Intertrigo
ICD-Codes: L30.4 Was ist der ICD-Code?
Die Intertrigo ist eine entzündliche Erkrankung, bei der die Haut in einer Hautfalte rot und wund wird. Die betroffenen Stellen nässen oft, brennen oder jucken. Ausgelöst wird das Ekzem durch Feuchtigkeit und Scheuern.
Auf einen Blick
- Bei einer Intertrigo entzünden sich Hautfalten – beispielsweise im Leisten- und Genitalbereich, in den Achseln oder bei Frauen unter der Brust.
- Man spricht auch vom intertriginösen Ekzem oder Hautwolf.
- Auslöser des Ekzems sind Feuchtigkeit und Scheuern. Oft infiziert sich die Haut zusätzlich mit Pilzen oder Bakterien.
- Eine Intertrigo tritt häufig auf, vor allem bei Babys im Windelbereich und bettlägerigen Menschen.
- Auch Menschen mit Diabetes, Übergewicht oder geschwächter Immunabwehr bekommen sie häufiger.
- Wichtig ist, die Hautfalten trocken zu halten und Scheuern zu vermeiden. Ist die Haut stark entzündet, helfen meist medizinische Salben.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was ist eine Intertrigo?
Die Intertrigo – auch als Hautwolf bekannt – ist ein Ekzem in Hautfalten. Es entsteht durch Scheuern und Feuchtigkeit. Die Haut wird wund, ist gerötet und juckt. Außerdem können sich die betroffenen Stellen infizieren, vor allem durch den Hefepilz Candida, seltener auch durch Bakterien.
Häufig findet sich eine Intertrigo im Leisten- und Genitalbereich sowie in den Achseln. Bei Frauen entsteht das Ekzem auch unter der Brust. Es kann aber grundsätzlich in allen Hautfalten auftreten.
Besonders bei Babys im Windelbereich und bettlägerigen älteren Menschen wird die Haut schnell wund. Auch Personen mit Übergewicht, Diabetes oder einer Immunschwäche sind anfälliger für eine Intertrigo.
Die Behandlung zielt darauf ab, die Hautfalten trocken zu halten und ein Scheuern zu verhindern. Außerdem werden oft entzündungshemmende Salben eingesetzt.
Wie macht sich eine Intertrigo bemerkbar?
Bei einer Intertrigo ist die Haut auf beiden Seiten einer Hautfalte gerötet und wund. Die betroffenen Stellen können jucken, brennen und nässen.
Die entzündeten Ausschläge finden sich oft:
- in der Leistenbeuge
- zwischen den Oberschenkeln
- im Genital- und Dammbereich
- bei Babys im Windelbereich (Windeldermatitis)
- zwischen den Pobacken
- bei Frauen unter der Brust
- in den Achseln
- oder in einer Bauchfalte, vor allem bei starkem Übergewicht
Zudem kann sich das Ekzem zwischen Zehen oder Fingern, in Knie- oder Ellenbeuge, am Nabel oder hinter den Ohren bilden, bei Säuglingen auch in den Halsfalten.
Wenn ein solches Ekzem länger besteht, bilden sich oft schmerzhafte Risse in der Haut oder die Haut schält sich ab.
Infizieren sich die wunden Stellen zusätzlich mit Pilzen oder Bakterien, können sich Hautkrusten und Eiterbläschen bilden. Manchmal entwickelt sich auch ein schlechter Geruch.
Wie entsteht eine Intertrigo?
Die Intertrigo wird durch Feuchtigkeit und Scheuern in einer Hautfalte verursacht. Dabei nimmt die oberste Hautschicht Schaden und eine Entzündung entsteht.
Typischerweise kommt in die Hautfalten weniger Luft, es staut sich Wärme und beim Schwitzen auch schnell Feuchtigkeit. So kann etwa der Hefepilz Candida, der natürlicherweise auf der Haut vorkommt, besonders gut wachsen. Dadurch infizieren sich die wunden Stellen oft zusätzlich, was das Ekzem verschlimmert. Mitunter führen auch Bakterien zu einer Infektion der Haut.
Bleiben die auslösenden Faktoren bestehen, kann eine Intertrigo chronisch werden oder immer wiederkehren. Bei richtiger Behandlung verschwindet das Ekzem dagegen meist schnell.
Welche Faktoren begünstigen eine Intertrigo?
Die Intertrigo ist häufig und kann in jedem Lebensalter auftreten, auch bei ansonsten gesunden Menschen – beispielsweise nach langem Joggen, Wandern oder Radfahren.
Es gibt jedoch Faktoren, die das Ekzem fördern. Dazu zählen:
- warmes und feuchtes Klima
- starkes Schwitzen
- Übergewicht
- Diabetes mellitus
- Rauchen und Alkoholkonsum
- ein geschwächtes Immunsystem
- das Tragen von Windeln
- Bettlägerigkeit
- Blasenschwäche (Inkontinenz)
- eine erblich bedingte Neigung zu Hauterkrankungen
Wie wird eine Intertrigo diagnostiziert?
Eine Intertrigo lässt sich bei einer körperlichen Untersuchung an den typischen Symptomen leicht erkennen.
Manchmal schabt die Ärztin oder der Arzt etwas Haut ab oder nimmt einen Abstrich, um die Proben auf eine Infektion durch Pilze oder Bakterien zu untersuchen.
Selten kann zusätzlich die Entnahme einer Gewebeprobe (Hautbiopsie) notwendig sein.
Wie kann man eine Intertrigo behandeln?
Um eine Intertrigo zu behandeln, gilt grundsätzlich: die Hautfalten trocken halten und vermeiden, dass sie scheuern.
Dabei helfen beispielsweise folgende Hautpflege-Maßnahmen:
- die Hautfalten täglich mit milden Seifen waschen, vor allem nach dem Sport
- die Haut nach dem Waschen gut trocknen, zum Beispiel mit einem weichen Handtuch oder durch kühles Föhnen
- empfindliche Hautstellen mit schützenden Cremes (Barriere-Cremes) pflegen
- schweißaufsaugende Kleidung, zum Beispiel aus Baumwolle, tragen und beim Sport Funktionsbekleidung nutzen
- schweißhemmende Deos und Pflegeprodukte (Antitranspirantien) oder trocknende Puder verwenden
- In wunde Hautfalten bei starkem Schwitzen weiche Gazestreifen oder Kompressen einlegen
- möglichst oft Luft an wunde Stellen lassen
Ist eine Intertrigo mild, genügen solche allgemeinen Maßnahmen oft, damit das Ekzem abheilt.
Wenn die Haut zusätzlich mit Pilzen infiziert ist, verschreiben Ärztinnen und Ärzte meist Antimykotika zum Auftragen auf die Haut. Das sind Salben, die gegen Pilzinfektionen wirken. Bei einer bakteriellen Infektion werden antibiotisch wirkende Salben eingesetzt.
Auch entzündungshemmende Mittel wie niedrig dosierte Kortisonsalben kommen zum Einsatz.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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