Colitis ulcerosa

Die Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung des Dickdarms. Typisch ist, dass sich beschwerdefreie Phasen und Phasen mit Beschwerden abwechseln. Ein akuter Schub äußert sich beispielsweise durch starke Schmerzen, Durchfall und Gewichtsverlust.

Auf einen Blick

  • Colitis ulcerosa ist eine chronische Entzündung der Darmschleimhaut.
  • Dabei kann es zu blutigem und schleimigem Durchfall, Schmerzen im linken Unterbauch und Fieber kommen.
  • Die Erkrankung führt oft zu Gewichtsverlust.
  • Bei einer Colitis ulcerosa wechseln sich Phasen mit manchmal sehr starken Beschwerden und Zeiten ohne Symptome ab.
  • Während einer akuten Phase können die Beschwerden so belastend sein, dass ein normaler Alltag nicht möglich ist.
  • Nur sehr wenige Menschen mit einer Colitis ulcerosa haben dauerhaft Beschwerden. 

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Colitis ulcerosa: Eine ältere Dame ist auf dem Weg zur Toilette. Sie stützt sich auf ihren Rollator und hält sich den Bauch.

Was ist eine Colitis ulcerosa?

Die Colitis ulcerosa ist eine chronische Schleimhautentzündung des Dickdarms. Typischerweise wechseln sich beschwerdefreie Phasen mit Zeiten ab, in denen Schmerzen im linken Unterbauch, Durchfall und Gewichtsverlust so stark sein können, dass ein normaler Alltag nicht möglich ist. Manchmal ist sogar eine Behandlung im Krankenhaus nötig.

Im Gegensatz zum Morbus Crohn, bei dem der gesamte Darm betroffen ist, ist bei Colitis ulcerosa nur der Dickdarm entzündet.

Beschränkt sich die Colitis ulcerosa auf den letzten Abschnitt des Dickdarms, sprechen Medizinerinnen und Mediziner von einer Proktitis.

In Deutschland sind etwa 150.000 Personen an einer Colitis ulcerosa erkrankt.

In Deutschland sind etwa 150.000 Personen an einer Colitis ulcerosa erkrankt.

Woran erkennt man Colitis ulcerosa?

Während akuter Entzündungsschübe kann es zu verschiedenen Beschwerden kommen. Manche sind eher mild oder treten selten auf, andere kommen immer wieder:

  • blutiger Durchfall
  • häufiger Stuhlgang
  • krampfartige Bauchschmerzen
  • Fieber
  • Schwellung und Schmerzen in den Hüften und Knien
  • Rötung und Schmerzen in den Augen
  • Hautausschlag
  • Geschwüre oder Wunden im Mund
  • Gewichtsverlust

Wie kommt es zu einer Colitis ulcerosa?

Was eine Colitis ulcerosa auslöst, ist nicht bekannt. Die Beschwerden werden durch eine Entzündung der Darmschleimhaut verursacht. Dabei greift das Immunsystem des Körpers die eigene Schleimhaut an.

Welche Risikofaktoren gibt es bei Colitis ulcerosa?

Menschen, deren nahe Familienmitglieder erkrankt sind, haben ein höheres Risiko, ebenfalls zu erkranken. Was einen akuten Schub auslösen kann, ist unklar. Stress, Umwelteinflüsse und andere Erkrankungen werden als mögliche Auslöser für Schübe gesehen.

Wie verläuft die Colitis ulcerosa?

Bei den meisten Menschen beginnt die Erkrankung während der Schulzeit oder der Berufsausbildung und dauert während des gesamten Lebens an.

Nur bei sehr wenigen erkrankten Personen ist der Darm dauerhaft entzündet. Typisch sind wiederkehrende Krankheitsschübe, die sich mit beschwerdefreien oder -armen Phasen abwechseln. In diesen Ruhephasen klingt auch die Entzündung ab.

Anhaltende Beschwerden können zu einer Mangelernährung und manchmal auch zu lebensbedrohlichen Folgen führen. Bei einer Colitis ulcerosa besteht auf Dauer auch ein erhöhtes Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Damit dieser frühzeitig erkannt werden kann, raten Ärztinnen und Ärzte zu regelmäßigen Darmspiegelungen.

Wie wird eine Colitis ulcerosa diagnostiziert?

Eine Entzündung der Darmschleimhaut kann verschiedene Ursachen haben. Um zum Beispiel andere chronische Entzündungen wie Morbus Crohn, eine akute Infektion oder eine Nahrungsmittelunverträglichkeit von einer Colitis ulcerosa unterscheiden zu können, kommen verschiedene Untersuchungen infrage.

Zunächst fragt die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel:

  • nach Art und Beginn der Symptome
  • ob Nahrungsmittel nicht vertragen werden
  • welche Impfungen man erhalten hat
  • ob man raucht
  • ob Familienangehörige an Colitis ulcerosa erkrankt sind
Die Schritte der Diagnostik einer Colitis ulcerosa: Anamnesegespräch, Ultraschalluntersuchung, Blutuntersuchung, Darmspiegelung, Gewebeprobe aus Darmwand.

Meistens schlagen Ärztinnen und Ärzte anschließend eine Ultraschalluntersuchung, eine Blutuntersuchung und eine Darmspiegelung vor, bei der eine Gewebeprobe aus der Darmwand entnommen wird.

Möglicherweise wird die Darmspiegelung nach einigen Monaten noch einmal wiederholt.

Wie wird eine Colitis ulcerosa behandelt?

Zur Behandlung eines akuten Krankheitsschubs kommen entzündungshemmende Arzneimittel infrage. Welche Wirkstoffe ausgewählt und wie sie kombiniert werden, hängt davon ab, wie schwer der Krankheitsschub ist und welcher Bereich des Darms entzündet ist.

Zu Beginn der Behandlung wird oft der Wirkstoff 5-Aminosalicylsäure verschrieben. Auch kortisonhaltige Arzneimittel werden eingesetzt.

Je nachdem, wie gut die eine Therapie wirkt und wie sie vertragen wird, können noch andere Medikamente sinnvoll sein. Wenn übliche Medikamente nicht mehr ausreichen oder zu starke Nebenwirkungen haben, kann die Behandlung auf biotechnologisch hergestellte Wirkstoffe (Biologika) umgestellt werden. Zu ihnen zählen unter anderem die sogenannten TNF-alpha-Antagonisten, die das Immunsystem dämpfen sollen.

Wenn Medikamente nicht mehr helfen oder schwere Komplikationen auftreten, kann eine Operation erforderlich sein.

Sie möchten mehr zum Thema Biologika erfahren? Wissenswertes hierzu finden Sie auf gesundheitsinformation.de.

Wo kann ich mich noch informieren?

Für Menschen mit Colitis ulcerosa gibt es in Deutschland zahlreiche Angebote zur Unterstützung. Dazu gehören Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen. Viele dieser Einrichtungen sind vor Ort unterschiedlich organisiert. Eine Liste von Anlaufstellen hilft, passende Angebote zu finden und zu nutzen.

Auf der Website der Nationalen Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen (NAKOS) können Sie über eine Datenbank geeignete Selbsthilfe-Angebote finden.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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