Aphthen

Aphthen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut. Anfangs kribbelt oder brennt eine Aphthe, später schmerzt sie. Meistens heilen die weißlich-rötlichen Stellen von selbst ab. Gegen Schmerzen können Gele, Cremes oder Mundspülungen helfen.

Auf einen Blick

  • Aphthen sind weißlich-rötliche, entzündete Stellen an der Mundschleimhaut.
  • Sie bereiten zwar Schmerzen, heilen aber meistens von allein und folgenlos ab.
  • Aphthen sind nicht ansteckend.
  • Bei manchen Menschen kehren Aphthen schon nach Wochen zurück, bei anderen dauert es Monate oder Jahre.
  • Die Ursache ist unbekannt, und ihre Bildung kann derzeit nicht verhindert werden.
  • Mit schmerz- und entzündungshemmenden Gelen, Cremes oder Mundspülungen lassen sich die Beschwerden lindern.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Frau fasst sich an die rechte Wange. Sie hat anscheinend Schmerzen.

Was sind Aphthen?

Viele Menschen bekommen in unregelmäßigen Abständen Aphthen. Dabei handelt es sich um weißlich-rötliche, entzündete Stellen an der Mundschleimhaut. Häufig entstehen zwei bis vier Aphthen gleichzeitig. Sie sind zwar schmerzhaft, heilen meistens aber von selbst und folgenlos ab. Bei manchen Menschen kehren Aphthen bereits nach Wochen zurück, bei anderen dauert es Monate oder Jahre, bis sie wieder auftreten.

Die Ursache dieser kleinen, nicht ansteckenden Entzündungsherde in der Schleimhaut ist unbekannt. Daher gibt es gegenwärtig auch keine Möglichkeit, Aphthen vorzubeugen. 

Mit schmerz- und entzündungshemmenden Gelen, Cremes oder Mundspülungen lassen sich die Beschwerden lindern. Sind sehr viele oder große Stellen entzündet, die nicht von allein abheilen, ist eine ärztliche oder zahnärztliche Behandlung wichtig. 

Auch bei weiteren Beschwerden wie Mundgeruch oder geschwollenen Lymphknoten ist ein Arzt- oder Zahnarztbesuch nötig. Die Ärztin oder der Arzt wird dann prüfen, ob es sich möglicherweise um eine andere Erkrankung handelt, die aphthenähnliche Symptome mit sich bringt.

Welche Symptome zeigen sich bei einer Aphthe?

Aphthen bilden sich normalerweise als runde, weißliche Stellen an der Lippen- oder Wangeninnenseite. Am Gaumen, am Zahnfleisch oder an der Zunge treten sie seltener auf. 

Aphthen verursachen in erster Linie Schmerzen. Bildet sich eine Aphthe, kann die betroffene Stelle auch kribbeln, brennen oder sich rau anfühlen.

Symptome, die sich bei einer Aphthe zeigen: runde, weißliche Stellen im Mundraum, Schmerzen, Kribbeln, Brennen oder ein raues Gefühl.

Durch Speisen, die die entzündete Schleimhaut zusätzlich reizen – zum Beispiel Brötchenkrusten, saures Obst oder scharf Gewürztes – können die Schmerzen zunehmen. Auch Kauen und Sprechen können zu stärkeren Schmerzen führen.

In der Regel sind Aphthen nur wenige Millimeter groß und leicht eingesunken. Sie haben einen geröteten, etwas erhabenen Rand. 

Dieses typische kleinere Erscheinungsbild wird auch als Minor-Form bezeichnet. Bei Aphthen, die ein bis drei Zentimeter groß sind, spricht man von Major-Aphthen. Sehr viele, stecknadelkopfgroße Aphthen werden herpetiforme Aphthen genannt.

Was sind die Ursachen für Aphthen?

Es ist nicht genau bekannt, warum manche Menschen Aphthen bekommen und andere nicht. Fachleute vermuten, dass eine erbliche Veranlagung zusammen mit weiteren Faktoren wie Stress, geschwächter Immunabwehr oder Hormonschwankungen eine Rolle spielen.

Solche Faktoren könnten auch dazu führen, dass sich Aphthen nach einer beschwerdefreien Zeit erneut bilden. Es wird vermutet, dass auch Mangelerscheinungen wie Eisen- oder Vitamin-B-Mangel und Verletzungen der Mundschleimhaut Aphthen auslösen können.

Zudem können bestimmte Erkrankungen Entzündungen im Mund verursachen, die Aphthen sehr ähnlich sind. Dazu gehören zum Beispiel chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa oder Morbus Behçet – eine rheumatische Gefäßerkrankung.

Wie häufig kommt es zu Aphthen?

Aphthen gehören zu den häufigsten Erkrankungen der Mundschleimhaut. Manche Fachleute schätzen, dass jeder zehnte Mensch betroffen ist. Wie viele Menschen genau immer wieder Aphthen bekommen, lässt sich aber nicht sagen.

Schätzungsweise jeder zehnte Mensch hat Aphthen.

Die meisten Menschen haben als Jugendliche oder junge Erwachsene erstmals mit Aphthen zu tun. Frauen haben häufiger Aphthen als Männer.

Die Minor-Form tritt mit 85 Prozent am häufigsten auf. Bei etwa 10 Prozent handelt es sich um Major-Aphthen. Herpetiforme Aphthen sind mit 5 Prozent am seltensten.

Wie entwickelt sich eine Aphthe?

In den ersten Stunden kann sich eine Aphthe durch Kribbeln oder Brennen bemerkbar machen. Die betroffene Stelle rötet sich, schwillt etwas an und beginnt zu schmerzen. Aus der Schwellung entsteht innerhalb von ein bis drei Tagen das typische, weißlich belegte Grübchen. Ein paar Tage später lassen die Schmerzen nach. Nach ungefähr einer Woche ist die Aphthe vollständig verschwunden.

Große Major-Aphthen können länger und stärker schmerzen. Es kann bis zu vier Wochen dauern, bis sie abgeheilt sind. Häufig bleibt eine Narbe in der Schleimhaut zurück.

Die meisten Menschen haben drei- bis sechsmal pro Jahr Aphthen. Bei manchen Menschen bilden sich aber jahrelang keine. Die beschwerdefreien Phasen dauern mit zunehmendem Alter immer länger.

Schwere Erscheinungsformen sind selten. Dann kommen Major-Aphthen zum Beispiel dauerhaft vor. Oder sie schmerzen so stark, dass die Betroffenen kaum noch essen oder trinken können. Schwere Verläufe können auch mit Aphthen an den Schleimhäuten der Geschlechtsorgane einhergehen.

Wie werden Aphthen diagnostiziert?

Aussehen, Verlauf und Beschwerden sind bei Aphthen in der Regel so typisch, dass sie sich ohne besondere Hilfsmittel erkennen lassen.

Heilt eine Aphthe nicht innerhalb von zwei Wochen ab oder sind die Entzündungen sehr ausgeprägt, ist ein Besuch in einer zahnärztlichen oder HNO-Praxis sinnvoll. Zur Untersuchung wird die Ärztin oder der Arzt die Mundschleimhaut genau begutachten und unter anderem nach Beschwerden und Essgewohnheiten fragen.

Besteht der Verdacht, eine andere Erkrankung könnte die Entzündung verursachen, können weitere Untersuchungen nötig sein: zum Beispiel ein Abstrich, eine Blutentnahme, eine Gewebeprobe oder die Untersuchung bestimmter Organe, beispielsweise des Darms.

Wie werden Aphthen behandelt?

Meistens heilen Aphthen ohne Behandlung von allein ab. Die Schmerzen lassen sich unter anderem mit Gelen oder Cremes lindern, die auf die entzündeten Stellen aufgetragen werden. Auch Mundspülungen können helfen. Andere Behandlungen wie eine Lasertherapie oder entzündungshemmende Tabletten sind nur bei schweren Krankheitsverläufen ratsam.

Vertiefende Informationen zur Behandlung von Aphthen lesen Sie auf gesundheitsinformationen.de

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

Stand:
Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?