Pleuraerguss

Ein Pleuraerguss kann sich durch Atemnot, Husten und Schmerzen in der Brust äußern. Ausgelöst wird er durch bestimmte Erkrankungen, die zu einer vermehrten Ansammlung von Flüssigkeit im Pleuraspalt führen – einem dünnen Spalt zwischen Brustwand und Lunge. Wenn nötig, lässt sich die Flüssigkeit absaugen.

Auf einen Blick

  • Bei einem Pleuraerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit im sogenannten Pleuraspalt zwischen dem Rippen- und dem Lungenfell.
  • Das Lungenfell umgibt die Lunge; das Rippenfell kleidet die Innenwand des Brustkorbs aus (Brustwand).
  • Ein Erguss von Flüssigkeit in den Pleuraspalt führt zu Schmerzen in der Brust und Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot.
  • Ursache dafür sind andere Erkrankungen wie eine Herzschwäche oder Lungenentzündung.
  • Leichte Pleuraergüsse bilden sich oft von allein wieder zurück.
  • Bei akuten Beschwerden können Ärztinnen und Ärzte die Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt absaugen.

Hinweis: Die Informationen dieses Artikels können und sollen einen Arztbesuch nicht ersetzen und dürfen nicht zur Selbstdiagnostik oder -behandlung verwendet werden.

Eine Frau mittleren Alters im T-Shirt. Sie hat sich besorgt eine Hand auf den oberen Brustbereich gelegt.

Wie lässt sich ein Pleuraerguss behandeln?

Führt der Pleuraerguss zu akuter Atemnot oder akuten Herzproblemen, liegt ein Notfall vor. Wichtig ist es, in solch einem Fall unter der Nummer 112 einen Notarztwagen zu rufen. Die Ärztin oder der Arzt saugt dann mit Hilfe eines Schlauchs die überschüssige Flüssigkeit ab, um den Druck in der Brusthöhle abzubauen. Man nennt dies auch Drainage.

Ist eine durch Bakterien ausgelöste Lungenentzündung die Ursache, kann die Ärztin oder der Arzt diese mit Antibiotika behandeln. Eine Herzschwäche lässt sich beispielsweise mit entwässernden Medikamenten (Diuretika) lindern. Oft klingen die Beschwerden dann ab.

Bei einer Krebserkrankung können immer wieder Pleuraergüsse auftreten. Dann sind regelmäßige Punktionen nötig oder es wird ein Pleura-Katheter gelegt, durch den überschüssige Flüssigkeit ablaufen kann. Danach ist es möglich, das Lungenfell mit dem Rippenfell operativ zu verbinden. Medizinerinnen und Mediziner sprechen hier auch von Pleurodese. Diese verhindert, dass sich erneut Flüssigkeit ansammelt, oder verringert zumindest die Wahrscheinlichkeit dafür.

Was ist ein Pleuraerguss?

Bei einem Pleuraerguss sammeln sich vermehrt Flüssigkeit, Eiter oder Blut im sogenannten Pleuraraum oder Pleuraspalt. Dieser schmale, flüssigkeitsgefüllte Spalt befindet sich zwischen den beiden Häuten, welche die Lunge („Lungenfell“) und die Innenwand des Brustkorbs („Rippenfell“) überziehen.

Die Lunge und ihre Strukturen im Querschnitt: Zu sehen ist das Lungenfell, das die Lunge umgibt, und das Rippenfell, das den Brustkorb auskleidet. Dazwischen liegt der Pleuraspalt, der mit Flüssigkeit gefüllt ist.

Bei einem Pleuraerguss sammelt sich vermehrt Flüssigkeit zwischen Rippen- und Lungenfell – dem Pleuraspalt. Das Lungenfell kleidet die Lunge aus; das Rippenfell umgibt die Innenwand des Brustkorbs.

Anzeichen eines Pleuraergusses können Atemnot, Husten oder Brustschmerzen sein. Manche Menschen mit einem Pleuraerguss haben aber auch gar keine Beschwerden. Die Flüssigkeitsansammlung im Pleuraspalt erkennen Ärztinnen und Ärzte beim Röntgen des Brustkorbs.

Ein Pleuraerguss tritt recht häufig auf und immer zusammen mit einer Erkrankung wie:

Wenn möglich, wird vor allem die jeweilige Grunderkrankung behandelt. Leichte Pleuraergüsse bilden sich dann oft wieder zurück. Bei einem schweren Pleuraerguss kann die Ärztin oder der Arzt zusätzlich die überschüssige Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt absaugen.

Wie äußert sich ein Pleuraerguss?

Abhängig davon, wie viel Flüssigkeit sich ansammelt, haben Menschen bei einem Pleuraerguss folgende Beschwerden:

  • Kurzatmigkeit bis hin zur Atemnot
  • Husten
  • Brustschmerzen

Zusätzlich kann es zu Fieber, Husten mit blutigem Auswurf sowie Gewichtsverlust kommen.

Je nach Ursache der vermehrten Flüssigkeitsansammlung können weitere Symptome auftreten wie:

  • Sauerstoffmangel oder Wassereinlagerungen, zum Beispiel in den Beinen, aufgrund einer Herzschwäche
  • Fieber, Schüttelfrost und Husten bei einer Lungenentzündung
  • Atemnot und Brustschmerzen infolge einer Lungenembolie

Ein Pleuraerguss kann auch nur leichte Beschwerden hervorrufen oder völlig symptomlos verlaufen.

Wie entsteht ein Pleuraerguss?

Bei einem gesunden Menschen wird im Pleuraspalt so viel Flüssigkeit aufgenommen, wie neu gebildet wird – es herrscht ein Gleichgewicht. Bei einem Pleuraerguss ist dieses Gleichgewicht gestört: Es wird mehr Flüssigkeit gebildet als aufgenommen werden kann. Die Folge ist eine übermäßige Flüssigkeitsansammlung.

Häufig werden Pleuraergüsse durch Grunderkrankungen wie eine Herzschwäche oder eine Lungenembolie ausgelöst. Ein Pleuraerguss kann aber auch infolge eines Rippenbruchs oder nach einem operativen Eingriff auftreten.

Zudem können Infektionen der Lunge mit Bakterien – seltener mit Viren – zu einem Pleuraerguss führen. Dazu gehören:

Zudem kann ein Pleuraerguss bei verschiedenen Krebserkrankungen auftreten, etwa bei:

Weitere mögliche, aber seltenere Ursachen sind:

Wie häufig kommt es zu einem Pleuraerguss?

Da ein Pleuraerguss als Begleiterscheinung verschiedener anderer Erkrankungen auftreten kann, ist er relativ häufig. Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 1 bis 5 von 1.000 Menschen an einem Pleuraerguss.

Schätzungen zufolge erkranken in Deutschland pro Jahr etwa 1 bis 5 von 1.000 Menschen an einem Pleuraerguss.

Wie wird ein Pleuraerguss diagnostiziert?

Um die Beschwerden bei einem Verdacht auf einen Pleuraerguss abzuklären, fragt die Ärztin oder der Arzt zunächst in einem ausführlichen Gespräch (Anamnese) nach Symptomen, Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme oder kürzlich durchgeführten Operationen.

Je nach Vorerkrankung sowie Art und Schwere der Symptome schließen sich verschiedene Untersuchungen an, zum Beispiel:

  • Abhören der Lunge
  • Röntgenuntersuchung des Brustkorbs
  • Abhören oder Ultraschalluntersuchung des Herzens, um etwa eine Herzschwäche zu erkennen
  • Entnahme angesammelter Flüssigkeit aus dem Pleuraspalt mit einer feinen Nadel (Punktion), um diese anschließend zu untersuchen.

Seltener kommt eine Computertomographie (CT) zum Einsatz, meist bei unklarem Befund oder schweren Infektionen. Ist eine Infektion die Ursache eines Pleuraergusses, wird die entnommene Flüssigkeit benutzt, um im Labor mögliche Erreger zu bestimmen.

In Zusammenarbeit mit dem Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG).

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