Zinkmangel
ICD-Codes: E60 Was ist der ICD-Code?
Zink ist ein wichtiges Spurenelement, das der Körper nicht selbst herstellen kann und daher über die Nahrung aufgenommen werden muss. Eine einseitige Ernährung oder chronische Darmerkrankungen können zu einem Zinkmangel führen. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist ein Mangel an Zink hingegen selten.
Auf einen Blick
- Zink ist ein lebenswichtiges Mineral, das Menschen mit der Nahrung aufnehmen müssen – man bezeichnet Zink daher auch als essenzielles Spurenelement.
- Eine ausgewogene Ernährung enthält in der Regel genug Zink, um den Bedarf zu decken.
- Ein Zinkmangel kann zum Beispiel durch einseitige Diäten, chronische Darmerkrankungen oder die Einnahme bestimmter Medikamente entstehen.
- Mögliche Symptome sind Hautveränderungen, eine erhöhte Infektanfälligkeit, Durchfall, Haarausfall und eine Wachstumsverzögerung bei Kindern.
- Bei nachgewiesenem Mangel kann man nach Absprache mit einer Ärztin oder einem Arzt Zinkpräparate einnehmen.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was ist Zinkmangel?
Zink spielt eine wichtige Rolle bei der Zellteilung, im Wachstum und bei der Wundheilung. Außerdem ist Zink an der Immunabwehr, am Fett- und am Zuckerstoffwechsel beteiligt.
Menschen sind darauf angewiesen, Zink mit der Nahrung aufzunehmen. Reich an Zink sind zum Beispiel Lebensmittel wie rotes Fleisch und Meeresfrüchte, Milch- und Vollkornprodukte, Nüsse wie Cashews und Hülsenfrüchte wie Linsen.
Zink wird im Dünndarm aus der Nahrung in das Blut und das Gewebe aufgenommen. Ein Mangel kann entstehen, wenn:
- die Nahrung zu wenig Zink enthält
- die Aufnahme von Zink im Darm gestört ist, zum Beispiel bei einer chronischen Darmerkrankung
- es zu einem starkem Flüssigkeitsverlust kommt, beispielweise bei Durchfall
Ein schwerer Zinkmangel kommt in Deutschland und Europa selten vor.
Welche Symptome treten bei Zinkmangel auf?
Ein Zinkmangel kann unterschiedliche Beschwerden hervorrufen.
Anzeichen eines leichten Mangels können sein:
- verminderte Immunabwehr
- beeinträchtigtes Geschmacks- und Geruchsempfinden
- Nachtblindheit
- trockene Haut und leichte Hautentzündung
- Nagelveränderungen
Ein schwerer Zinkmangel verursacht typischerweise eine Hautentzündung mit Rötungen, Schuppen und Bläschen um Mund und After oder auch an Ellbogen, Knien, Fingerknöcheln und Fußgelenken. Außerdem kommt es häufiger zu Infektionen, weil die Immunfunktion stark beeinträchtigt ist.
Weitere Symptome eines schweren Mangels sind:
- Durchfall
- Haarausfall
- Wachstumsverzögerung bei Kindern
- schlechte Wundheilung
- Infektanfälligkeit
- Lichtempfindlichkeit
- Appetitlosigkeit
- Mattigkeit
Wichtig zu wissen: Bei der Acrodermatitis enteropathica, einer erblichen Hauterkrankung, kommt es schon im Säuglingsalter zu einem Zinkmangel. Die Symptome eines schweren Mangels zeigen sich oft 4 bis 6 Wochen nach dem Abstillen.
Was sind die Ursachen für Zinkmangel?
Ein Zinkmangel kann entstehen, wenn man nicht genug Zink über die Nahrung aufnimmt, etwa durch eine einseitige Diät oder eine rein pflanzliche Ernährung.
Zusätzlich kann Phytat die Aufnahme von Zink im Dünndarm hemmen. Phytat ist in Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen enthalten.
Eine weitere Ursache für Zinkmangel können chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn sein. Sie können dazu führen, dass zu wenig Zink aus dem Dünndarm ins Blut gelangt.
Ein Zinkmangel kann auch durch einen übermäßigen Verlust von Zink entstehen, zum Beispiel bei Durchfall. Starker Alkoholkonsum führt dazu, dass vermehrt Zink mit dem Harn ausgeschieden wird.
Auch manche Medikamente beeinflussen die Aufnahme und Ausscheidung von Zink und begünstigen so einen Zinkmangel. Dazu gehören bestimmte Antibiotika gegen bakterielle Infektionen und Medikamente zur Entwässerung (Diuretika).
Bei einer seltenen erblichen Erkrankung – der Acrodermatitis enteropathica – ist die Zinkaufnahme im Darm gestört.
Wie lässt sich einem Zinkmangel vorbeugen?
Während der Schwangerschaft, im Säuglingsalter und in der Kindheit ist Zink für das Wachstum und eine gesunde Entwicklung wichtig. Eine vorbeugende Einnahme von Zinkpräparaten ist jedoch nicht notwendig. Muttermilch, Babynahrung und eine normale ausgewogene Ernährung enthalten in der Regel ausreichend Zink.
Menschen, die sich vegan ernähren, können ihren Zinkbedarf decken, indem sie darauf achten, genügend Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte, Nüsse, Soja sowie Weizen- und Roggenkeimlinge zu sich zu nehmen. Vegetarierinnen und Vegetarier können zusätzlich zu tierischen Produkten wie Eiern, Käse und anderen Milchprodukten greifen.
Wichtig zu wissen: Vollkornprodukte und Hülsenfrüchte enthalten auch Phytat – ein Pflanzenstoff, der die Aufnahme von Zink aus dem Darm hemmt. Prozesse wie Keimen, Gären und Einweichen helfen jedoch, Phytat abzubauen und so die Zinkaufnahme zu verbessern.
Wie stellt man einen Zinkmangel fest?
Bei Symptomen, die auf einen Zinkmangel hindeuten oder bei Erkrankungen, die häufig mit einem Zinkmangel einhergehen, kann die Ärztin oder der Arzt die Menge an Zink im Blut messen.
Den Gehalt von Zink im Blut zu bewerten kann jedoch schwierig sein: Einerseits kann bei einem leichten Zinkmangel der Wert im Normalbereich liegen. Andererseits ist bei einer akuten oder chronischen Infektion die Menge an Zink im Blut oft niedriger, obwohl kein Zinkmangel vorliegt.
Wie wird ein Zinkmangel behandelt?
Bei einem nachgewiesenen Zinkmangel verschreibt die Ärztin oder der Arzt Zinkpräparate. Auch wenn ein Zinkmangel wahrscheinlich ist, können die Präparate auf Verdacht verordnet werden.
Diese werden – je nach Ursache und Schwere des Mangels – über mehrere Wochen täglich eingenommen. Oft verschwinden die Symptome 1 bis 2 Wochen nach Beginn der Einnahme.
Auch die erblich bedingte Hauterkrankung Acrodermatitis enteropathica, die mit einem Zinkmangel einhergeht, lässt sich gut mit Zinktabletten behandeln. Menschen mit dieser Erkrankung müssen die Präparate lebenslang einnehmen, um die schlechte Zinkaufnahme im Darm auszugleichen.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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