Mumps

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung, die typischerweise mit Fieber und schmerzhaft geschwollenen Ohrspeicheldrüsen einhergeht. Komplikationen wie Entzündungen der Hirnhäute oder der Hoden sind möglich, vor allem bei Jugendlichen und Erwachsenen. Eine Impfung schützt vor der Erkrankung.

Auf einen Blick

  • Mumps ist eine fieberhafte Virusinfektion.
  • Typisch für die Erkrankung sind schmerzhaft geschwollene Ohrspeicheldrüsen.
  • Die Ansteckung erfolgt in der Regel über eine sogenannte Tröpfcheninfektion, vor allem beim Sprechen, Niesen oder Husten.
  • Eine Mumpserkrankung kann mit Komplikationen wie Entzündungen der Brustdrüsen, der Hoden und der Hirnhäute einhergehen.
  • Das typische Erkrankungsalter hat sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschoben.
  • Eine Impfung schützt vor der Erkrankung.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Mumps-Impfung: Ein Mädchen liegt auf einer Liege und bekommt eine Impfung in den Oberarm.

Was ist Mumps?

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betreffen kann. Typisch sind die schmerzhaft verdickten Ohrspeicheldrüsen zwischen Kaumuskel und Ohr. Besonders Jugendliche und Erwachsene können von Komplikationen wie Hoden- oder Hirnhautentzündung und Taubheit betroffen sein.  

Wichtig zu wissen: In Deutschland ist die Erkrankungshäufigkeit stark zurückgegangen, seitdem Kinder flächendeckend gegen Mumps geimpft werden. Allerdings hat sich das typische Erkrankungsalter nun hin zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschoben.

Welche Symptome treten bei Mumps auf?

Zu Beginn können Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber und Appetitverlust auftreten. Typisch für die Erkrankung ist eine schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse. Diese befindet sich vor dem Ohr, wodurch die Wangen geschwollen aussehen können. Die Ohrspeicheldrüse kann auf einer oder auf beiden Seiten geschwollen sein. In manchen Fällen sind außerdem die Speicheldrüsen am Unterkiefer und unter der Zunge betroffen. 

Eine Mumpserkrankung kann in einigen Fällen auch ohne Beschwerden verlaufen oder ähnlich wie eine Erkältung. Dies ist insbesondere bei Kleinkindern oft der Fall. 

Welcher Erreger verursacht Mumps?

Der Erreger von Mumps ist das Mumpsvirus und kommt weltweit vor. Das Virus gibt es nur beim Menschen, deshalb erfolgt eine Ansteckung mit Mumps immer von Mensch zu Mensch.

Wie steckt man sich mit Mumpsviren an?

Mumpsviren verbreiten sich über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Winzige Tröpfchen aus Nase und Mund enthalten Viren und verteilen sich in der Luft. Das geschieht vor allem beim Sprechen, Niesen oder Husten. Über die Luft oder direkten Speichelkontakt stecken sich andere Menschen mit dem Virus an. Eine Übertragung durch virusbeladene Gegenstände findet bei Mumps eher selten statt.

Wer kann an Mumps erkranken?

An Mumps können alle Personen erkranken, die keine ausreichende Immunität durch eine Impfung oder eine bereits durchgemachte Infektion haben.

Wichtig zu wissen: Auch Personen mit vollständiger, zweimaliger Impfung können in seltenen Fällen an Mumps erkranken. Allerdings verläuft die Erkrankung in solchen Fällen in der Regel milder als bei Ungeimpften.

Wie häufig kommt Mumps vor?

Mumps ist weltweit verbreitet. In Deutschland sind Mumpserkrankungen stark zurückgegangen, seitdem die meisten Kinder eine Impfung bekommen. Dennoch kommt es immer wieder zu Ausbrüchen. In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland durchschnittlich etwa 500 gemeldete Mumps-Infektionen pro Jahr. Das typische Erkrankungsalter hat sich von 5 bis 9 Jahren hin zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschoben.

Wie verläuft eine Mumpserkrankung?

Erste Symptome zeigen sich etwa 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung mit dem Virus. Die Schwellung der Speicheldrüsen hält ungefähr 3 bis 8 Tage an.

Schon 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Speicheldrüsenschwellung sind Patientinnen und Patienten ansteckend. Auch Infizierte ohne Symptome können das Virus weitergeben.

Welche Komplikationen können bei Mumps auftreten?

Je älter die Erkrankten sind, desto häufiger treten Komplikationen auf.

Beteiligung des zentralen Nervensystems

Symptome am zentralen Nervensystem (ZNS) können die Erkrankung begleiten. Sie treten meist einige Tage nach der Schwellung der Ohrspeicheldrüse auf, können aber auch vorher auftreten oder das einzige Symptom der Erkrankung sein.

Dazu zählen:

  • Gehirnentzündung (weniger als 1 Prozent) mit Lähmungen, kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen
  • Hirnhautentzündung (bis zu 10 Prozent) mit starken Kopfschmerzen, Nackensteife und Erbrechen, jedoch ohne bleibende Schäden
  • vorübergehende Schwerhörigkeit in den hohen Tönen (etwa 4 Prozent)
  • einseitige, bleibende Taubheit (1 von 20.000 Erkrankten)

Hodenentzündung

Die ein- oder beidseitige Hodenentzündung kann etwa 4 bis 8 Tage nach der Speicheldrüsenschwellung auftreten und dauert ein bis zwei Wochen. Das Fieber steigt erneut an und die Hoden sind schmerzhaft verdickt. Etwa 15 bis 30 Prozent der erkrankten Jugendlichen und erwachsenen Männer sind betroffen. In seltenen Fällen kann die Hodenentzündung zu Unfruchtbarkeit führen.

Entzündung von Brust und Eierstöcken

Bis zu 30 Prozent der erkrankten Frauen bekommen eine Entzündung der Brustdrüse, bis zu 5 Prozent eine Entzündung der Eierstöcke. Entgegen früherer Annahmen besteht im Falle einer Schwangerschaft keine erhöhte Gefahr für eine Fehlbildung beim Kind.

Zu den häufigsten Komplikationen einer Mumpserkrankung gehören Hirnhautentzündungen, Hodenentzündungen und Entzündungen von Brust und Eierstöcken.

Weitere mögliche Komplikationen

Zu den weiteren möglichen Komplikationen bei Mumps gehören:

Sind Kinderkrankheiten gefährlich?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche typischen Kinderkrankheiten es gibt und wie sie sich äußern.

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Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Wie kann man Mumps vorbeugen?

Vor Mumps kann eine Impfung schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt folgendes Vorgehen: 

Impfung für Kinder 

Kinder sollten im Alter von 11 bis 14 Monaten zum ersten Mal gegen Mumps geimpft werden, danach ist eine zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten erforderlich. Der Mindestabstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung beträgt 4 Wochen. Versäumte Impfungen sollten bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Nach der zweiten Impfung besteht ein lebenslanger Schutz, den man nicht auffrischen muss.  

Impfung für Erwachsene 

Erwachsene, die nach 1970 geboren sind und in bestimmten Berufen arbeiten, sollten ebenfalls zweimal gegen Mumps geimpft sein. Dazu zählt Personal in medizinischen Einrichtungen und Pflegeeinrichtungen, in Gemeinschaftseinrichtungen und Einrichtungen zur gemeinschaftlichen Unterbringung von beispielsweise Geflüchteten sowie Personal in Fach-, Berufs- und Hochschulen.

Üblicherweise erfolgt die Impfung mit einem kombinierten Lebendimpfstoff (MMR), der auch vor Masern und Röteln schützt. Ärztinnen und Ärzte können auch einen Impfstoff verwenden, der zusätzlich eine Immunität gegen Windpocken (Varizellen) erzeugt (MMRV).

Antworten auf häufige Fragen zum Thema Mumps-Impfung finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts. 

Wie funktioniert eine Impfung?

Im folgenden Video erfahren Sie, wie eine Impfung funktioniert.

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Wie sollte bei Kontakt mit einer an Mumps erkrankten Person vorgegangen werden?

Nach Kontakt zu einer an Mumps erkrankten Person sollten ungeimpfte Personen sowie Personen mit nur einmaliger Impfung in der Kindheit oder unklarem Impfstatus einmalig eine MMR-Impfdosis erhalten. Dies sollte innerhalb von 3 Tagen nach dem Kontakt erfolgen.

Wie diagnostiziert man Mumps?

Mumps ist häufig anhand der typischen Schwellung der Ohrspeicheldrüse zu erkennen. Wird eine Mumpserkrankung vermutet, sollte das Virus immer im Labor nachgewiesen werden. Dazu können Ärztinnen und Ärzte entweder einen Rachenabstrich oder eine Urinprobe verwenden. Außerdem können sie Antikörper gegen das Virus in einer Blutprobe bestimmen.

Wie behandelt man eine Mumpsinfektion?

Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Mumpsvirus. Gegen die dadurch verursachten Krankheitszeichen wie Fieber und die schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen kann man fiebersenkende und entzündungshemmende Schmerzmittel einnehmen.

Wichtig zu wissen: Akut an Mumps erkrankte Personen dürfen keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen oder dort tätig sein. Das gilt bis zum Abklingen der Beschwerden, jedoch mindestens bis 5 Tage nach Erkrankungsbeginn.

Geprüft durch die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V.

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