Gebärmutterpolypen

Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut führen oft zu Schmier- oder Zwischenblutungen außerhalb der Regelblutung oder nach den Wechseljahren. Meist sind Gebärmutterpolypen harmlos. Sie müssen nur entfernt werden, wenn sie Beschwerden verursachen oder die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.

Auf einen Blick

  • Bei Gebärmutterpolypen handelt es sich um meist gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. 
  • Das häufigste Symptom sind Blutungen außerhalb der Regelblutung oder nach den Wechseljahren.
  • Gebärmutterpolypen können unbemerkt bleiben.
  • Die Polypen können es erschweren schwanger zu werden.
  • Mit zunehmendem Alter treten Gebärmutterpolypen häufiger auf.
  • Um eine sichere Diagnose zu stellen und eine mögliche bösartige Erkrankung auszuschließen, entnimmt die Ärztin oder der Arzt Gewebe und untersucht es.
  • Eine Operation ist nicht immer nötig.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Jemand im weißen Kittel zeigt auf ein Modell der Gebärmutter.

Was sind Gebärmutterpolypen?

Gebärmutterpolypen sind meist gutartige Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut. Sie können zwischen wenigen Millimetern und einigen Zentimetern groß sein.

Gebärmutterpolypen entwickeln sich vermehrt bei Frauen nach den Wechseljahren. Wodurch sie entstehen, ist nicht bekannt.

Schmier- oder Zwischenblutungen außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren können auf Gebärmutterpolypen hinweisen.

Schmier- oder Zwischenblutungen außerhalb der Menstruation oder nach den Wechseljahren können auf Wucherungen der Gebärmutterschleimhaut hinweisen. Manchmal bleiben die Polypen aber vollkommen unbemerkt.

Gebärmutterpolypen können eine Schwangerschaft erschweren. Unter bestimmten Umständen müssen sie operativ entfernt werden.

Welche Symptome treten bei Gebärmutterpolypen auf?

Das Hauptsymptom für Gebärmutterpolypen sind Schmier- und Zwischenblutungen, Blutungen nach den Wechseljahren oder nach dem Geschlechtsverkehr. Zu solchen Blutungen kommt es bei etwa drei Viertel der Frauen mit Gebärmutterpolypen. Meist sind es nur kleine Mengen an Blut. Teilweise tritt ein verstärkter Ausfluss auf, der schleimig oder eitrig sein kann.

Manchmal verursachen Gebärmutterpolypen keine Beschwerden und werden nur zufällig entdeckt: zum Beispiel, wenn eine Frau vergeblich versucht schwanger zu werden und deshalb ärztlichen Rat sucht.

Welche Faktoren begünstigen Gebärmutterpolypen?

Bei jungen Frauen sind Gebärmutterpolypen sehr selten. Mit steigendem Alter werden sie häufiger, insbesondere nach den Wechseljahren. Dabei spielen hormonelle Veränderungen eine Rolle.

Gebärmutterpolypen sind bei bestimmten Gruppen häufiger als bei anderen, dazu gehören zum Beispiel Frauen mit starkem Übergewicht oder Bluthochdruck. Auch bei einer Behandlung mit dem Medikament Tamoxifen, das bei einer Brustkrebstherapie zum Einsatz kommen kann, treten Gebärmutterpolypen häufiger auf.

Wie erkennt man Gebärmutterpolypen?

Ein ausführliches Gespräch kann erste Hinweise geben. Dabei erfragt die Ärztin oder der Arzt zum Beispiel, ob

  • es zu unregelmäßigen Blutungen kommt
  • früher oder aktuell mit dem Brustkrebsmedikament Tamoxifen behandelt wurde
  • man Hormone im Rahmen einer Hormonersatztherapie einnimmt
  • es Probleme gibt, schwanger zu werden

Polypen im Bereich des Gebärmutterhalses können manchmal schon bei der gynäkologischen Untersuchung getastet werden. Bei Polypen in der Gebärmutter kommen bildgebende Verfahren wie ein vaginaler Ultraschall oder eine Gebärmutterspiegelung infrage. Für den Ultraschall wird ein stabförmiger Schallkopf in die Scheide (Vagina) eingeführt. Bei der Gebärmutterspiegelung betrachtet die Ärztin oder der Arzt die Gebärmutter von innen mit einem Endoskop – einem biegsamen Schlauch oder schmalen Metallrohr mit Kamera. Bei der Spiegelung können Polypen direkt entfernt werden.

Zur eindeutigen Diagnosestellung und um bösartige Erkrankungen auszuschließen, wird das entfernte Gewebe unter dem Mikroskop untersucht.

Wie werden Gebärmutterpolypen behandelt?

Gebärmutterpolypen lassen sich nur operativ entfernen. Wenn Gebärmutterpolypen durch Zufall entdeckt werden und keine Beschwerden verursachen, ist ein Eingriff vor den Wechseljahren meist nicht nötig. Eine Beobachtung ist jedoch ratsam, um mögliche bösartige Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Verursachen Gebärmutterpolypen keine Beschwerden, ist ein Eingriff vor den Wechseljahren meist nicht nötig.

Unter bestimmten Umständen ist es sinnvoll, symptomlose Polypen zu entfernen, zum Beispiel wenn:

  • ein erhöhtes Risiko besteht, dass sich aus dem Polyp Krebs entwickelt
  • der Polyp sehr groß ist
  • mehrere Polypen gleichzeitig vorliegen
  • der Polyp in den Gebärmutterhals hervorragt
  • eine Frau nicht schwanger wird, dies aber gern möchte

Gebärmutterpolypen, die zu Beschwerden führen, sollten immer entfernt werden.

Gebärmutterpolypen entfernt man in der Regel bei einer Gebärmutterspiegelung: Dabei entnimmt die Ärztin oder der Arzt die Polypen mithilfe eines Endoskops, das über die Scheide in die Gebärmutter eingeführt wird. Es hat eine Lichtquelle und eine Kamera. Über einen kleinen Kanal im Endoskop lassen sich die chirurgischen Instrumente einbringen. Mithilfe der Kamera kann man den Eingriff von außen steuern. Die Entfernung eines Polypen (Polypektomie) verläuft in der Regel unkompliziert.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWIG).

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