Demenzgerechtes Wohnen

Menschen mit einer Demenz fällt es bei Fortschreiten der Erkrankung zunehmend schwer, sich in ihrer Umgebung zurechtzufinden und Gefahren richtig einzuschätzen. Das Risiko für Unfälle nimmt zu. Eine demenzgerechte Gestaltung der Wohnung erleichtert die Orientierung, erhöht das Wohlbefinden und sorgt für mehr Sicherheit.

Auf einen Blick

  • Im Verlauf einer Demenz nehmen Aufmerksamkeit, Orientierung und Gleichgewichtssinn ab. Situationen können teilweise nicht mehr richtig eingeschätzt werden.
  • Eine übersichtliche Einrichtung mit vertrauten Möbeln kann Betroffenen helfen, sich räumlich besser zurechtzufinden.
  • Um die zeitliche Orientierung zu erleichtern, können eine der Tageszeit angepasste Beleuchtung, große Uhren und Kalender helfen.
  • Für Menschen mit Demenz steigt mit fortschreitender Erkrankung das Risiko, sich selbst und andere in Gefahr zu bringen. Durch verschiedene technische und bauliche Maßnahmen lässt sich die Sicherheit erhöhen.
  • Bestimmte Wohnformen sind speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ausgerichtet. Es ist sinnvoll, sich frühzeitig über die verschiedenen Möglichkeiten zu informieren.
  • Eine demenzgerechte Umgestaltung der Wohnung ist mit Kosten verbunden. Hier können Leistungen der Pflegekassen unterstützen.
Eine ältere Dame sitzt in einem hellen, gemütlichen Zimmer am Tisch und puzzelt. Vor ihr auf dem Tisch stehen Blumen, ein Bilderrahmen, eine Teekanne und eine Tasse.

Was ist Demenz?

Eine Demenz ist eine Erkrankung des Gehirns, die meist erst im höheren Lebensalter auftritt. Sie beeinträchtigt unter anderem das Gedächtnis, die Konzentration und die Denkfähigkeit. Altersbedingte Hör-und Sehprobleme können die Betroffenen im Alltag zusätzlich einschränken.

Menschen mit Demenz fällt es zunehmend schwerer, sich zu orientieren und ein selbstständiges Leben zu führen. All das kann zu Verunsicherung, Stress und in bestimmten Situationen auch zu Gefahren im Alltag führen.

Damit Betroffene sich so lange wie mögliche in ihrer Umgebung zurechtfinden, hilft es, dass Wohnumfeld entsprechend anzupassen. Bestimmte Sicherheitsmaßnahmen vermindern das Risiko, dass Erkrankte sich selbst und andere in Gefahr bringen.

Was ist eine Demenz?

In diesem Video erfahren Sie, wie eine Demenz entsteht und wie sie behandelt werden kann.

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Wichtig zu bedenken: Es ist oft nicht einfach, sich die eigene Erkrankung oder die eines Angehörigen einzugestehen. Dennoch sollte man Anzeichen nicht ignorieren und sich frühestmöglich mit der Diagnose auseinandersetzen. Das bietet Zeit, um Hilfsangebote kennenzulernen und hilft allen Beteiligten das Leben mit Demenz so gut wie möglich zu bewältigen.

Orientierungshilfen

Unter dem Begriff „Orientierung“ versteht man die Fähigkeit, sich in Bezug auf Ort, Zeit, Situation und zur eigenen Person zurechtzufinden. Bei einer Demenz kann die Orientierung in allen vier Bereichen beeinträchtigt sein:

  • räumliche Orientierung: Menschen mit Demenz finden sich in ihrer Umgebung oft nicht mehr gut zurecht. Das kann mit zunehmender Erkrankung auch vertraute Orte betreffen.
  • zeitliche Orientierung: Betroffenen fällt es zunehmend schwer, das Datum und die Uhrzeit richtig zu benennen. Der Schlaf-Wach-Rhythmus kann gestört sein.
  • situative Orientierung: Ungewohnte Situationen können Menschen mit Demenz stark überfordern. Störungen in der Wahrnehmung führen dazu, dass Situationen falsch eingeschätzt werden.
  • Orientierung zur eigenen Person: Mit fortschreitender Erkrankung vergessen Betroffene auch wichtige Inhalte ihrer eigenen Vergangenheit und erkennen irgendwann möglicherweise sogar vertraute Personen nicht mehr.

Räumliche Orientierung

Für Menschen mit Demenz wird es zunehmend schwerer, sich selbst in ihrer gewohnten Umgebung zurechtzufinden. Veränderungen in dieser Umgebung verstärken die Orientierungslosigkeit und können zu Ängsten und Verwirrung führen. Es ist daher ratsam, die vertraute Einrichtung so weit wie möglich beizubehalten. Hilfreich ist auch, die Ordnung oder Unordnung zu akzeptieren, in welcher sich die betroffene Person am besten zurechtfindet. Vertraute Gegenstände sollten nur ersetzt werden, wenn es unbedingt notwendig ist. Sind Veränderungen notwendig, so sollten sie schrittweise und behutsam vorgenommen werden.

Folgende Tipps können außerdem bei der räumlichen Orientierung helfen:

  • Nutzen Sie Kontraste. Stufen und Lichtschalter können mit kontrastreichen, farbigen Klebestreifen markiert werden. Türen und Möbelstücke sollten sich gut von der Wand abheben.
  • Achten Sie auf eine einfache und übersichtliche Gestaltung der Zimmer.
  • Auch der Unterschied zwischen Boden, Wand und Decke sollte gut erkennbar sein. Dafür sollten die Flächen einen deutlichen Hell-Dunkel-Kontrast zueinander besitzen. 
  • Behalten Sie nach Möglichkeit auch nach einem Umzug die gewohnte Anordnung von Möbeln bei.
  • Sorgen Sie für eine ausreichend helle und blendfreie Beleuchtung. Dadurch lässt sich vermeiden, dass Schatten entstehen. Diese können sonst von Menschen mit Demenz fehlgedeutet werden und Angst auslösen.
  • Vermeiden Sie unruhige Muster. Am Boden können diese für Betroffene wie Hindernisse oder wie ein Abgrund wirken. Insbesondere schachbrettartige Muster mit dunklen Flächen sind ungeeignet.
  • Kennzeichnen Sie Räume und Schränke mit passenden Bildern, die eine Verbindung zum Inhalt haben. Hier eignen sich häufig sogenannte Piktogramme.
  • Verwenden Sie für eine demenzgerechte Farbgestaltung freundliche, helle und warme Farbtöne wie beispielsweise Gelb, Orange, Grün und dezentes Rot.

Auf der Seite des österreichischen Bundesministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Konsumentenschutz finden sich viele Piktogramme, die sich für das Wohnumfeld von Menschen mit Demenz eignen.

Folgende Tipps können außerdem bei der räumlichen Orientierung helfen: Kontraste, ausreichende Beleuchtung und Piktogramme.

Zeitliche Orientierung

Mit zunehmender Erkrankung kann es schwieriger werden, sich zeitlich zu orientieren. Damit ist nicht nur der Tag und die aktuelle Stunde gemeint, sondern auch welche Jahreszeit oder welches Jahr gerade ist.

Bei der Wohnungseinrichtung sollten daher große Uhren gut sichtbar angebracht werden. Wichtig ist, dass die Ziffernblätter und Zeiger klar und eindeutig erkennbar sind. Es gibt auch einige analoge Uhren mit einem zusätzlichen Hinweis zur Tag- und Nachtzeit. Manchen erkrankten Personen fällt es leichter, eine digitale Uhr abzulesen. Eine weitere Unterstützung bei der zeitlichen Orientierung bieten sogenannte „sprechende Uhren“. Diese können auf Knopfdruck die Uhrzeit ansagen. Bei einigen Modellen werden auch das Datum und der Wochentag genannt.

Eine weitere Orientierungshilfe sind Kalender mit Bildern, die zum jeweiligen Monat passen. Hilfreich ist, wenn der aktuelle Tag gut markiert werden kann. Digitale Kalender haben den Vorteil, dass sie immer das richtige Datum anzeigen. Allerdings werden diese Geräte nicht immer als Kalender erkannt und es lassen sich dort keine Termine eintragen. Damit sich Menschen mit Demenz leichter im Jahresablauf zurechtfinden, kann man die Wohnung passend zur Jahreszeit dekorieren.

Auch der Schlaf-Wach-Rhythmus kann durcheinandergebracht sein. Oft sind Menschen mit Demenz am Abend oder nachts aktiv. Um den natürlichen Rhythmus zu unterstützen, hilft es, tagsüber viel Licht in die Wohnung zu lassen. Mit modernen Leuchtmitteln kann man die verschiedenen Lichtverhältnisse im Tagesverlauf nachahmen. Dazu nutzt man morgens kälteres Licht mit mehr Blauanteil und gegen Abend wärmeres Licht mit mehr Rotanteil. Ein klar strukturierter Tag unterstützt ebenfalls einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus.

Bei der zeitlichen Orientierung können Uhren, Kalender und Tageslicht helfen.

Situative Orientierung

Menschen mit Demenz haben mit der Zeit häufig Schwierigkeiten damit, Situationen richtig einzuschätzen. Sie können schlecht beurteilen, weshalb andere Personen sich in einer bestimmten Weise verhalten oder etwas tun. Außerdem nimmt die Fähigkeit ab, die Funktion von Gegenständen richtig zu benennen.

Auch hier hilft Erkrankten eine möglichst vertraute Umgebung mit bekannten Gegenständen. Die Funktion einzelner Räume oder Gegenstände lässt sich mit Piktogrammen kenntlich machen.

Bei Menschen mit Demenz können außerdem Störungen der Wahrnehmung auftreten. Sie sehen dann beispielsweise Menschen oder Tiere, die sich aus dem Tapetenmuster lösen. Solche Sinnestäuschungen können das Zurechtkommen im Alltag zusätzlich erschweren. Bei manchen Demenz-Formen treten auch Wahnvorstellungen auf. Erkrankte können beispielsweise Angst davor haben, verfolgt oder bestohlen zu werden.

Um zu vermeiden, dass Betroffene Dinge falsch wahrnehmen, können folgende Tipps helfen:

  • Beachten Sie die Wirkung von Bodenbelägen: Vermeiden Sie dunkle Bodenbeläge, da diese als Abgrund wahrgenommen werden könnten. Hingegen können sehr helle Bodenbeläge „bodenlos“ wirken. Schimmernde, blaue Bodenbeläge können als Wasseroberfläche fehlgedeutet werden. Geeignet sind daher matte, einfarbige und nicht zu dunkle Böden.
  • Wenn sich der Hörsinn verschlechtert, können verschiedene Geräusche schlechter eingeordnet werden. Hier helfen schallschluckende Materialien wie Vorhänge oder Teppichboden, um die Umgebung ruhiger zu gestalten.
  • Unnötige Lärmquellen sollten so weit wie möglich vermieden werden.
  • Gestalten Sie die Wohnung eher reizarm, da dies beruhigend wirken kann. Unruhige Muster in Bildern oder Tapeten (insbesondere Fototapeten) sollten Sie vermeiden. Auch stark spiegelnde Flächen wie Glasvitrinen können irritierend wirken.
  • Leuchten Sie die Zimmer möglichst gleichmäßig aus, um Schatten zu vermeiden. Schatten können von Menschen mit Demenz fehlgedeutet werden und so unnötige Ängste auslösen. Für eine gleichmäßige Lichtverteilung ist auch eine indirekte Beleuchtung geeignet.
Um Störungen der Wahrnehmung zu vermeiden, helfen Böden ohne Muster, eine gleichmäßige Beleuchtung und eine ruhige Umgebung.

Orientierung zur eigenen Person

Schreitet die Demenz weiter fort, wird auch das Langzeitgedächtnis schwächer. Betroffenen fällt es dann schwerer, sich an die eigene Biografie zu erinnern. Wenn die eigene Identität nicht mehr klar bewusst ist, kann das Unsicherheit und Angst auslösen. Um Betroffenen mehr Sicherheit und Unterstützung bei der Erinnerung zu bieten, können folgende Tipps hilfreich sein:

  • Persönliche Fotos und Gegenstände dienen als sogenannte „Ankerpunkte“. Sie schaffen Vertrautheit und regen zu Erinnerungen an. Das hilft Betroffenen, zur Ruhe zu kommen.
  • Für Wandbilder sollten Sie ruhige Motive wie Landschaften wählen.
  • Schreiben Sie wichtige Termine und Telefonnummern auf einem großen Blatt auf und hängen Sie es gut sichtbar in die Wohnung.
  • Bedecken Sie Spiegel oder entfernen Sie diese spätestens dann, wenn die erkrankte Person sich selbst nicht mehr erkennen kann.
Um Betroffenen mehr Sicherheit und Unterstützung bei der Erinnerung zu bieten, kann es hilfreich sein, Familienfotos und beruhigende Bilder aufzuhängen und auf Spiegel zu verzichten.

Sicherheit innerhalb der Wohnung

Eine Demenzerkrankung kann das Risiko für Unfälle innerhalb und außerhalb der eigenen vier Wände erhöhen. Dafür gibt es verschiedene Ursachen.

Zum einen verursacht die Erkrankung oft Unsicherheit beim Gehen und kann dadurch zu Stürzen führen. Auch die Neigung zu nächtlichen Wanderungen in der dunklen Wohnung kann die Sturzgefahr erhöhen. 

Zum anderen können Störungen bei der Wahrnehmung verhindern, dass Erkrankte Hindernisse richtig erkennen. Zudem können bei Demenz alltägliche Gegenstände innerhalb der Wohnung leicht zu Gefahrenquellen werden - etwa, wenn vergessen wird, Herd oder Bügeleisen auszuschalten.

Folgende Tipps können dabei helfen, Unfälle bestmöglich zu vermeiden:

  • Stolperfallen: Achten Sie darauf, rutschende Teppiche zu befestigen oder entfernen Sie diese. Kleine, schlecht sichtbare Stufen sollten entweder einen deutlichen Kontrast zur Umgebung haben oder beseitigt werden.
  • Strom: Bewahren Sie Elektrogeräte an einem sicheren Platz auf.  Steckdosen können Sie mit Kindersicherungen versehen.
  • Badezimmer: Um ein Ausrutschen zu verhindern, können Sie stabile Stütz- und Haltegriffe anbringen. Ebenso sollte der Bodenbelag rutschhemmend sein. Bodengleiche Duschen verringern die Unfallgefahr und an der Wand montierte Klappsitze können wertvolle Hilfe beim Duschen leisten. Hilfreich ist es, wenn die Badezimmertür nach außen aufschlägt, so dass der Zugang im Falle eines Sturzes nicht blockiert wird. Eine Verriegelung, die man auch von außen öffnen kann, wahrt die Intimsphäre, ermöglicht aber auch im Notfall einen schnellen Zugang.
  • Küche: Hier helfen automatische Herdabschalt-Vorrichtungen sowie Zeitschaltuhren.
  • Brandgefahr: Damit ein Feuer schnell bemerkt wird, sollten die Räume mit Rauchmeldern ausgestattet sein. Bedenken Sie dabei aber, dass Menschen mit Demenz häufig nicht mehr wissen, wie sie sich bei einem Alarm verhalten sollen. Für diesen Fall gibt es die Möglichkeit, den Rauchmelder mit einem Hausnotrufsystem zu verbinden. Dann wird der Alarm automatisch an eine Notrufzentrale weitergeleitet.
  • Wasserhähne: Kennzeichnen Sie Heißwasserhähne und stellen Sie die Wassertemperatur möglichst so niedrig ein, dass Verbrühungen vermieden werden (maximal 45°C). Um Wasserschäden vorzubeugen, können Wassermelder oder Wasser-Regulatoren verwendet werden.
  • Haushaltschemikalien und Medikamente: Bewahren Sie giftige Reinigungsmittel, Medikamente sowie Alkohol und Tabakwaren verschlossen auf.
  • Verzichten Sie auf giftige Pflanzen.
  • Absturzgefahr: Fenster lassen sich beispielsweise durch abschließbare Fenstergriffe sichern. Am oberen Ende der Treppe kann eine Gittertür die Sicherheit erhöhen.
  • Installieren Sie Türschlösser mit einer sogenannten Notfall- oder Gefahren-Funktion. Solche Türschlösser lassen sich von außen mit einem Zweit-Schlüssel öffnen, auch wenn innen bereits ein Schlüssel steckt.

Umherwandern und Verirren

Menschen mit Demenz haben mitunter einen starken Bewegungsdrang und können dazu neigen, unbeaufsichtigt das Zuhause zu verlassen. Hierbei besteht die Gefahr, dass sie sich verirren und nicht mehr nach Hause finden. Außerdem steigt das Risiko, dass die Person sich selbst oder andere verletzt, zum Beispiel durch einen Autounfall.

Folgende Tipps können die Sicherheit erhöhen:

  • Klangspiele an der Tür oder Fußmatten mit einem Signalgeber können mitteilen, wenn jemand das Haus verlässt.
  • Autoschlüssel sollten in jedem Fall außerhalb der Reichweite von Menschen mit Demenz aufbewahrt werden.

Verirrt sich eine Person mit Demenz, dann können technische Hilfsmittel wie Tracker dabei helfen, die Person wiederzufinden. Solche Tracker sind beispielsweise in Smartwatches eingebaut und geben Auskunft darüber, an welchem Ort sich die jeweilige Person befindet. Es gibt auch die Möglichkeit einen bestimmten Bereich festzulegen, in welchem sich die erkrankte Person aufhalten sollte. Wird der übliche Umkreis verlassen, kann ein gesendetes Signal die Hilfsperson darauf aufmerksam machen.

Eine Auflistung technischer Unterstützungsmöglichkeiten für Menschen mit Demenz finden Sie auf der Website der Verbraucherzentrale und auf der Website der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V.

Auch wenn die Sicherheit der betroffenen Person gewährleistet werden soll, sollte man bedenken, dass eine Beschränkung der Freiheit eventuell als Bedrohung empfunden wird. Das kann unter Umständen Wutausbrüche oder Ängste verursachen. Das Wohlbefinden und die Würde der betroffenen Person sollten bei allen Maßnahmen nie aus dem Blick verloren werden.

Bei allen notwendigen Sicherheits-Maßnahmen sollte man nie das Wohlbefinden und die Würde des demenzerkrankten Menschen aus dem Blick verlieren.

Geeignete Wohnformen bei Demenz

Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen erleben die Erkrankung sehr unterschiedlich. Dementsprechend können je nach Situation verschiedene Wohnformen geeigneter sein als andere. Wichtig ist es, sich frühzeitig über die verschiedenen Wohnformen zu informieren. Unterstützung bei der Suche kann man bei verschiedenen Pflege-Beratungsstellen erhalten.

Ausführliche Informationen zu den unterschiedlichen Wohnmodellen für pflegebedürftige Menschen bietet unserer Artikel Wohnen mit Pflegegrad.

Auch mit einer Demenzerkrankung ist es unter bestimmten Voraussetzungen möglich im eigenen Zuhause zu leben. Wichtig ist, dass ausreichend Unterstützung durch Angehörige sowie die demenzgerechte Anpassung des Wohnraumes gegeben sind. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die Pflege zu Hause unterstützt werden kann:

  • Pflege- und Betreuungsdienste können Hilfe bei Pflegemaßnahmen, im Haushalt oder Alltag bieten und Angehörige entlasten. Einige ambulante Pflegedienste besitzen eine Zusatzqualifikation für Demenz und sind damit besonders auf die Pflege von Menschen mit Demenz spezialisiert.
  • Bei der teilstationären Pflege verbringen pflegebedürftige Menschen unter der Woche einen Teil des Tages oder die Nacht in einer Pflegeeinrichtung und werden dort betreut. 
  • Benötigen pflegebedürftige Menschen eine ganztätige Versorgung, kann die Live-in-Pflege eine Betreuungsmöglichkeit sein. Bei diesem Modell wohnt eine Betreuungskraft im Haushalt der pflegebedürftigen Person. Eine solche Betreuungskraft kann die pflegebedürftige Person jedoch für durchschnittlich höchstens 8 Stunden täglich betreuen. Die Pflege wird also zwischen den Angehörigen und der Betreuungskraft aufgeteilt.

Für Personen, die einen Angehörigen mit Demenz zu Hause pflegen, bietet unser Artikel über die Pflege von Menschen mit Demenz verschiedene hilfreiche Informationen und Anregungen.

Damit pflegebedürftige Menschen möglichst lange im eigenen Zuhause leben können, stellt die Pflegeversicherung verschiedene Pflegeleistungen zur Verfügung. In unserem Artikel Leistungen für die Pflege zu Hause finden Sie weiterführende Informationen zu den verschiedenen finanziellen Unterstützungsangeboten.

Eine weitere mögliche Wohnform sind sogenannte Pflege-Wohngemeinschaften. Dabei wohnen 6 bis 12 pflegebedürftige Personen zusammen in einer Wohnung. In der Pflege-WG ist immer eine Präsenzkraft vor Ort. Diese übernimmt hauptverantwortlich die Organisation, unterstützt die Pflegebedürftigen bei der Haushaltsführung und betreut sie. Die pflegerische Versorgung wird durch einen ambulanten Pflegedienst sichergestellt. Ausführliche Informationen zu den Pflege-Wohngemeinschaften erhalten Sie in unserem Artikel zu Pflege-WGs.

Informationen zu ambulant Betreuten Wohngemeinschaften für Menschen mit Demenz finden Sie im Informationsblatt der Deutschen Alzheimer Gesellschaft e.V. sowie in der Broschüre der Alzheimer Gesellschaft Oldenburg e.V.

Wenn Menschen mit Demenz rund um die Uhr Pflege und Betreuung benötigen, ist häufig die stationäre Betreuung in einem Pflegeheim die einzige Lösung. In Deutschland gibt es viele Einrichtungen, die auf die Versorgung von Menschen mit Demenz spezialisiert sind.

Im Internet gibt es verschiedene Websites, auf denen man nach geeigneten Einrichtungen suchen kann. Seriöse Suchportale sind:

Wo finde ich weitere Informationen?

Die Webseite DigitalPakt Alter der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisation e.V. bietet die Möglichkeit, sich verschiedene altersgerechte Musterwohnungen auf virtuellen Rundgängen anzuschauen.

Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. unterstützt und berät Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen.

Die Website WegweiserDemenz des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bietet verschiedene Informationen zu Selbsthilfegruppen für Angehörige.

Die Website der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz bietet ausführliche Informationen, auf welche Dinge man bei Versicherungen achten muss, um auch bei einer Demenz gut geschützt zu sein.

Geprüft durch die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz e.V. und die Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen Rheinland-Pfalz

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