Mumps

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung mit Fieber und typischerweise schmerzhaft geschwollenen Ohrspeicheldrüsen. Vor allem bei älteren Erkrankten treten Komplikationen wie Entzündungen der Hirnhäute oder der Hoden auf. Eine Impfung kann vor der Erkrankung schützen.  

Auf einen Blick

  • Mumps ist eine fieberhafte Virusinfektion. 
  • Typisch sind die schmerzhaft geschwollenen Ohrspeicheldrüsen. 
  • Entzündungen des Gehirns oder der Hirnhäute sowie Taubheit sind schwere Komplikationen.  
  • Eine Entzündung der Hoden kann zu Unfruchtbarkeit führen.  
  • Das typische Erkrankungsalter hat sich zu Jugendlichen und jungen Erwachsenen verschoben. 
  • Mit einer Impfung kann man sich vor der Erkrankung schützen.  

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Mumps-Impfung: Ein Mädchen liegt auf einer Liege und bekommt eine Impfung in den Oberarm.

Was ist Mumps?

Mumps ist eine ansteckende Viruserkrankung, die nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene betreffen kann. Typisch sind die schmerzhaft verdickten Ohrspeicheldrüsen zwischen Kaumuskel und Ohr. Besonders Jugendliche und Erwachsene können von Komplikationen wie Hoden- oder Hirnhautentzündung und Taubheit betroffen sein.  

Wichtig zu wissen: In Deutschland ist die Erkrankungshäufigkeit stark zurückgegangen, seitdem Kinder flächendeckend geimpft werden. Allerdings hat sich das typische Erkrankungsalter von 5 bis 9 Jahren nun auf Jugendliche und junge Erwachsene verschoben.

Welche Symptome treten bei Mumps auf?

Erste Symptome zeigen sich etwa 2 bis 3 Wochen nach der Ansteckung mit dem Virus. Typischerweise entsteht eine ein- oder beidseitige schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüse, die etwa 6 bis 8 Tage andauert. Auch die Speicheldrüsen am Unterkiefer und unter der Zunge können betroffen sein. Vorher können schon über mehrere Tage Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Fieber und Appetitverlust bestehen. 

Schon 7 Tage vor bis 9 Tage nach Auftreten der Speicheldrüsenschwellung sind Patientinnen und Patienten ansteckend. Auch Infizierte ohne Symptome können das Virus weitergeben.  

Welcher Erreger verursacht Mumps?

Der Erreger von Mumps ist das Mumpsvirus und kommt weltweit vor. Das Virus gibt es nur beim Menschen, deshalb erfolgt eine Ansteckung mit Mumps immer von Mensch zu Mensch.

Wie bekommt man Mumps?

Mumpsviren verbreiten sich über die sogenannte Tröpfcheninfektion. Winzige Tröpfchen aus Nase und Mund enthalten Viren und verteilen sich in der Luft. Das geschieht vor allem beim Sprechen, Niesen oder Husten. Über die Luft oder direkten Speichelkontakt stecken sich andere Menschen mit dem Virus an. Eine Übertragung durch virusbeladene Gegenstände findet bei Mumps eher selten statt. 

Wichtig zu wissen: Auch Personen, die geimpft sind, können in manchen Fällen an Mumps erkranken. Die Erkrankung verläuft dann aber in der Regel milde. 

Wie häufig kommt Mumps vor?

Mumps ist weltweit verbreitet. In Deutschland sind Mumpserkrankungen stark zurückgegangen, seitdem die meisten Kinder eine Impfung bekommen. Dennoch kommt es immer wieder zu größeren Ausbrüchen. Im Jahr 2018 gab es in Deutschland 0,6 Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

2018 gab es in Deutschland 0,6 Mumps-Erkrankungen pro 100.000 Einwohner.

Welche Komplikationen können bei Mumps auftreten?

Bei Kleinkindern verläuft die Mumpserkrankung häufig ohne Symptome oder ähnlich wie eine Erkältung. Doch je älter die Erkrankten werden, desto häufiger treten Komplikationen auf.

Beteiligung des zentralen Nervensystems

Symptome am zentralen Nervensystem (ZNS) können die Erkrankung begleiten, vorher oder nachher auftreten, aber auch das einzige Symptom der Erkrankung sein.

Dazu zählen:

  • Gehirnentzündung (weniger als ein Prozent) mit Lähmungen, kann in seltenen Fällen tödlich verlaufen
  • Hirnhautentzündung (bis zu 10 Prozent) mit starken Kopfschmerzen, Nackensteife und Erbrechen, jedoch ohne bleibende Schäden
  • vorübergehende Schwerhörigkeit in den hohen Tönen (etwa 4 Prozent)
  • einseitige, bleibende Taubheit (einer von 20.000 Erkrankten)

Hodenentzündung 

Die ein- oder beidseitige Hodenentzündung tritt etwa 4 bis 8 Tage nach der Speicheldrüsenschwellung auf und dauert ein bis zwei Wochen. Das Fieber steigt erneut an und die Hoden sind schmerzhaft verdickt. Etwa 15 bis 30 Prozent der erkrankten Jugendlichen und erwachsenen Männer sind betroffen. In seltenen Fällen kann die Hodenentzündung zu Unfruchtbarkeit führen.

Entzündung von Brust und Eierstöcken 

Bis zu 30 Prozent der erkrankten Frauen bekommen eine Entzündung der Brustdrüse, bis zu 5 Prozent eine Entzündung der Eierstöcke. Entgegen früherer Annahmen besteht im Falle einer Schwangerschaft keine Gefahr für das Ungeborene.

Weitere mögliche Komplikationen

Zu den weiteren möglichen Komplikationen bei Mumps gehören:

  • Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Entzündungen der Nieren
  • Gelenkentzündungen
  • Blutarmut
  • Entzündungen des Herzmuskels

Sind Kinderkrankheiten gefährlich?

Im folgenden Video erfahren Sie, welche typischen Kinderkrankheiten es gibt und wie sie sich äußern.

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Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Wie kann man Mumps vorbeugen?

Vor Mumps kann eine Impfung schützen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) am Robert Koch-Institut empfiehlt folgendes Vorgehen: 

Impfung für Kinder 

Kinder sollten im Alter von 11 bis 14 Monaten zum ersten Mal gegen Mumps geimpft werden, danach ist eine zweite Impfung im Alter von 15 bis 23 Monaten erforderlich. Der Mindestabstand zwischen der ersten und der zweiten Impfung beträgt 4 Wochen. Versäumte Impfungen können bis zum 18. Lebensjahr nachgeholt werden. Nach der zweiten Impfung besteht ein lebenslanger Schutz, den man nicht auffrischen muss.  

Impfung für Erwachsene 

Nach 1970 geborene Erwachsene, die in Gesundheitsberufen oder Gemeinschaftseinrichtungen tätig sind, sollten sich einmalig gegen Mumps impfen lassen, wenn sie nicht oder nur einmal gegen Mumps geimpft wurden oder wenn ihr Impfschutz unklar ist.  

Üblicherweise erfolgt die Impfung mit einem kombinierten Lebendimpfstoff (MMR), der auch vor Masern und Röteln schützt. Ärztinnen und Ärzte können auch einen Impfstoff verwenden, der zusätzlich eine Immunität gegen Windpocken (Varizellen) erzeugt (MMRV).

Antworten auf häufige Fragen zum Thema Mumps-Impfung finden Sie auf der Website des Robert Koch-Instituts. 

Wie funktioniert eine Impfung?

Im folgenden Video erfahren Sie, wie eine Impfung funktioniert.

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Wie diagnostiziert man Mumps?

Mumps ist häufig anhand der typischen Schwellung der Ohrspeicheldrüse zu erkennen. Dennoch sollte vor allem bei Erkrankten, die geimpft sind, ein Virusnachweis im Labor erfolgen. Ärztinnen und Ärzte können das Virus innerhalb von 7 Tagen nach Symptombeginn in einem Rachenabstrich oder einer Urinprobe direkt nachweisen. Außerdem können sie Antikörper gegen das Virus in einer Blutprobe bestimmen. 

Wie behandelt man eine Mumpsinfektion?

Weisen Ärztinnen und Ärzte eine Mumpsinfektion nach, richten sich die Maßnahmen danach, wer betroffen ist.  

Behandlung von akut Erkrankten 

Es gibt keine spezielle Therapie gegen das Mumpsvirus. Gegen die dadurch verursachten Krankheitszeichen wie Fieber und die schmerzhafte Schwellung der Ohrspeicheldrüsen kann man fiebersenkende und entzündungshemmende Schmerzmittel einnehmen.  

Wichtig zu wissen: Personen, die akut an Mumps erkrankt sind, dürfen bis mindestens 5 Tage nach Beginn der Erkrankung keine Gemeinschaftseinrichtungen besuchen oder dort tätig sein.  

Behandlung von Kontaktpersonen 

Alle ab 1970 geborenen Personen ohne ausreichenden oder mit unbekanntem Impfschutz sollten sich möglichst innerhalb von 3 Tagen nach Kontakt mit einer erkrankten Person einmalig gegen Mumps impfen lassen. Dadurch kann man die Verbreitung des Virus bei einem Ausbruch eingrenzen. Für ausreichend geimpfte Kontaktpersonen oder vor 1970 Geborene sind keine Maßnahmen notwendig.  

Besuche oder Tätigkeit in einer Gemeinschaftseinrichtung 

Kontaktpersonen dürfen Gemeinschaftseinrichtungen nur betreten, wenn sie bereits vor der möglichen Ansteckung einen ausreichenden Impfschutz hatten. Alternativ können sie sich sofort nach Kontakt impfen lassen. Ansonsten müssen sie für 18 Tage der Gemeinschaftseinrichtung fernbleiben.  

Behandlung von Risikopatienten 

Patientinnen und Patienten mit einer geschwächten Abwehr sowie Schwangere ohne Mumps-Immunität haben ein höheres Risiko für eine Mumpserkrankung mit Komplikationen. Eine Behandlung mit Antikörpern wirkt allerdings nicht. Deshalb ist es wichtig, Kontaktbeschränkungen einzuhalten. 

  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung. Erregersteckbrief: Mumps. Aufgerufen am 14.04.2020.
  • Robert Koch-Institut (RKI). Infektionskrankheiten A-Z: Mumps. Aufgerufen am 14.04.2020.
  • Robert Koch-Institut (RKI). RKI-Ratgeber: Mumps. Aufgerufen am 14.04.2020.
  • Weltgesundheitsorganisation (WHO). Mumps. Aufgerufen am 14.04.2020.

Geprüft durch die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie e.V.

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