinus steht für Hohlraum.

Die Nasennebenhöhlen gehören zu den oberen Luftwegen. Sie sind mit der Nasenhöhle verbunden und bestehen aus mehreren Hohlräumen im Schädelknochen. Diese Hohlräume reichen nach oben bis zur Stirn und nach unten bis zu den Zähnen des Oberkiefers. Die Schleimhaut der Nasennebenhöhlen bildet Flüssigkeit (Sekret), die über Nase und Rachen abfließt.

Bei Nasennebenhöhlenentzündungen unterscheiden Ärztinnen und Ärzte zwischen akuten und chronischen Formen:

  • Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung kann mehrmals im Jahr auftreten. Sie verschwindet spätestens nach einigen Wochen wieder.
  • Bei der chronischen Form sind die Nasenschleimhäute dauerhaft entzündet. Medizinerinnen und Mediziner sprechen oft von einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung, wenn sie länger als 3 Monate dauert.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Nebenhöhlenentzündung?

Zu den typischen Symptomen einer Nasennebenhöhlenentzündung gehören:

  • verstopfte Nase
  • erschwerte Nasenatmung
  • eingeschränkter Geruchssinn
  • drückende Schmerzen im Gesicht

Manchmal kommen auch Fieber und Kopfschmerzen hinzu.

Zu den typischen Symptomen einer Nebenhöhlenentzündung gehören: eine verstopfte Nase, erschwerte Nasenatmung, eingeschränkter Geruchssinn und drückende Schmerzen im Gesicht.

Bei einer Nasennebenhöhlenentzündung schwillt die Schleimhaut an und es sammelt sich Flüssigkeit. Die Nasenwege werden dadurch blockiert, die Atmung durch die verstopfte Nase wird erschwert. Ist die Flüssigkeit (Sekret) grünlich oder gelblich, deutet dies auf die Ansiedlung von Krankheitserregern hin.

Beschwerden zeigen sich oft im Bereich des Kiefers, der Stirn oder um die Augen herum, seltener auch an den Zähnen. Lehnt man sich nach vorne, werden die Beschwerden und auch das Verstopfungsgefühl meistens stärker. Dieser Effekt zeigt sich zum Beispiel beim Aufstehen aus dem Bett.

Häufig ist der Geruchssinn bei Menschen mit einer Nasennebenhöhlenentzündung eingeschränkt.

Wie entsteht eine akute Nebenhöhlenentzündung?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung ist häufig die Folge einer Grippe oder einer Erkältung. Erkältungen werden meist durch Viren, seltener durch Bakterien verursacht. Nach einem von Viren ausgelösten Infekt kann es aber zusätzlich zur Besiedlung mit Bakterien kommen.

Bei einer Entzündung durch Viren oder Bakterien schwellen die Schleimhäute an und Flüssigkeit kann schlechter abfließen. Sie verdickt sich und die Hohlräume füllen sich mit zähem, oft gelblich-grünlichem Schleim.

Die Ursache für eine chronische Nasennebenhöhlenentzündung bleibt oft unklar. Sie kommt häufiger bei Personen vor, die beispielsweise einen allergischen Schnupfen, Asthma, eine verkrümmte Nasenscheidewand oder eine Unverträglichkeit gegen Acetylsalicylsäure (ASS) haben.

Wie verläuft eine Nebenhöhlenentzündung?

Eine akute Nasennebenhöhlenentzündung heilt meist innerhalb von 1 bis 2 Wochen folgenlos ab. Hält die Entzündung länger als 3 Monate an, spricht man von einer chronischen Sinusitis. Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung können sogenannte Nasenpolypen entstehen. Dabei handelt es sich um Schleimhaut-Ausstülpungen, die die Atmung durch die Nase und den Geruchssinn beeinträchtigen.

Interessant zu wissen: Vergrößerte Rachenmandeln, die vor allem bei Kindern oft vorkommen, werden umgangssprachlich zwar häufig auch Polypen genannt. Nasenpolypen bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung sind aber nicht dasselbe.

In sehr seltenen Fällen kann sich eine Nasennebenhöhlenentzündung auf angrenzende Bereiche wie zum Beispiel das Gehirn oder die Augen ausbreiten. Es können sich dann hohes Fieber, Schwellungen um die Augen oder entzündliche Hautrötungen entwickeln. Auch starke Gesichtsschmerzen, Lichtempfindlichkeit und Nackensteife sind mögliche Anzeichen. Treten solche Symptome auf, sollte sofort eine Ärztin oder ein Arzt aufgesucht werden.

Wie wird eine Nebenhöhlenentzündung festgestellt?

Zur Diagnose einer Nasennebenhöhlenentzündung wird die Ärztin oder der Arzt zuerst nach den Beschwerden fragen – also etwa nach einer erschwerten Nasenatmung oder Riechstörungen. Durch sanftes Drücken und Klopfen im Gesicht wird geprüft, ob typische Schmerzen bestehen.

Danach gibt es verschiedene Untersuchungsmöglichkeiten. So kann die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel ein sogenanntes Endoskop verwenden, um das Naseninnere zu begutachten. Dabei handelt es sich um ein schlauchförmiges Gerät mit einer kleinen Lampe, das in die Nase eingeführt wird. Die Ärztin oder der Arzt kann so sehen, ob die Schleimhaut geschwollen ist und welche Farbe das Nasensekret hat. In Ausnahmefällen wird mithilfe einer Sonde eine Probe des Sekrets entnommen und im Labor auf Krankheitserreger untersucht.

Ist die Diagnose weiterhin unklar oder zeigen sich Anzeichen für Komplikationen, können auch Bilder des Naseninneren gemacht werden – zum Beispiel mit einer Computertomographie (CT) oder einer Ultraschalluntersuchung.

Festzustellen, ob eine Nasennebenhöhlenentzündung durch Viren oder durch Bakterien verursacht wurde, ist meist unnötig. Bei einer akuten Entzündung hat dies kaum Einfluss auf die Behandlung.

Bei einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung kann ein Allergietest sinnvoll sein. Denn oft tritt eine Allergie zusammen mit einer chronischen Nebenhöhlenentzündung auf. 

Wie wird eine Nebenhöhlenentzündung behandelt?

Kortisonhaltige Nasensprays können die Beschwerden bei einer Nasennebenhöhlenentzündung lindern. Abschwellende Nasensprays helfen bei der akuten Sinusitis höchstens kurzfristig und sollten nur über wenige Tage angewendet werden. Bei einer chronischen Sinusitis wird ganz davon abgeraten. Manchen Menschen hilft es, die Nase zu spülen oder zu inhalieren. Antibiotika sind nur selten sinnvoll.

Behandlungsmethoden, die bei einer Nebenhöhlenentzündung helfen können: Kortisonhaltige Nasensprays, Nasenspülung oder Inhalieren, in manchen Fällen Antibiotika. Wer eine chronische Entzündung hat, kann sich auch für eine Operation entscheiden.

Bei einer schweren chronischen Entzündung kann eine Behandlung mit entzündungshemmenden Antikörpern (Biologika) infrage kommen. Auch eine Operation kann Menschen mit einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung helfen, wenn sich die Erkrankung durch andere Behandlungen nicht ausreichend verbessert hat. Dabei werden die verengten Stellen in den Nasennebenhöhlen erweitert.

Vertiefende Informationen, etwa zu Mitteln gegen eine Entzündung der Nasennebenhöhlen, finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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