Telemonitoring

Oft müssen für die richtige Diagnose und Überwachung von Krankheitsverläufen Gesundheitswerte wie Blutdruck oder Puls gemessen werden. Meistens findet dies in der Arztpraxis statt. Doch die vereinzelte Messung reicht nicht immer aus. Telemonitoring ermöglicht es, dass Mediziner solche Werte auch aus der Ferne prüfen und gegebenenfalls schnell handeln können.

Auf einen Blick

  • Unter Telemonitoring versteht man die Kontrolle und Auswertung von wichtigen Gesundheitswerten aus der Ferne.
  • Modernes Telemonitoring misst Gesundheitswerte elektronisch und übermittelt sie fortlaufend digital.
  • Telemonitoring kann dazu beitragen, chronisch Kranke besser zu behandeln.
  • Telemonitoring ist auch zur Vorbeugung und als Begleitung einer Therapie einsetzbar.
Eine Ärztin hält ein Tablet zum telemonitoring in der Hand.

Was ist Telemonitoring?

Unter Telemonitoring versteht man die Kontrolle und Auswertung von wichtigen Gesundheitswerten aus der Ferne. Dazu zählen zum Beispiel Blutdruck, Puls, Blutzuckerspiegel, Körpertemperatur und -gewicht oder auch Hirn- und Herzströme.

Zur Erfassung solcher Werte erhalten Patientinnen und Patienten zum Beispiel tragbare Messgeräte oder Apps, in die sie selbst gemessene Werte eintragen. Diese Gesundheitswerte werden dann per Funk oder Internet an ein telemedizinisches Zentrum, ein Krankenhaus oder eine Arztpraxis übermittelt. Auf Grundlage dieser Daten können gesundheitliche Entwicklungen schneller und besser erkannt werden – von Medizinern oder automatisiert.

Auch Behandlungsverläufe lassen sich klarer nachvollziehen. Für Patientinnen und Patienten mit chronischen Krankheiten kann Telemonitoring mehr Sicherheit bedeuten. Eine eventuelle Verschlechterung des Gesundheitszustandes lässt sich schon früh entdecken. Damit kann man die Therapie kontinuierlich an die individuellen Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten anpassen.

Telemonitoring kann nicht nur genutzt werden, um die Gesundheitswerte erkrankter Menschen stetig im Blick zu behalten. Auch zur Vorbeugung (Prävention) und bei der Nachsorge ist Telemonitoring verwendbar.

Wie wird Telemonitoring bei chronisch Kranken angewendet?

Mögliche Einsatzgebiete bei chronisch Kranken sind zum Beispiel die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, Asthma, Typ-1-Diabetes oder Typ-2-Diabetes.

Besonders hilfreich kann Telemonitoring für Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzschwäche (Herzinsuffizienz) sein. Werden hier Werte wie das Gewicht, der Blutdruck und der Puls aus der Ferne kontrolliert, haben Ärzte stets aktuelle Informationen, um geeignete Maßnahmen zu ergreifen. So können sie beispielsweise die Therapie mit Medikamenten an den individuellen Gesundheitszustand anpassen.

Auch bei Menschen mit einem Defibrillator, der bei Herzrhythmusstörungen eingesetzt wird, kann Telemonitoring Vorteile bei der Behandlung und mehr Sicherheit bieten – etwa, indem automatisiert und frühzeitig auf mögliche Notfälle hingewiesen wird.

Mögliche Einsatzgebiete von Telemonitoring bei chronisch Kranken sind zum Beispiel: die Behandlung von Herzrhythmusstörungen, chronischer Herzschwäche, Bluthochdruck, Asthma und Diabetes.

Darüber hinaus kann Telemonitoring auch den Alltag von chronisch Kranken erheblich erleichtern, da die Anfahrtswege verringert werden.

Diabetiker können ein elektronisches Diabetes-Tagebuch führen und darin unter anderem Blutzuckerwerte, gespritzte Insulindosen und zugeführte Kohlenhydrate dokumentieren. Die Ärztin oder der Arzt erhält diese Informationen automatisch per App oder per E-Mail.

Mit Telemonitoring vorbeugen und Behandlungen unterstützen

Telemonitoring kann auch dazu beitragen, Krankheiten vorzubeugen oder dem Fortschreiten einer Krankheit entgegenzuwirken. Hierfür können grundlegende Gesundheitswerte fortlaufend erfasst, übermittelt und ausgewertet werden. So kann es zum Beispiel bei Diäten helfen, das Körpergewicht, die Ernährung und die täglichen Aktivitäten zu dokumentieren, um ein Programm an die Fortschritte anzupassen.

In vielen Fällen kann die Auswertung automatisiert erfolgen. So geben zum Beispiel Apps Hinweise, wenn sich Werte ungünstig entwickeln. Vorbeugend erfasste und übermittelte Informationen können Ärztinnen und Ärzten auch dabei helfen, später auftretende Krankheiten besser zu verstehen.

Bei der Behandlung und Nachsorge ist Telemonitoring geeignet, um den Verlauf und den Heilungsprozess zu kontrollieren. Ärzte haben damit die Möglichkeit, Maßnahmen und Medikationen zeitnah an die aktuelle Entwicklung anzupassen.

Wie funktioniert Telemonitoring?

Telemonitoring-Maßnahmen werden mit ganz unterschiedlichen Mitteln umgesetzt. Meistens kommen dabei technische Geräte zum Einsatz. Die fortschrittlichste Art ist das Online-Monitoring: Dabei werden die gewünschten Werte mithilfe von elektronischen Sensoren gemessen und fortlaufend digital übertragen.

Solche medizinischen Sensoren können zum Beispiel den Blutdruck, den Puls, die Hirnströme (EEG), die Herzströme (EKG), die Sauerstoffsättigung des Blutes, die Lungenfunktion, den Augeninnendruck und viele weitere Werte messen und digital erfassen. Da diese Daten digital zur Verfügung stehen, können sie leicht an Ärzte, Krankenhäuser oder Telemedizinzentren übermittelt werden.

Wie Telemonitoring funktioniert: Medizinische Sensoren können etwa Hirnströme (EEG), Herzströme (EKG), den Blutdruck und die Lungenfunktion messen und digital erfassen. Diese Daten können unter anderem an Ärzte und Krankenhäuser übermittelt werden.

Darüber hinaus sind Apps und andere Programme dazu in der Lage, diese Informationen fortlaufend auszuwerten und automatisch Hinweise auszugeben – zum Beispiel, wenn sich lebensbedrohliche Entwicklungen abzeichnen.

Die Werte können auch in andere digitale Gesundheitsanwendungen einfließen, etwa in die elektronische Patientenakte. Dies kann sogar automatisch geschehen, wenn die Patientinnen und Patienten das wünschen. Auch ohne Zutun der Patientinnen und Patienten werden die Werte dann zuverlässig an die Ärzte übermittelt.

Was sind elektronische Patientenakte und ePA-App?

Erfahren Sie im folgenden Video, welche Vorteile die elektronische Patientenakte (ePA) mit sich bringt und wie die Datenübermittlung funktioniert.

Dieses und weitere Videos gibt es auch auf YouTube

Jetzt ansehen

Es gelten die dort bekanntgegebenen Datenschutzhinweise.

Stand:

Fanden Sie diesen Artikel hilfreich?