Spannungskopfschmerzen

Die meisten Menschen kennen Spannungskopfschmerzen: gelegentlich auftretende dumpfe, drückende Schmerzen am Kopf. Sie sind kein Grund zur Sorge und können bei Bedarf mit rezeptfreien Schmerzmitteln gelindert werden. Um ihnen vorzubeugen, können Ausdauersport oder Entspannungsübungen sinnvoll sein.

Auf einen Blick

  • Kopfschmerzen sind häufig sogenannte Spannungskopfschmerzen: Mehr als 40 Prozent der Menschen haben diese immer wieder.
  • Es handelt sich um dumpfe, drückende Kopfschmerzen, die leicht bis mittelschwer sein können.
  • Spannungskopfschmerzen sind weniger stark als Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen.
  • Was sie verursacht, ist unbekannt. Auslöser für die Schmerzen, etwa Stress, lassen sich aber häufig identifizieren.
  • Wer sich stark beeinträchtigt fühlt, kann die Schmerzen mit rezeptfreien Schmerzmitteln lindern.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine ältere Frau fasst sich mit einer Hand an die Stirn.

Was sind Spannungskopfschmerzen?

Spannungskopfschmerzen sind weit verbreitet. Viele Menschen kennen die dumpfen, drückenden Kopfschmerzen und erleben sie gelegentlich.

Sie werden – anders als der Name vermuten lässt – normalerweise nicht durch Muskelverspannungen verursacht. Wie sie entstehen, ist bisher nicht geklärt. Da sie nicht Folge einer anderen Erkrankung sind, gelten Spannungskopfschmerzen ebenso wie Migräne und Cluster-Kopfschmerzen als primäre Kopfschmerzen.

Im Vergleich zu Migräne oder Cluster-Kopfschmerzen sind Spannungskopfschmerzen weniger stark. Dennoch können sie belastend sein – vor allem, wenn sie länger andauern.

Wer sich stark beeinträchtigt fühlt, kann rezeptfreie Schmerzmittel einnehmen. Dies sollte allerdings nicht zur Gewohnheit werden: Werden diese nämlich zu häufig oder regelmäßig eingenommen, kann es passieren, dass die Kopfschmerzen sogar öfter auftreten.

Welche gängigen Kopfschmerzarten gibt es?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche gängigen Kopfschmerzarten es gibt und wie sie sich äußern.

Dieses und weitere Videos gibt es auch auf YouTube

Jetzt ansehen

Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Welche Symptome zeigen sich bei Spannungskopfschmerzen?

Die meisten Menschen erleben Spannungskopfschmerzen als dumpf und drückend. Vielen tut der ganze Kopf weh, bei manchen schmerzt vor allem der Stirnbereich. Der Schmerz kann sich aber auch wie ein drückender Ring um den Schädel anfühlen – so, als hätte man einen zu engen Hut auf dem Kopf.

Die meisten Menschen erleben Spannungskopfschmerzen als dumpf und drückend.

Spannungskopfschmerzen können nur leicht, aber auch mittelstark sein. Die Dauer ist verschieden: von wenigen Minuten bis zu manchmal einer Woche. Sie werden nicht stärker, wenn man körperlich aktiv ist, also zum Beispiel Sport treibt oder Treppen steigt. Anders als zum Beispiel bei Migräne gibt es keine Begleitsymptome wie Lichtempfindlichkeit oder Übelkeit.

Was sind die Ursachen für Spannungskopfschmerzen?

Warum Spannungskopfschmerzen entstehen, ist bisher unbekannt. Allerdings lassen sich manchmal bestimmte Auslöser für die Schmerzen beobachten, beispielsweise Stress.

In manchen Familien kommen Spannungskopfschmerzen gehäuft vor. Auch manche Erkrankungen wie Depressionen scheinen das Risiko für Kopfschmerzen zu erhöhen.

Wie verbreitet sind Spannungskopfschmerzen?

Spannungskopfschmerzen sind sehr häufig: Fast jeder erlebt sie im Lauf seines Lebens. Mehr als 40 von 100 Menschen haben sie immer wieder. Bei etwa einem von 100 sind die Beschwerden über einen längeren Zeitraum sehr häufig oder bleiben sogar auf Dauer.

Mehr als 40 von 100 Menschen haben wiederholt Spannungskopfschmerzen.

Menschen jeden Alters können Spannungskopfschmerzen haben. Meistens treten sie aber das erste Mal im jungen Erwachsenenalter auf. Bei Frauen kommen sie etwas häufiger vor als bei Männern.

Wie verlaufen Spannungskopfschmerzen?

Die meisten Menschen haben die Kopfschmerzen in unregelmäßigen Abständen. Fachleute bezeichnen das als episodischen Verlauf.

Von chronischen Spannungskopfschmerzen sprechen Ärztinnen und Ärzte, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum sehr häufig auftreten. Sie werden diagnostiziert, wenn die Schmerzen:

  • in 3 Monaten in Folge an 15 oder mehr Tagen pro Monat auftreten
  • an mehr als 180 Tagen pro Jahr da sind
  • jeweils über Stunden andauern oder permanent bleiben

Wie werden Spannungskopfschmerzen diagnostiziert?

Ein Arzttermin ist bei immer wieder auftretenden Kopfschmerzen sinnvoll. Durch Fragen und eine körperliche Untersuchung kann die Ärztin oder der Arzt feststellen, ob es sich um Spannungskopfschmerzen handelt.

Überprüft werden im Zuge einer neurologischen Untersuchung unter anderem Muskelkraft und Sinneswahrnehmungen. Damit soll ausgeschlossen werden, dass eine andere Erkrankung die Schmerzen verursacht. Ist dies nicht zweifelsfrei möglich, können weitere Untersuchungen folgen.

Wie werden Spannungskopfschmerzen behandelt?

Wer nur leichte Spannungskopfschmerzen hat, braucht meist keine Medikamente. Manchen Menschen hilft es, Pfefferminzöl auf Stirn, Schläfen oder Nacken zu tupfen oder an der frischen Luft spazieren zu gehen.

Wer die Schmerzen mit Medikamenten lindern will, kann rezeptfreie Schmerzmittel (Analgetika) aus der Apotheke einnehmen. Diese können aber auch Nebenwirkungen haben und zum Beispiel zu Magenproblemen führen.

Wichtig zu wissen: Werden zu häufig Schmerzmittel genommen, kann es passieren, dass die Kopfschmerzen häufiger auftreten.

Um Spannungskopfschmerzen langfristig vorzubeugen, können regelmäßiger leichter Ausdauersport, manuelle Behandlungen, Entspannungsübungen, Yoga und Biofeedback nach Anleitung sinnvoll sein.

Vertiefende Informationen dazu, welche Medikamente bei Spannungskopfschmerzen helfen, lesen Sie auf gesundheitsinformation.de.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:
Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?