Ebolafieber

Ebola ist eine häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit, die bisher ausschließlich in Afrika aufgetreten ist. Mittlerweile gibt es einen sehr wirksamen Impfstoff gegen das Virus. Eine Verbreitung in Deutschland ist sehr unwahrscheinlich.

Auf einen Blick

  • Ebolafieber ist eine lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch ein Virus übertragen wird.
  • Die Erkrankung ist bisher ausschließlich in Afrika aufgetreten.
  • Bei 30 bis 90 Prozent der Patienten führt die Infektion zum Tod.
  • Seit Ende 2019 gibt es einen sehr wirksamen Impfstoff.
  • Es ist unwahrscheinlich, dass sich das Ebolavirus in Deutschland ausbreiten kann.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Ebolafieber: Auf einem Glastisch liegen mehrere Probenfläschchen aus Kunststoff. Sie sind mit einer roten Kappe verschlossen und mit einem Etikett gekennzeichnet. Auf dem Etikett steht: Ebola.

Was ist Ebolafieber?

Das Ebolafieber, kurz Ebola, ist eine seltene, aber lebensbedrohliche Infektionskrankheit, die durch das Ebolavirus verursacht wird. Bisher ist das Ebolafieber ausschließlich in Afrika südlich der Sahara aufgetreten. Das Virus hat seinen Namen von dem kongolesischen Fluss Ebola, in dessen Nähe es zum ersten bekannten Ausbruch kam.

Häufige Ausbrüche gibt es in der Demokratischen Republik Kongo, aber auch in anderen Ländern Afrikas.

Häufige Ausbrüche gibt es in der Demokratischen Republik Kongo, aber auch in anderen Ländern Afrikas. 2014 bis 2016 gab es einen großen Ausbruch in Westafrika mit mehr als 28.000 Erkrankten – mehr als 11.000 Menschen starben.

Ein naher Verwandter des Ebolavirus ist das Marburgvirus, das eine ähnliche Verbreitung hat, auf gleiche Weise übertragen wird und auch gleiche Symptome hervorruft.

Wichtig zu wissen: Das Virus wird von Mensch zu Mensch übertragen, aber auch bei Kontakt mit infizierten Tieren und Gegenständen. Seit Kurzem gibt es einen Impfstoff gegen Ebolafieber, der auch in der Europäischen Union zugelassen ist und als sicher und sehr wirksam gilt.

Welche Symptome treten bei Ebolafieber auf?

Die Frühsymptome sind unspezifisch und ähneln einem grippalen Infekt mit Fieber, Unwohlsein, Müdigkeit und Gliederschmerzen. Nach 3 bis 10 Tagen können Schmerzen im Oberbauch, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall hinzukommen.

Im weiteren Krankheitsverlauf sind weitere Symptome möglich. Dazu gehören:

  • Rötung der Augenbindehaut
  • Kopf- und Brustschmerzen
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • Schluckbeschwerden
  • innere und äußere Blutungen
  • Delirium und Atemnot

Manchmal kommt es nach überstandener Erkrankung erneut zu Beschwerden, man spricht dann von einem Post-Ebola-Syndrom. Dieses äußert sich in Muskel- und Knochenschmerzen, Kopfschmerzen und Problemen beim Hören und Sehen. Die Ursache ist bisher nicht bekannt.

Auf der Website des Robert Koch-Instituts finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen zum Ebolafieber.

Wie kommt es zum Ebolafieber?

Ebola kann auf verschiedenen Wegen übertragen werden: Übertagung durch Tiere, Übertragung von Mensch zu Mensch und Übertragung durch Gegenstände.

Das Ebolavirus kommt in der Natur in Wildtieren vor, so etwa bei bestimmten Flughunden. Durch die Jagd dieser Wildtiere kommt das Virus in Kontakt mit dem Menschen. Von Mensch zu Mensch überträgt sich das Ebolavirus über Körperflüssigkeiten.

Übertragung von Mensch zu Mensch

Die Übertragung erfolgt durch direkten körperlichen Kontakt zu Ebolafieber-Patienten oder Menschen, die am Ebolafieber verstorben sind. Insbesondere der direkte Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut, Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Erbrochenem ist riskant.

Mit dem Ebolavirus infizierte Menschen sind erst dann ansteckend, wenn sie Krankheitssymptome zeigen. Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Symptome vergehen durchschnittlich 8 bis 9 Tage, die Spanne liegt zwischen 2 Tagen und 3 Wochen. Je stärker die Beschwerden im Krankheitsverlauf werden, umso größer ist die Ansteckungsgefahr.

Einige Tage nach Abklingen der Symptome gelten Patienten als nicht mehr ansteckend. Die Viren können jedoch beim Geschlechtsverkehr durch Sperma noch mehrere Monate übertragen werden.

Übertragung durch Gegenstände

Eine Übertragung ist für eine gewisse Zeit auch über Gegenstände möglich, die mit infektiösen Flüssigkeiten in Kontakt gekommen sind. Dazu zählen Nadeln, Operationsbesteck, Kleidung oder Bettwäsche.

Übertragung durch Tiere

Auch bei Kontakt mit infizierten Tieren oder Tierprodukten kann das Ebolavirus auf den Menschen übertragen werden. Konkret passiert das zum Beispiel bei der Jagd oder bei der Schlachtung, der Zubereitung und dem Verzehr von infizierten Wildtieren (sogenanntem Bushmeat) aus betroffenen Gebieten. Dies löst vermutlich auch einen Ebola-Ausbruch aus.

Was sind Infektionskrankheiten?

Im folgenden Video erfahren Sie, wann Mediziner von einer Infektionskrankheit sprechen, durch welche Erreger Infektionskrankheiten ausgelöst und wie sie übertragen werden.

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Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Welche Risikofaktoren sind bekannt?

Eine sehr hohe Ansteckungsgefahr besteht für ungeimpfte Personen bei ungeschütztem direktem Kontakt mit Körperflüssigkeiten und Körperausscheidungen von Ebolafieber-Patienten und daran Verstorbenen. Dazu zählen Blut, Speichel, Schweiß, Urin, Stuhl oder Erbrochenes.

Eine Übertragung durch Tröpfcheninfektion (etwa durch Niesen) ist selten, aber möglich.

Aufgrund der sehr hohen Sterblichkeit gelten höchste Sicherheitsvorkehrungen beim Umgang mit Erkrankten und Verstorbenen.

Wie häufig tritt Ebolafieber auf?

Ebolafieber ist bisher ausschließlich in Afrika südlich der Sahara aufgetreten. Seit 1976 sind Ausbrüche in Zentralafrika registriert worden, darunter wiederholt in der Demokratischen Republik Kongo, in Gabun, der Republik Kongo, im heutigen Südsudan und in Uganda.

Der Ausbruch 2014 bis 2016 betraf dagegen insbesondere die westafrikanischen Länder Guinea, Sierra Leone und Liberia. Davon ausgehend wurden auch Erkrankungen in Mali und Nigeria beobachtet. Während dieser Ebolafieber-Epidemie gelangten auch einzelne Fälle in die USA und nach Europa. Insgesamt wird aber das Risiko, dass sich die Krankheit in Europa ausbreiten kann, als sehr gering eingeschätzt.

Wie verläuft eine Infektion mit dem Ebolafieber?

Bei Ebolafieber gliedert sich der Verlauf in drei Phasen.

Frühe fiebrige Phase

Etwa 8 bis 9 Tage nach der Infektion beginnt Ebolafieber mit unspezifischen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen sowie großer Müdigkeit.

Magen-Darm-Trakt-Phase

Wenige Tage nach Krankheitsbeginn kommen Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Oberbauchschmerzen hinzu. Bei einigen Patientinnen und Patienten treten zusätzlich Bindehautentzündung, Rachenentzündung, Schluckauf, geistige Verwirrung (Delirium) oder ein Hautausschlag auf.

Im weiteren Verlauf kann es zu inneren Blutungen kommen. Betroffen sind vor allem der Verdauungstrakt, die Lunge und das Zahnfleisch.

Phase der Verbesserung oder Verschlechterung

Während sich bei einigen Patienten der Krankheitszustand anschließend langsam bessert, kommt es bei anderen zu einer Verschlimmerung. Ursache ist eine generelle Gerinnungsstörung, die zu Flüssigkeitsverlust, Blutungen und zum Versagen verschiedener Organe führt. Diese Entwicklung ist lebensgefährlich. Zwischen 30 und 90 Prozent der Patienten sterben am Ebolafieber.

Wichtig zu wissen: Wie lange Patienten, die gesund geworden sind, gegen eine erneute Ebola-Infektion immun sind, ist derzeit noch nicht bekannt.

Wie kann man sich vor Ebolafieber schützen?

Seit November 2019 ist in der Europäischen Union ein Impfstoff zugelassen. Er gilt als sicher und sehr wirksam. Weitere Impfstoffe werden derzeit in Studien geprüft. Diese scheinen vorläufigen Ergebnissen zufolge ebenfalls sehr wirksam zu sein.

Wie wird Ebolafieber diagnostiziert?

Die Diagnose wird anhand einer Blutprobe oder Körperflüssigkeiten wie Urin durchgeführt. Das Ebolavirus kann unter Umständen erst am dritten Tag nach Beginn der Krankheitssymptome nachgewiesen werden.

Wie wird das Ebolafieber behandelt?

Bisher gibt es noch keine gesicherte ursächliche Therapie gegen Ebolafieber. Behandelt werden die Symptome. Besonders wichtig ist es, den Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Glukosehaushalt stabil zu halten.

Geprüft durch die Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin, Reisemedizin und Globale Gesundheit (DTG).

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