Psoriasis-Arthritis
ICD-Codes: L40.5 Was ist der ICD-Code?
Eine Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Gelenkentzündung, die sich häufig bei Menschen mit Schuppenflechte (Psoriasis) entwickelt. Die Erkrankung macht sich durch schmerzende und steife Gelenke bemerkbar. Medikamente können helfen, die Beschwerden zu lindern.
Auf einen Blick
- Eine Psoriasis-Arthritis führt häufig zu schmerzenden und steifen Gelenken sowie Erschöpfung.
- Oft sind die Hände, Füße, Ellbogen, Knie, der Nacken oder die Wirbelsäule betroffen.
- Bei ungefähr einem Viertel der Menschen, die eine Schuppenflechte (Psoriasis) haben, entwickelt sich irgendwann eine Psoriasis-Arthritis.
- Die Gelenkentzündung wird durch eine fehlgeleitete Immunreaktion gegen eigenes Körpergewebe ausgelöst (Autoimmunreaktion).
- Zur Behandlung werden meist Medikamente eingesetzt. Je nach Verlauf der Psoriasis-Arthritis kommen auch Physio- oder Ergotherapie infrage.
Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.
Was ist eine Psoriasis-Arthritis?
Eine Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Gelenkentzündung, die sich bei Menschen mit einer Schuppenflechte (Psoriasis) entwickeln kann. Die Erkrankung äußert sich durch schmerzende und steife Gelenke. Manchmal führt sie zu Müdigkeit und Erschöpfung (Fatigue).
Eine Psoriasis-Arthritis kann sehr belastend sein: beispielsweise indem sie den Schlaf stört, was sich wiederum auf den Alltag, die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit auswirken kann. Um die Beschwerden zu lindern und die Gelenke vor Schäden zu schützen, stehen verschiedene Behandlungsmethoden zur Verfügung.
Welche Symptome treten bei einer Psoriasis-Arthritis auf?
Bei einer Psoriasis-Arthritis kommt es hauptsächlich zu Schmerzen, Schwellungen und Steifheit der Gelenke, oft auch zu allgemeiner Erschöpfung.
Die geschwollenen Gelenke fühlen sich meist warm an und sind berührungsempfindlich. Vor allem morgens sind die Gelenke oft steif, was sich aber in der Regel durch Bewegung wieder legt.
Die Entzündungen können an vielen Gelenken auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Häufig entzünden sich mehr als fünf Gelenke. Oft betroffen sind:
- die Hände
- die Füße
- die Ellbogen
- die Knie
- der Nacken
- die Wirbelsäule
Vor allem die Endgelenke der Finger und Zehen können sich verformen, wenn die Erkrankung fortschreitet.
Manchmal entzünden sich nicht nur die Gelenke, sondern auch die Sehnen und Sehnenscheiden.
Wie entsteht eine Psoriasis-Arthritis?
Die Psoriasis-Arthritis entwickelt sich aufgrund einer Autoimmunreaktion. Das heißt, das Immunsystem ist überaktiv und greift Bestandteile des eigenen Körpers an. Erkrankungen, bei denen sich das Immunsystem gegen körpereigenes Gewebe richtet, bezeichnet man als Autoimmunerkrankungen. Dabei kommt es zu einer vermehrten Bildung von Botenstoffen wie Zytokinen, die Entzündungsreaktionen auslösen. Bei der Psoriasis-Arthritis sind insbesondere die Gelenke entzündet.
Was ist eine Autoimmunerkrankung?
Im folgenden Video erhalten Sie grundlegende Informationen zum menschlichen Immunsystem und zu typischen Autoimmunerkrankungen.
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Welche Faktoren fördern eine Psoriasis-Arthritis?
Wenn ein Elternteil oder Geschwister an Schuppenflechte (Psoriasis) oder Psoriasis-Arthritis erkrankt ist, hat man selbst ein erhöhtes Erkrankungsrisiko.
Wie häufig kommt es zu einer Psoriasis-Arthritis?
Circa 25 Prozent der Menschen, die eine Schuppenflechte (Psoriasis) haben, bekommen irgendwann eine Psoriasis-Arthritis. Sie kann zwar in jedem Alter auftreten, meist entsteht sie aber zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr.
Wie verläuft eine Psoriasis-Arthritis?
Bei annähernd 80 bis 90 Prozent der Menschen entsteht eine Psoriasis-Arthritis viele Jahre nach dem Auftreten einer sichtbaren Schuppenflechte (Psoriasis). Es ist aber auch möglich, dass sich die Gelenke entzünden, bevor oder ohne dass sich die Schuppenflechte an der Haut zeigt. Zwischen der Stärke einer Schuppenflechte und der Stärke einer Psoriasis-Arthritis gibt es keinen eindeutigen Zusammenhang.
Die Psoriasis-Arthritis ist eine chronische Erkrankung. Das bedeutet, sie bleibt ein Leben lang bestehen. Ihr Verlauf lässt sich kaum vorhersagen: Während sich bei manchen Menschen nur einzelne Gelenke entzünden, kommen bei anderen im Lauf der Zeit immer noch weitere Gelenkentzündungen hinzu.
Wie wird eine Psoriasis-Arthritis diagnostiziert?
Es gibt verschiedene Diagnosemöglichkeiten, um eine Psoriasis-Arthritis von anderen Gelenkentzündungen abzugrenzen:
- Im Gespräch erfragt die Ärztin oder der Arzt die familiäre Krankengeschichte, um herauszufinden, ob Familienmitglieder an einer Psoriasis-Arthritis erkrankt sind.
- Bei einer körperlichen Untersuchung können Veränderungen zum Beispiel an den Händen und Füßen festgestellt werden, die für eine Psoriasis-Arthritis typisch sind.
- Mit dem Nachweis bestimmter Eiweiße im Blut lässt sich eine Psoriasis-Arthritis deutlich von einer rheumatoiden Arthritis abgrenzen.
- Um auszuschließen, dass die Gelenkbeschwerden von einer Gicht kommen, werden zusätzlich die Harnsäurewerte im Blut ermittelt.
- Um zwischen Psoriasis-Arthritis, rheumatoider Arthritis und Arthrose zu unterscheiden, können Röntgen- und Ultraschalluntersuchungen zum Einsatz kommen.
Wichtig zu wissen: Bei ungefähr einem von 10 Menschen mit Psoriasis-Arthritis treten keine sichtbaren Hautveränderungen einer Schuppenflechte (Psoriasis) auf. Das macht es schwieriger, eine Psoriasis-Arthritis eindeutig festzustellen.
Wie behandelt man eine Psoriasis-Arthritis?
Eine Psoriasis-Arthritis ist nicht heilbar. Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen und Schwellungen zu lindern, die Funktion der Gelenke zu erhalten und langfristigen Gelenkschäden vorzubeugen.
Medikamente spielen dabei eine wichtige Rolle. Wenn die Entzündung der Knie, Ellbogen oder Handgelenke nur leicht ausgeprägt ist, genügen manchmal Schmerzmittel wie Diclofenac, Ibuprofen und Naproxen.
Lassen sich die Beschwerden dadurch nicht lindern oder vermutet die Ärztin oder der Arzt einen ungünstigen Verlauf, wird eine Therapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten empfohlen. Diese Mittel hemmen die Entzündungsprozesse in den Gelenken. Das ermöglicht es, Beschwerden zu verbessern und Gelenkschäden vorzubeugen oder hinauszuzögern.
Physio- oder Ergotherapie können ebenfalls bei Problemen mit den Gelenken, der Muskulatur oder den Sehnen helfen. Zudem unterstützen orthopädische Hilfsmittel wie Einlagen, die Beschwerden zu lindern.
Was ist im Alltag mit einer Psoriasis-Arthritis zu beachten?
Man kann selbst einiges tun, um den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen und Erschöpfung vorzubeugen. Dazu gehört, sich ausreichend zu bewegen und auf Rauchen zu verzichten. Bei starkem Überwicht ist es außerdem ratsam abzunehmen.
Vielen Menschen mit Psoriasis-Arthritis hilft es zudem, sich gut über die Erkrankung und ihre Behandlungsmöglichkeiten zu informieren. Es fällt oft leichter, sich mit ihr zu arrangieren, wenn man realistische Erwartungen hat und die Erkrankung als Teil des eigenen Lebens akzeptieren kann.
Weitere Informationen dazu, wie Änderungen des Lebensstils und medizinische Behandlungen bei Psoriasis-Arthritis helfen, finden Sie auf gesundheitsinformation.de.
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In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).
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