Chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD)

Bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege (Bronchien) sind verengt. Dadurch bekommt man bei fortgeschrittener COPD nur schwer Luft. Schon Alltagstätigkeiten wie Treppensteigen, Spazierengehen oder Gartenarbeit können einen dann außer Atem bringen.

Auf einen Blick

  • Eine COPD entwickelt sich langsam über Jahre hinweg.
  • Typisch für COPD ist täglicher Husten. Dieser wird anfangs oft fälschlicherweise für Bronchitis, Asthma oder Raucherhusten gehalten.
  • Bei der COPD ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Atemwege (Bronchien) sind verengt und anhaltend entzündet.
  • Vor allem Menschen, die rauchen oder früher geraucht haben, erkranken an COPD.
  • Zur Vorbeugung, aber auch zur Behandlung ist vor allem wichtig, mit dem Rauchen aufzuhören.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine ältere Frau fasst sich an den Brustkorb.

Was ist eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung?

Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine Krankheit, bei der die Lunge dauerhaft geschädigt ist und die Atemwege (Bronchien) verengt sind. Im fortgeschrittenen Stadium bekommen Menschen mit COPD nur noch schwer Luft. Sie geraten dann schon bei einfachen Alltagstätigkeiten wie Treppensteigen, Gartenarbeit oder einem Spaziergang außer Atem.

Eine COPD tritt nicht plötzlich auf, sondern entwickelt sich langsam über mehrere Jahre. Viele halten die Beschwerden, allen voran den hartnäckigen Husten, zunächst für „normalen" Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma. Dass es sich um eine andere Erkrankung handelt, stellen sie oft erst fest, wenn die Beschwerden stärker werden. Dann sind viele schon älter als 60 Jahre.

Wichtig zu wissen: Die Behandlung der COPD soll das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder zumindest bremsen. Dafür ist es wichtig, auf Rauchen zu verzichten. In speziellen Schulungen lernen Patientinnen und Patienten, mit der Krankheit umzugehen. Um die Beschwerden zu lindern und Anfällen von Atemnot vorzubeugen, gibt es Medikamente. 

Was ist die Lungenkrankheit COPD?

Das folgende Video berichtet über mögliche Symptome, Ursachen und Behandlungsmethoden bei der Lungenkrankheit COPD.

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Welche Symptome zeigen sich bei einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung?

Je nach körperlicher Anstrengung nimmt die Lunge unterschiedlich viel Luft auf. So wird im Ruhezustand meist weniger als ein Zehntel der Luft benötigt als bei starker Anstrengung.

Weil viele Menschen im Alltag das Potenzial ihrer Lunge nicht ausschöpfen, fällt manchmal erst nach Jahren auf, dass sich die Funktion verschlechtert hat. Ist bereits ein großer Teil der Reserven verloren gegangen, macht sich eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung durch Atemnot bemerkbar.

Typische Symptome sind:

  • Atemnot: zu Beginn nur bei körperlicher Belastung, bei fortgeschrittener COPD bereits in Ruhe
  • täglicher Husten über einen längeren Zeitraum
  • Auswurf
  • Pfeif- oder Brumm-Geräusche beim Atmen
  • verstärkte Beschwerden bei Erkältungen oder Grippeerkrankungen

Im Krankheitsverlauf kommt es typischerweise zu Exazerbationen. Das sind plötzliche und deutliche Verschlechterungen der Krankheit, meist in Form von Atemnot-Anfällen und verstärktem Husten mit Auswurf.

Was sind die Ursachen einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung?

Eine dauerhafte Entzündung der Bronchien ist eine der Ursachen einer COPD. Außerdem kann ein Lungenemphysem die Krankheit mit verursachen – dabei sind die Lungenbläschen überbläht.

Wenn die Atemwege häufig Schadstoffen wie Tabakrauch, Staub oder Gasen ausgesetzt sind, kann sich ein chronischer Husten (Bronchitis) entwickeln. Während bei gesunden Bronchien die Innenwand mit Flimmerhärchen ausgekleidet ist, sind diese bei COPD durch die Entzündung zerstört.

Welche Risikofaktoren für eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung gibt es?

Wer raucht, hat ein erhöhtes Risiko, eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung zu entwickeln. Zwar erkranken nicht alle Raucherinnen und Raucher. Die meisten Menschen mit COPD haben jedoch früher geraucht oder rauchen noch.

Raucherinnen und Raucher haben ein erhöhtes Risiko, an COPD zu erkranken.

Auch länger andauernde Reizungen der Lunge können eine COPD begünstigen. Dazu zählen starke Belastungen mit bestimmten Staubarten am Arbeitsplatz.

Wie häufig kommt es zu einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung?

Es wird geschätzt, dass ungefähr 5 bis 10 von 100 Menschen über 40 Jahre an COPD erkrankt sind. Die Krankheit ist damit verbreiteter als Asthma. Männer haben deutlich häufiger COPD als Frauen.

Ungefähr 5 - 10 von 100 Menschen über 40 Jahre haben COPD.

Kann man einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung vorbeugen?

Nicht zu rauchen oder mit dem Rauchen aufzuhören beugt einer COPD am wirksamsten vor. Die Entwöhnung fällt den meisten Raucherinnen und Rauchern jedoch schwer. 

Außerdem ist es wichtig, sich so wenig wie möglich Schadstoffen in der Umwelt oder am Arbeitsplatz auszusetzen. Am Arbeitsplatz können entsprechende Schutzmaßnahmen helfen.

Atemwegsinfekte sind ein häufiger Auslöser von Exazerbationen. Menschen mit COPD sollten sich vor allem in der Erkältungs- und Grippesaison vor einer Ansteckung schützen, die den Körper zusätzlich schwächt.

 

Mit dem Rauchen aufhören – Wann erholt sich der Körper?

Dieses Video erklärt, wie ein Rauchstopp gelingen kann und zu welchen positiven Effekten dieser führt.

Wie wird eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung diagnostiziert?

Viele Menschen mit COPD wenden sich für erste Untersuchungen an ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt. Für spezielle Untersuchungen ist der Besuch einer Facharztpraxis für Lungenheilkunde (Pneumologie) erforderlich.

Üblicherweise untersucht die Ärztin oder der Arzt zunächst Körper und Blut und fragt nach anderen Erkrankungen. Dann folgen spezielle Untersuchungen der Lunge (Lungenfunktionstests, „Spirometrie“). Um bei einem Verdacht auf COPD andere Erkrankungen wie Asthma, Herzschwäche oder Lungenkrebs auszuschließen, sind unter Umständen ergänzende Untersuchungen nötig. Die Ärztin oder der Arzt fragt auch nach psychischen Beschwerden wie Ängsten oder Niedergeschlagenheit.

Wie wird eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung behandelt?

Ziel der Behandlung ist

  • die Beschwerden zu lindern
  • den Alltag zu erleichtern
  • die Lebensqualität zu erhöhen
  • das Fortschreiten der COPD zu verlangsamen
  • Exazerbationen vorzubeugen

Am wichtigsten ist, vollständig mit dem Rauchen aufzuhören. Das ist oft leichter gesagt als getan. Es gibt jedoch viele Unterstützungsmöglichkeiten bei einem Rauchstopp – von Beratungsangeboten über Gruppenkurse bis zu Medikamenten. Zu den Strategien, die bei der Rauchentwöhnung helfen können, gehört zum Beispiel eine Kombination aus Entwöhnungsprogramm und Nikotinersatztherapie.

Weitere unterstützende Maßnahmen sind unter anderem Bewegung und Sport, Atemtraining, Inhalationen und eine Ernährungsumstellung. Zudem bieten Krankenkassen Disease-Management-Programme (DMPs) für Menschen mit COPD an. Ihr Ziel ist, durch eine konsequente und gut begleitete Behandlung die Zahl der schweren Atemnot-Anfälle zu verringern und das Fortschreiten der COPD abzubremsen.

Können nicht-medikamentöse Maßnahmen die Beschwerden nicht ausreichend lindern, sind Medikamente ein wesentlicher Bestandteil der täglichen COPD-Behandlung. Sie werden meistens inhaliert, manchmal aber auch als Tablette eingenommen. Abhängig vom Stadium der Krankheit können Medikamente kombiniert werden, entweder zur dauerhaften Anwendung oder zeitweise zur Linderung akuter Beschwerden. Folgende Medikamente stehen zur Verfügung:

  • Atemwegserweiternde Mittel (Bronchodilatatoren) werden meist als Pulver oder Spray inhaliert und können das Atmen erleichtern. Dazu gehören Beta-2-Mimetika und Anticholinergika. 
  •  Phosphodiesterase-(PDE)-4-Hemmer hemmen die Entzündung der Atemwege.
  • Kortisonhaltige Mittel wirken ebenfalls entzündungshemmend, kommen jedoch meist nur bei starken Beschwerden infrage.
  • Selten werden Antibiotika vorübergehend vorbeugend eingesetzt.

Ist die COPD bereits weit fortgeschritten, kommt oft eine Sauerstoffbehandlung dazu. In welcher Form, hängt von der Schwere der Erkrankung ab. Eine Operation ist denkbar, wenn bei einem schweren Lungenemphysem alle Behandlungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind. Unter bestimmten Voraussetzungen kommt auch eine Lungentransplantation infrage.

Vertiefende Informationen zu den Behandlungsmöglichkeiten bei COPD finden Sie unter gesundheitsinformation.de.

Ausführliche Informationen zur Behandlung von COPD bietet die Patientenleitlinie: COPD des Ärztlichen Zentrums für Qualität in der Medizin.

Welche Reha-Möglichkeiten gibt es bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung?

Die pneumologische Rehabilitation (pulmonale Rehabilitation) ist ein wichtiger Bestandteil des Disease-Management-Programms COPD. Betroffene können sie ambulant oder stationär in Anspruch nehmen. 

Eine Rehabilitation soll Menschen mit COPD helfen, die Erkrankung besser in den Griff zu bekommen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Hierfür erhalten sie einen persönlichen Behandlungsplan. Er kombiniert körperliches Training, eine Schulung im Umgang mit der Erkrankung, Therapie und soziale sowie psychische Unterstützung. 

Wie gestaltet sich der Alltag mit einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung?

Die Auswirkungen einer COPD hängen sehr davon ab, wie weit die Krankheit fortgeschritten ist. Jahrelang kann das alltägliche Leben nur minimal eingeschränkt sein. Die Beschwerden nehmen jedoch im Lauf der Zeit zu. Eine schwere COPD erfordert meist eine umfassende Unterstützung und Pflege durch andere; ein normales Alltagsleben ist dann nicht mehr möglich.

Menschen gehen unterschiedlich mit der Krankheit um. Viele finden es hilfreich, ihren Lebensstil sowie Tagesablauf an den Bedürfnissen und Reaktionen des Körpers auszurichten. Manchen hilft es, sich auf wenige Dinge zu konzentrieren, die ihnen besonders wichtig sind. Andere machen bestimmte Atem- und Entspannungsübungen oder, je nach körperlicher Verfassung, etwas Sport.

Je weiter die COPD fortschreitet, desto wichtiger werden die alltägliche sowie die emotionale Unterstützung durch Familie und Freundeskreis.

Wie verläuft eine chronisch obstruktive Lungenerkrankung?

Viele Menschen mit COPD haben zu Beginn Husten mit Auswurf, den sie oft nicht als Hinweis auf eine COPD wahrnehmen. Weil ihre Atemwege zunächst nur wenig verengt sind, bemerken sie den allmählichen Verlust der Lungenfunktion kaum. Im Lauf der Zeit verstärken sich aber die Beschwerden durch Husten und Auswurf, und bei körperlicher Anstrengung nehmen die Atemprobleme zu.

Die Lebensqualität wird bei fortschreitender Krankheit immer mehr beeinträchtigt. Auch einfache Alltagstätigkeiten wie Waschen oder Anziehen fallen dann schwer. Manche geraten bereits in Atemnot, wenn der Körper in Ruhe ist.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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