Hepatitis C

Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus verursacht wird und sich vor allem durch Blutkontakte überträgt. Wird die Infektion chronisch, können nach Jahren eine Leberzirrhose und Leberkrebs entstehen. Allerdings können heute über 95 Prozent der Infizierten mit einer medikamentösen Therapie geheilt werden.

Auf einen Blick

  • Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus ausgelöst wird.
  • Die Viren werden durch Blut übertragen. Besonders gefährdet sind Drogenkonsumenten, die Spritzbestecke gemeinsam benutzen.
  • In den meisten Fällen entwickelt sich eine chronische Infektion.  
  • Unbehandelt kann sie nach vielen Jahren zu Leberzirrhose und Leberkrebs führen.
  • Mittlerweile lassen sich durch Medikamente über 95 Prozent der Hepatitis-C-Erkrankungen heilen.
  • Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es nicht, und man kann sich mehrfach damit anstecken. 

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Hepatitis C: Eine Hand mit blauem Schutzhandschuh hält ein Blutteströhrchen mit einem Aufkleber mit der Aufschrift Hepatitis C.

Was ist eine Hepatitis C?

Die Hepatitis C ist eine Entzündung der Leber, die durch das Hepatitis-C-Virus ausgelöst wird. Erst im Jahr 1989 wurde der Erreger entdeckt. Die Ansteckung erfolgt vor allem durch infiziertes Blut. Dabei stellen Drogenkonsumenten, die Spritzbestecke gemeinsam benutzen, eine Hauptrisikogruppe dar.  

Zwar verläuft die akute Hepatitis C zumeist ohne nennenswerte Beschwerden. Doch geht sie in mehr als der Hälfte der Fälle in eine chronische Infektion über und kann dann nach vielen Jahren zu einer Leberzirrhose und zu Leberkrebs führen. Während es bisher keine Impfung gegen das Hepatitis-C-Virus gibt, lässt sich die Infektion heute gut mit Medikamenten behandeln.

„Hepar“ ist das griechische Wort für Leber – daher der Name Hepatitis. Da es unterschiedliche Hepatitis-Viren und Formen der Hepatitis gibt, bezeichnen Ärzte sie mit verschiedenen Buchstaben, von A bis E. 

Welche Symptome treten bei einer Hepatitis C auf?

In drei Viertel der Fälle führt eine akute Infektion mit dem Hepatitis-C-Virus entweder zu keinen oder nur zu milden und unspezifischen Symptomen.

Mögliche Symptome einer Hepatitis-C-Infektion: Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit und Übelkeit, leichtes Fieber und Gelenk- und Muskelschmerzen.

Dazu gehören beispielsweise:

  • Abgeschlagenheit
  • Appetitlosigkeit und Übelkeit
  • Gelenk- und Muskelschmerzen
  • leichtes Fieber

Beim restlichen Viertel der Infizierten kommt es zusätzlich zu einer Gelbsucht (Ikterus), bei der sich der weiße Teil der Augen und die Haut leicht gelb verfärben. Außerdem wird der Stuhl hell, der Urin dagegen dunkel. Nicht selten geht ein Ikterus auch mit Hautjucken einher.  

Wenn sich aus der akuten Infektion eine chronische Hepatitis C entwickelt, bleibt diese ebenfalls oft unbemerkt oder verursacht nur unspezifische Beschwerden wie Leistungsschwäche, Juckreiz oder Gelenkschmerzen. Zudem können leichte Schmerzen in der Lebergegend am rechten Rippenbogen auftreten.

Wie steckt man sich mit Hepatitis C an?

Die wichtigste Ansteckungsquelle für Hepatitis C ist der Kontakt mit erregerhaltigem Blut. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich Drogen injizieren und dabei beispielsweise Spritzen, Kanülen, Löffel oder Pfännchen untereinander teilen. Doch auch durch den gemeinsamen Gebrauch von Schnupfröhrchen, etwa beim Schnupfen von Kokain, können sich Hepatitis-C-Viren über Blutreste übertragen.

Auch medizinisches Personal kann sich infizieren, etwa durch unbeabsichtigte Stichverletzungen. Allerdings ist das Ansteckungsrisiko hierbei gering und liegt bei unter einem Prozent. Die Krankheitsübertragung durch verunreinigte Blutkonserven spielt dank systematischer Virustests in Deutschland praktisch keine Rolle mehr.

Außer im Blut finden sich Hepatitis-C-Viren bisweilen auch in Speichel, Schweiß, Tränen oder Sperma – die Ansteckung durch diese Körperflüssigkeiten ist jedoch insgesamt sehr unwahrscheinlich. Eine Ausnahme bilden verletzungsträchtige Sexualpraktiken.

Wenn eine schwangere Frau mit Hepatitis C infiziert ist, können die Viren bei der Geburt oder auch schon vorher durch die Plazenta hindurch auf das Baby übergehen. Allerdings liegt die Wahrscheinlichkeit einer solchen Mutter-Kind-Übertragung lediglich im einstelligen Prozentbereich.

Was sind Infektionskrankheiten?

Im folgenden Video erfahren Sie, wann Mediziner von einer Infektionskrankheit sprechen, durch welche Erreger Infektionskrankheiten ausgelöst und wie sie übertragen werden.

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Wie verbreitet ist Hepatitis C?

Hepatitis C ist weltweit verbreitet. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation ist ungefähr jeder hundertste Mensch sogar chronisch infiziert. Dabei schwanken die Infektionsraten deutlich von Land zu Land und liegen beispielsweise im Nahen Osten sowie in Teilen Afrikas, Zentralasiens und Europas vergleichsweise hoch. In der deutschen Allgemeinbevölkerung beträgt dagegen der Anteil der Hepatitis-C-Infizierten nur etwa 0,3 Prozent.

Bestimmte Bevölkerungsgruppen – zum Beispiel Gefängnisinsassen oder Migrantinnen und Migranten aus Ländern mit höherer Infiziertenrate – sind häufiger von der Infektion betroffen. Unter Drogenkonsumentinnen und -konsumenten haben nach verschiedenen Studien hierzulande sogar zwischen einem Drittel und drei Viertel der Personen eine Hepatitis C.

Welchen Verlauf nimmt eine Hepatitis C?

Bei einer Ansteckung mit Hepatitis C kann es zwischen 2 Wochen und 6 Monaten dauern, bis spezifische Antikörper gegen die Viren im Blut nachweisbar sind und es gegebenenfalls zu Beschwerden kommt. In der Regel vergehen aber 7 bis 8 Wochen bis zum Ausbruch der Erkrankung. 

Grundsätzlich können Hepatitis-C-Infizierte für andere so lange ansteckend sein, wie sich das Erbgut der Hepatitis-C-Viren (HCV-RNA) im Blut befindet. Dies deutet auf die Vermehrung der Erreger im Körper hin und ist bei einer akuten Infektion oft schon nach wenigen Tagen, also vor Ausbruch von Symptomen, der Fall. Ebenso können chronisch Infizierte andere anstecken.

Bei etwa 15 bis 40 Prozent der Erkrankten heilt eine akute Hepatitis C im Laufe einiger Wochen bis Monate folgenlos aus. Allerdings kann man sich nach überstandener Infektion später erneut anstecken, da eine Hepatitis C keine bleibende Immunität hinterlässt.

In 60 bis 85 Prozent der Fälle wird die Infektion dagegen chronisch. Wenn sie nicht behandelt wird, entsteht bei einem Teil dieser Patientinnen und Patienten langfristig eine Leberzirrhose, oft über einen Zeitraum von 20 bis 30 Jahren. Dabei wird Lebergewebe zunehmend in Bindegewebe umgewandelt und die Funktion der Leber geht zurück.  

Allerdings ist der Krankheitsverlauf individuell sehr verschieden und wird von vielen Faktoren beeinflusst.

Der Krankheitsverlauf einer Hepatitis-C-Infektion ist individuell verschieden und folgende Faktoren können den Krankheitsverlauf beeinflussen: höheres Alter, chronischer Alkoholkonsum, Fettleibigkeit und Diabetes und Infektionen mit Hepatitis B oder HIV.

Als ungünstig gelten dabei beispielsweise:

Menschen mit einer Leberzirrhose aufgrund von Hepatitis C haben auch ein erhöhtes Risiko für Leberkrebs. Außerdem kann die chronische Hepatitis C zu Erkrankungen anderer Organe führen, beispielsweise zu chronischer Nierenschwäche, Gefäßentzündungen, Lymphknotenkrebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Wie lässt sich einer Hepatitis C vorbeugen?

Eine Impfung gegen Hepatitis C gibt es bisher nicht. Allerdings können sich gefährdete Personen schützen. So ist es wichtig, dass Menschen, die Drogen injizieren, immer nur eigenes Spritzbesteck und Zubehör benutzen. Auch Röhrchen zum Schnupfen von Drogen sollten nicht geteilt werden.

Wer mit einem Hepatitis-C-Infizierten zusammenlebt, kann den Kontakt mit erregerhaltigen Blutspuren vermeiden, indem beispielsweise Rasierklingen, Rasierapparate, Nagelscheren oder Zahnbürsten nicht gemeinsam verwendet werden. Vor allem bei häufig wechselnden Sexualpartnern ist der Gebrauch von Kondomen unbedingt zu empfehlen.

Im medizinischen Bereich reichen in der Regel die üblichen Hygiene- und Arbeitsschutzmaßnahmen aus, um Hepatitis-C-Infektionen vorzubeugen.

Wie wird eine Hepatitis C diagnostiziert?

Bei Hepatitis C treten oft keine typischen Krankheitssymptome auf. Daher ist die Diagnose nicht selten ein Zufallsbefund – beispielsweise, wenn bei einer Vorsorgeuntersuchung erhöhte Leberwerte auffallen und die Ärztin oder der Arzt anhand der Krankengeschichte einen Verdacht schöpft. 

Festgestellt wird Hepatitis C durch eine Blutuntersuchung. Dabei fahndet man zunächst nach spezifischen Antikörpern gegen die Viren. Wenn diese nachweisbar sind, wird das Blut zusätzlich auf das Erbgut der Erreger (HCV-RNA) getestet, da sich nur so zwischen einer ausgeheilten und einer aktiven Infektion unterscheiden lässt. 
Um zu beurteilen, ob bei einer Hepatitis C die Leber geschädigt ist, nehmen Ärzte darüber hinaus eine Ultraschalluntersuchung vor. 

Wie wird eine Hepatitis C behandelt?

Die akute Hepatitis C heilt in einem Teil der Fälle von alleine aus. Sie muss dann nicht behandelt werden.  

Nimmt die Infektion dagegen einen chronischen Verlauf, erhalten die Patienten meist eine Kombinationstherapie mit verschiedenen Wirkstoffen. Seit einigen Jahren gibt es eine ganze Reihe unterschiedlicher Medikamente (Protease-Hemmer, Polymerase-Hemmer, NS5A-Hemmer), die die Vermehrung der Hepatitis-C-Viren wirkungsvoll hemmen. Typischerweise dauert die Behandlung 8 bis 12 Wochen, in bestimmten Fällen auch länger. Heutzutage werden mehr als 95 Prozent der behandelten Patientinnen und Patienten geheilt.

Geprüft durch die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten e.V. (DGVS).

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