Drei-Tage-Fieber

Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige Virusinfektion bei Säuglingen und Kleinkindern. Nach dem Fieber folgt typischerweise ein blasser Hautausschlag, vor allem an Rumpf und Nacken. Meist ist die Infektion harmlos und bedarf nur lindernder Maßnahmen.

Auf einen Blick

  • Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige, meist harmlose virale Infektion bei Säuglingen und Kleinkindern.
  • Typisch ist mehrtägiges hohes Fieber, gefolgt von einem Hautausschlag.
  • Daneben können weitere grippale Symptome auftreten, gelegentlich auch Fieberkrämpfe. Diese sind in der Regel kurz und nicht gefährlich.
  • Wichtig ist, dass die erkrankten Kinder viel trinken.
  • Zudem sind fiebersenkende Maßnahmen oft hilfreich.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Mutter befühlt die Stirn ihres Babys und prüft mit einem Thermometer, ob es Fieber hat.

Was ist das Drei-Tage-Fieber?

Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige, meist harmlose Viruserkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern. Typisch für die Infektion ist hohes Fieber über 3 bis 5 Tage, gefolgt von einem fleckigen blassroten Hautausschlag. Ärztinnen und Ärzte nennen das Drei-Tage-Fieber auch Exanthema subitum. 

Das Drei-Tage-Fieber ist eine häufige, meist harmlose Viruserkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern.

Da der Körper durch das hohe Fieber Flüssigkeit verliert, ist es wichtig, dass die erkrankten Kinder ausreichend trinken. Zur Behandlung können auch Fieberzäpfchen und lauwarme Wadenwickel sinnvoll sein.

Ausgelöst wird das Drei-Tage-Fieber durch bestimmte Herpesviren. Sie sind allerdings nicht mit den Erregern von Lippenherpes oder Genitalherpes zu verwechseln, die ebenfalls zur Familie der Herpesviren zählen.

Welche Symptome treten beim Drei-Tage-Fieber auf?

Das Drei-Tage-Fieber verläuft typischerweise in zwei Phasen: einer Fieber-Phase und einem anschließenden Hautausschlag. Daneben gibt es auch Formen mit sehr milden Symptomen. Mitunter ist die Erkrankung dann kaum zu bemerken.

Phase mit Fieber

Ungefähr 1 bis 2 Wochen nach der Ansteckung kommt es zu hohem Fieber. Es steigt häufig auf über 39,5 Grad an und dauert meist 3 bis 5 Tage. Die erkrankten Kinder können in der Fieber-Phase gereizt sein, wirken aber ansonsten oft wenig beeinträchtigt.

Neben dem Fieber können sich weitere Krankheitszeichen einstellen, beispielsweise:

  • Durchfall und Erbrechen
  • Husten und eine laufende Nase
  • ein entzündeter Rachen mit roten Flecken an Gaumen und Zäpfchen
  • geschwollene Lymphknoten am Hals
  • geschwollene Augenlider
  • bei Säuglingen zusätzlich eine gespannte und vorgewölbte Fontanelle – das ist der weiche, noch nicht verknöcherte Teil des Schädels

Wichtig zu wissen: Gelegentlich tritt in der Fieber-Phase außerdem ein Fieberkrampf auf, der mit Zuckungen in Armen und Beinen, blauen Lippen oder einem Verlust des Bewusstseins einhergehen kann. Meist sind solche Krämpfe kurz und harmlos. Das Kind erholt sich rasch.

Phase mit Hautausschlag

Am Ende der Fieber-Phase geht die Körpertemperatur meist sehr schnell zurück. Gleichzeitig bildet sich innerhalb von Stunden ein Hautausschlag mit kleinen rosa Flecken oder leichten Knötchen, die in aller Regel nicht jucken.

Der Ausschlag tritt vor allem an Rumpf und Nacken auf, kann sich aber auch auf Armen, Beinen und im Gesicht ausbreiten. Nach wenigen Tagen – manchmal schon nach wenigen Stunden – verschwindet der Hautausschlag wieder.

Sind Kinderkrankheiten gefährlich?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche typischen Kinderkrankheiten es gibt und wie sie sich äußern.

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Wodurch wird das Drei-Tage-Fieber verursacht?

Das Drei-Tage-Fieber wird durch bestimmte Herpesviren ausgelöst, das sogenannte humane Herpesvirus 6 und seltener das humane Herpesvirus 7. Die Erreger kommen auch bei gesunden Menschen vor, etwa bei älteren Geschwistern oder den Eltern eines erkrankten Kindes. Die Viren übertragen sich wahrscheinlich vor allem durch Speicheltröpfchen, beispielsweise beim Husten und Niesen oder bei engem Körperkontakt. Eine Impfung gibt es nicht.

Bis zum Alter von 3 Jahren kommen praktisch alle Kinder einmal in Berührung mit den Erregern des Drei-Tage-Fiebers. Nur ein Teil der Säuglinge und Kleinkinder entwickelt Symptome. Oft bleibt die Ansteckung folgenlos und verursacht keine Beschwerden. Nach der Infektion werden die Viren nicht vollständig abgetötet, sondern bleiben ein Leben lang im Körper.

Bis zum Alter von drei Jahren haben praktisch alle Kinder einmal Berührung mit den Erregern des Drei-Tage-Fiebers.

Ist das Immunsystem sehr stark geschwächt, beispielsweise bei Kindern mit einer Krebserkrankung, können die Herpesviren wieder aktiv werden. Bei Menschen mit einer Immunschwäche kann es zu Komplikationen wie einer Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) kommen.

Wie lässt sich das Drei-Tage-Fieber feststellen?

Kinderärztinnen und Kinderärzte diagnostizieren das Drei-Tage-Fieber anhand der Krankheitszeichen: Ein mehrtägiges hohes Fieber, ein rasches Nachlassen des hohen Fiebers und ein anschließender Hautausschlag sind typisch für die Infektion. 

Solange der Ausschlag noch fehlt, ist das Drei-Tage-Fieber allerdings nicht leicht von anderen fieberhaften Erkrankungen zu unterscheiden. Dann kann es sein, dass die Ärztin oder der Arzt andere Ursachen ausschließen will. Beispielsweise wird durch einen Urintest eine behandlungsbedürftige Entzündung der Blase oder des Nierenbeckens ausgeschlossen. 

Wie behandelt man das Drei-Tage-Fieber?

Bei einem Drei-Tage-Fieber reicht es in aller Regel aus, die Krankheitssymptome zu behandeln. So können Fieberzäpfchen und lauwarme Wadenwickel helfen, das Fieber zu senken.  

Wichtig ist, dass die erkrankten Kinder ausreichend trinken, da gerade Babys und Kleinkinder durch hohes Fieber viel Flüssigkeit verlieren. Geeignet sind etwa Wasser, verdünnte Säfte oder Tee mit Traubenzucker. Wenn das Kind das Trinken verweigert, sollten Eltern umgehend die Ärztin oder den Arzt kontaktieren. 

Falls in der Fieber-Phase ein Fieberkrampf auftritt, ist es hilfreich, das Kind nicht zu stark festzuhalten und es vor Verletzungen zu schützen. Vor allem wenn das Kind zum ersten Mal einen Fieberkrampf hat, sollte man die Notrufnummer 112 wählen. Die Notärztin oder der Notarzt kann dann andere Ursachen für den Krampf ausschließen und – wenn notwendig – ein Medikament verabreichen, um den Krampf zu unterbrechen.

Fieberkrämpfe können beängstigend sein, sind medizinisch aber meistens harmlos und führen zu keinen bleibenden Schäden.

Weiterführende Informationen zum Fieberkrampf, etwa wie man ihn behandelt, finden Sie auf gesundheitsinformation.de. 

  • Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ). Kinder- und Jugendärzte im Netz. Drei-Tage-Fieber. Aufgerufen am 06.07.2021.
  • DynaMed (Internet), Ipswich (MA). Roseola Infantum. EBSCO Information Services. Record No. T115041. 2018 (1995). Aufgerufen am 06.07.2021.
  • Mullins TB, Krishnamurthy K. Roseola Infantum. [Updated 2021 July 10]. In: StatPearls [Internet]. Treasure Island (FL): StatPearls Publishing; 2021 Jan-. Aufgerufen am 06.07.2021.
  • UpToDate (Internet). Roseola infantum (exanthem subitum). Wolters Kluwer 2021. Aufgerufen am 06.07.2021.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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