Asthma

Asthma ist eine Erkrankung, bei der sich die Atemwege verengen. Ein Asthma-Anfall kann dazu führen, dass man schlecht Luft bekommt. Asthma tritt häufig schon im Kindesalter auf und ist mit Medikamenten gut behandelbar.  

Auf einen Blick

  • In Deutschland haben ungefähr 4 Prozent der Kinder und 6 Prozent der Erwachsenen Asthma. Fachleute unterscheiden je nach Auslöser zwischen allergischem und nicht allergischem Asthma. 
  • Typisch für die Erkrankung sind anfallartige Beschwerden, oft auch nachts. 
  • Asthma muss sich nicht automatisch verschlechtern. 
  • Mit einer guten Behandlung ist meist ein weitgehend beschwerdefreies Leben möglich. 
  • Die Therapie besteht aus Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen wie regelmäßiger Bewegung. 

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Frau hält ein Asthmaspray in der Hand.

Was ist Asthma?

Asthma ist eine Erkrankung, bei der die Atemwege kurzzeitig oder dauerhaft verengt sind. Asthma-Anfälle führen meist zu pfeifendem Atem, Husten und Atemnot. Ein nicht ausreichend behandeltes Asthma schränkt die körperliche Leistungsfähigkeit ein, da die Lunge nicht mehr so viel Sauerstoff aufnehmen kann. 

Asthma verschlechtert sich aber nicht automatisch und kann gut behandelt werden. Mit Medikamenten und unterstützenden Maßnahmen wie regelmäßiger Bewegung ist es meist möglich, weitgehend beschwerdefrei zu leben. Mit der Zeit lernt man, welche Behandlungen einem gut helfen und was man selbst tun kann, um Asthma-Anfällen vorzubeugen. 

Was ist Asthma?

In diesem Video erfahren Sie, wie sich Asthma äußert, wodurch es ausgelöst wird und was man dagegen tun kann.

Dieses und weitere Videos gibt es auch auf YouTube

Jetzt ansehen

Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Welche Symptome treten bei Asthma auf?

Im Kindesalter zeigen sich außer Husten und einer leicht pfeifenden oder brummenden Atmung meist noch keine anderen Beschwerden. Bei Jugendlichen und Erwachsenen kommen weitere Symptome dazu: 

  • Atemnot, oft anfallartig 
  • Kurzatmigkeit bei Belastung 
  • geräuschvolle (Aus-)Atmung: Giemen, Pfeifen, Brummen 
  • Engegefühl in der Brust 
  • Husten und/oder Hustenreiz

Typischerweise treten Asthma-Beschwerden anfallartig auf. Dabei kann die Atmung anfangs nur leicht erschwert sein, manchmal kommt es aber auch zu ernsthafter Atemnot. Oft haben Menschen mit Asthma auch nachts Anfälle und sind dann tagsüber müde und abgeschlagen. 

Welche Faktoren fördern die Entstehung von Asthma?

Ein gewisses familiäres Risiko spielt wahrscheinlich eine Rolle, da in manchen Familien häufiger Asthma vorkommt als in anderen. Einige der Faktoren, die eine Asthma-Erkrankung begünstigen können, sind: 

  • Neurodermitis, Heuschnupfen oder andere allergische Erkrankungen in der Familie  
  • ein unterdurchschnittliches Geburtsgewicht  
  • das Geschlecht: Bei Jungen tritt Asthma häufiger auf als bei Mädchen. 
  • rauchende Eltern  
Faktoren, die Asthma begünstigen können sind: allergische Erkrankungen in der Familie, unterdurchschnittliches Geburtsgewicht, männliches Geschlecht, rauchende Eltern.

Welche Ursachen hat Asthma?

Bei Menschen mit Asthma reagiert das Immunsystem sehr leicht übermäßig. Um die Beschwerden auszulösen, braucht es aber noch einen zusätzlichen Auslöser (Trigger): Erst wenn bestimmte Reize auf die Schleimhäute der Bronchien treffen, kommt es zu einer Überreaktion des Immunsystems. 

Man unterscheidet je nach Auslöser zwischen allergischem und nicht allergischem Asthma. Eine klare Abgrenzung ist aber oft nicht möglich. 

Allergisches Asthma wird auch „extrinsisch“ genannt, weil die Auslöser mit der eingeatmeten Luft von außen in die Atemwege gelangen. Typische Reize können sein: 

Weiterführende Informationen zur Diagnostik und Therapie eines allergischen Asthmas finden Sie unter allergieinformationsdienst.de

Nicht allergisches Asthma, auch „intrinsisch“ genannt, wird nicht durch eingeatmete Fremdkörper verursacht, sondern durch Reize aus dem Inneren des Körpers, zum Beispiel: 

  • bakterielle und virale Entzündungen der Atemwege 
  • beschleunigter Atem durch körperliche oder seelische Belastungen  
  • Analgetika-Asthma, ausgelöst durch Acetylsalicylsäure (ASS) und andere Schmerzmittel aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika (NSAR) 

Unabhängig vom Auslöser sind die Folgen auf Lunge und Atmung sehr ähnlich: 

  • Aktivierung der Zellen des Immunsystems in der Bronchialschleimhaut 
  • die Muskulatur um die Atemwege verkrampft sich
  • die Schleimhäute in den Atemwegen entzünden sich und schwellen an
  • oft bildet sich ein besonders zäher Schleim 

Zu einem Asthma-Anfall kommt es, wenn die verkrampfte Muskulatur, die angeschwollenen Schleimhäute und zäher Schleim die Atemwege zu sehr verengen. 

Wie häufig kommt Asthma vor?

Asthma kann man prinzipiell in jedem Alter bekommen. Meist fallen die Symptome aber schon im Kindes- oder Jugendalter auf. In Deutschland haben circa 4 Prozent der Kinder und 6 Prozent der Erwachsenen Asthma. Bei Kindern ist Asthma die häufigste chronische Erkrankung. 

In Deutschland haben circa 4 Prozent der Kinder und 6 Prozent der Erwachsenen Asthma.

Wie verläuft Asthma?

Der Verlauf von Asthma kann sehr unterschiedlich sein. Manche Kinder oder Jugendliche haben im Erwachsenenalter kaum noch Probleme und können ein nahezu normales Leben führen. Die Symptome können aber auch gleich bleiben oder sich verschlimmern. Es ist wichtig, die auslösenden Reize zu kennen und zu vermeiden.  

Wie sich Asthma entwickelt, hängt außerdem stark von einer rechtzeitigen Behandlung und dem eigenen Umgang mit der Erkrankung ab. Wichtig sind die konsequente Einnahme der Medikamente und unterstützende Maßnahmen wie Bewegung, aber auch spezielle Atemtechniken.  

Asthma tritt häufig bei Menschen auf, die zuvor schon mit Allergien Probleme hatten – beispielsweise mit Heuschnupfen, allergischer Bindehautentzündung oder Neurodermitis. Je nach Jahreszeit oder anderen Einflüssen können sich ihre Asthma-Beschwerden deshalb verändern. Sie können in den Hintergrund treten oder zeitweise sogar ganz verschwinden.

Wie wird Asthma diagnostiziert?

Atembeschwerden können von unterschiedlichen Erkrankungen ausgelöst werden. Um Asthma eindeutig zu diagnostizieren, sind daher verschiedene Untersuchungen nötig. Wichtig sind: 

  • ausführliches Gespräch (Anamnese): Dabei fragt die Ärztin oder der Arzt nach der Krankheitsgeschichte, dem Lebensumfeld und der genauen Art der Beschwerden. 
  • körperliche Untersuchung: Neben dem allgemeinen gesundheitlichen Zustand wird die Funktion von Lunge, Herz und Kreislauf überprüft. 
  • Lungenfunktionstests (Spirometrie, Peak-Flow-Messung): Diese Tests überprüfen die Leistungsfähigkeit der Lunge. Die Spirometrie misst die Menge der ein- und ausgeatmeten Luft. Das Peak-Flow-Meter misst die Geschwindigkeit des Luftstroms beim Ausatmen.  

Sind die Ergebnisse nicht eindeutig, schließen sich weitere Untersuchungen der Atemwege oder Allergietests an. 

Vertiefende Informationen zu Beschwerden und Diagnose bei Asthma finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

Wie lässt sich Asthma behandeln?

Welches das erste Behandlungsziel ist, hängt von den eigenen Bedürfnissen ab. Meist geht es zunächst darum, die Häufigkeit und Stärke der Beschwerden so gering wie möglich zu halten. Das soll einen weitgehend normalen Alltag ermöglichen.

Um Asthma dauerhaft zu behandeln und Anfällen vorzubeugen, gibt es wirksame Medikamente mit wenig Nebenwirkungen. Auch schwangere Frauen können sie nehmen. Die Medikamenteneinnahme stimmt man mit der Ärztin oder dem Arzt ab. 

Zur Behandlung von Asthma gibt es effektive Medikamente mit wenig Nebenwirkungen.

Zur Asthma-Behandlung werden zwei Hauptgruppen von Medikamenten eingesetzt: 

  • schnell wirksame Bedarfsmedikamente (Reliever) 
  • lang wirksame Dauermedikamente (Controller) 

Für Menschen mit leichtem Asthma sind die Bedarfsmedikamente oft ausreichend. Diese nimmt man nur ein, wenn akute Beschwerden auftreten. 

Bei stärkerem Asthma müssen die ständig leicht entzündeten Atemwege mit Dauermedikamenten behandelt werden. Nur eine regelmäßige Anwendung der Medikamente kann das Asthma kontrollieren und Anfällen vorbeugen. 

Um die Beschwerden unter Kontrolle zu halten, helfen außerdem Sport und Bewegung sowie bestimmte Atemtechniken. Sie können die Medikamentenbehandlung unterstützen. 

Es kann zudem sinnvoll sein, sich gegen Grippe oder Pneumokokken impfen zu lassen. 

Wichtig zu wissen: Es kann hilfreich sein, Asthma-Auslöser möglichst zu vermeiden – auch wenn das im Alltag oft nicht leicht ist. Es ist gut zu wissen, ob man etwa auf Tiere, Hausstaub oder kalte Luft empfindlich reagiert. Die meisten Menschen mit Asthma müssen sich aber weniger Gedanken um Auslöser machen, wenn sie ihre Medikamente richtig anwenden. 

Eine Frau benutzt ein Asthmaspray

Wie gestaltet sich der Alltag mit Asthma?

Asthma ist eine Erkrankung, die sich auf viele Lebensbereiche auswirken kann. Gerade Anfälle in der Nacht können zu Müdigkeit und Konzentrationsschwäche während des Tages führen. Auch die körperliche Fitness kann abnehmen. 

Mit chronischem Asthma umgehen zu lernen, braucht seine Zeit. Das gilt oft auch für Angehörige. Je mehr alle Beteiligten über das Thema wissen, desto besser können sie sich gegenseitig unterstützen. 

Wichtig zu wissen: Gut über die eigene Erkrankung informiert zu sein hilft, mit einem Asthma-Anfall oder anderen kritischen Situationen zurechtzukommen. So lassen sich oft auch Notfälle und Klinikeinweisungen vermeiden. 

Wo finden Menschen mit Asthma Unterstützung?

Eine verlässliche ärztliche Unterstützung und bestmögliche Behandlung sowie Asthma-Schulungen helfen, selbst Expertin oder Experte im Umgang mit der Erkrankung zu werden. Asthma-Schulungen bieten unter anderem Lungenfachärztinnen und -ärzte sowie einige Rehakliniken an. 

Eine Asthma-Schulung sollte vermitteln: 

  • wie die Erkrankung entsteht und wie man sie behandeln kann 
  • woran frühe Symptome eines Asthma-Anfalls erkennbar sind 
  • wie sich Auslöser vermeiden lassen  
  • wie man sich im Notfall richtig verhält 

Ausführliche Informationen für Menschen mit Asthma, deren Angehörige und andere vertraute Personen bietet die Patientenleitlinie „Asthma“

Eine weitere Möglichkeit sind Selbsthilfegruppen. Hier treffen sich regelmäßig Menschen mit Asthma oder deren Angehörige, um sich miteinander auszutauschen und gegenseitig zu unterstützen. 

Auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) können Sie über eine Datenbank geeignete Selbsthilfe-Angebote finden. 

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:
Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?