Krankenhaushygiene: Infektionen in medizinischen Einrichtungen verhindern
Menschen, die schwer krank sind oder kürzlich operiert wurden, sind meist anfälliger für Infektionen. Verschiedene Maßnahmen sollen eine Ansteckung mit Krankheitserregern in medizinischen Einrichtungen verhindern. Hier erfahren Sie mehr über typische Krankenhauserreger und die Hygienevorkehrungen.
Auf einen Blick
- Am häufigsten stecken sich Menschen im Krankenhaus mit Bakterien an, seltener mit Pilzen oder Viren.
- Bestimmte Faktoren wie Alter und Vorerkrankungen der Patienten sowie die Operationsdauer und eine Antibiotikaeinnahme erhöhen das Risiko für eine Infektion.
- Vor allem über die Hände werden die Krankheitserreger übertragen, weshalb eine gute Händehygiene als wichtigste Schutzmaßnahme gilt.
- Auch Schutzkleidung und Impfungen des Personals sowie eine Isolation von infizierten Patienten und besondere Hygienevorkehrungen im OP sind wichtig.
- Das Hygienefachpersonal sorgt dafür, dass alle erforderlichen Maßnahmen getroffen und eingehalten werden.
Was sind Krankenhausinfektionen und Krankenhaushygiene?
Unter dem Begriff Krankenhausinfektionen – von Fachleuten auch „nosokomiale Infektionen“ genannt – versteht man alle Infektionen mit Krankheitserregern, die eine Person in einer medizinischen Einrichtung bekommen hat. Dazu gehören nicht nur Krankenhäuser, sondern beispielsweise auch Pflege- und Reha-Einrichtungen sowie Arztpraxen. Da es jedoch insbesondere in Krankenhäusern vermehrt zu solchen Infektionen kommt, spricht man von „Krankenhausinfektionen“.
Im Krankenhaus stecken sich mehr Menschen mit Krankheitserregern an als in anderen Bereichen, da Patientinnen und Patienten dort ohnehin oft schon geschwächt sind, zum Beispiel durch eine schwere Erkrankung oder eine Operation. Das Immunsystem ist dann häufig nicht in der Lage, die Erreger abzuwehren. Auch frische Operationswunden können sich leicht infizieren, da die natürliche Hautbarriere an diesen Stellen keinen Schutz vor dem Eindringen von Krankheitserregern in den Körper bieten kann.
Um zu verhindern, dass sich Patientinnen und Patienten im Krankenhaus oder anderen medizinischen Einrichtungen mit Erregern anstecken, gibt es eine Vielzahl an Schutzmaßnahmen. Diese sind unter dem Begriff „Krankenhaushygiene“ zusammengefasst. In jeder medizinischen Einrichtung muss es geschultes Hygienefachpersonal und einen Hygieneplan geben, der alle Maßnahmen zum Infektionsschutz auflistet. Neben der Händehygiene spielen unter anderem auch Schutzkleidung und Desinfektion eine wichtige Rolle. Sowohl Ärztinnen und Ärzte, Pflege- und OP-Personal als auch Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher müssen die Hygienevorschriften einhalten.
Welche Erreger sind oft verantwortlich für Krankenhausinfektionen?
In medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Kliniken kann man sich mit vielen verschiedenen Krankheitserregern anstecken: mit Bakterien, Pilzen und Viren. Die häufigsten von diesen Erregern ausgelösten Erkrankungen sind Infektionen der unteren Atemwege, wie zum Beispiel eine Lungenentzündung, gefolgt von Wundinfektionen der Operationswunde und Harnwegsinfektionen. Oft kommen auch Durchfallerkrankungen vor, die vor allem durch das Bakterium Clostridioides difficile verursacht werden.
Bakterien
Ein Großteil der Krankenhausinfektionen wird durch Bakterien verursacht. Die meisten dieser Bakterien sind für gesunde Menschen ungefährlich. Viele Menschen tragen sie in oder auf sich, ohne es zu merken. Für Menschen, deren Immunsystem geschwächt ist, zum Beispiel durch eine Operation, eine schwere Erkrankung wie Krebs oder bestimmte Medikamente, können sie jedoch gefährlich werden.
Bedeutsame Bakterienarten für Krankenhausinfektionen sind vor allem:
- Pseudomonaden, insbesondere Pseudomonas aeruginosa: Diese Bakterien sind in der Umwelt weit verbreitet. Sie können bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem eine Vielzahl von Infektionen auslösen, zum Beispiel Lungenentzündungen und Wundinfektionen.
- Enterokokken: Eine Gruppe von Darmbakterien, die verschiedene Bereiche des Körpers befallen können.
- Klebsiellen: Diese Darmbakterien können unter anderem Lungenentzündungen, Harnwegsinfekte und Hirnhautentzündungen auslösen.
- Clostridioides difficile: Diese Darmbakterien können eine Darmentzündung mit schweren Durchfällen verursachen.
- Staphylokokken, insbesondere Staphylococcus aureus: Diese Bakterien können Infektionen von Haut, Wunden und Organen auslösen.
Pilze
Infektionen mit Pilzen kommen im Krankenhaus seltener vor. Am häufigsten sind Pilzinfektionen mit Hefepilzen der Gattung Candida, wie zum Beispiel Candida albicans. Auch dieser Erreger ist für gesunde Menschen weitestgehend ungefährlich und kann bei diesen unbemerkt die Haut und Schleimhäute besiedeln. Bei kranken oder geschwächten Menschen kann er jedoch eine sogenannte Candidose auslösen. Diese kann unterschiedliche Körperbereiche betreffen, zum Beispiel die Mundhöhle, die Haut oder auch innere Organe.
Viren
Durch Blut übertragene Virusinfektionen wie beispielweise Hepatitis B, Hepatitis C oder HIV-Infektionen sind sehr selten. Häufiger kommen im Krankenhaus Virusinfektionen der Atemwege, wie zum Beispiel die Grippe, oder virale Durchfallerkrankungen vor, wie zum Beispiel Norovirus-Infektionen.
Wie kann man sich anstecken?
Für eine Ansteckung ist in der Regel Kontakt zu einer infizierten Person nötig: Das kann entweder ein direkter Kontakt oder auch nur ein indirekter Kontakt sein. Zum direkten Kontakt zählen zum Beispiel Unterhaltungen, Händeschütteln oder die ärztliche Behandlung. Dabei können Erreger entweder durch kleine Speicheltropfen oder durch Berührungen übertragen werden. Mit einer infizierten Person indirekt in Kontakt kommen kann man beispielweise über das Berühren von Türklinken, Toilettensitzen oder medizinischen Geräten.
Wichtig zu wissen: Vor allem über die Hände kommt es häufig zu Ansteckungen. Daher ist eine gute Händehygiene in medizinischen Einrichtungen besonders wichtig – sowohl für das Personal als auch für Patientinnen und Patienten sowie Besucherinnen und Besucher.
Während Operationen können Infektionen durch das OP-Personal oder durch unzureichend sterilisierte – also nicht komplett keimfreie – Instrumente ausgelöst werden. Es können jedoch auch Erreger, die schon vorher die Patientin oder den Patienten besiedelt haben, Infektionen auslösen. Das ist möglich, wenn sie an Orte gelangen, wohin sie unter normalen Umständen nicht gelangt wären. Haut und Darm sind besonders dicht mit Bakterien besiedelt. So kann es bei einer Darmoperation oder bei jedem Schnitt in die Haut – wie bei den meisten Operation üblich – zur Infektion des Operationsgebiets kommen.
Wie groß ist das Risiko, sich im Krankenhaus anzustecken?
Infektionen sind die häufigste Nebenwirkung eines Krankenhausaufenthalts. In der Europäischen Union stecken sich etwa 6 Prozent der Patientinnen und Patienten während ihres Aufenthalts im Krankenhaus mit Erregern an. In Deutschland sind das jedes Jahr etwa eine halbe Million Menschen, wovon jährlich etwa 10.000 bis 20.000 an diesen Infektionen sterben.
Auch wenn Krankenhausinfektionen ein ernstzunehmendes Problem sind, steckt sich nur ein Bruchteil aller Patientinnen und Patienten während eines Krankenaufenthalts an. Bestimmte Menschen haben jedoch generell ein höheres Risiko für Infektionen, so auch für Infektionen aus dem Krankenhaus.
Risikogruppen und -faktoren
Ein erhöhtes Risiko für Krankenhausinfektionen haben:
- ältere Menschen
- Menschen, deren Immunsystem unterdrückt wird, zum Beispiel nach einer Organ- oder Stammzelltransplantation
- Menschen mit (mehreren) Vorerkrankungen wie beispielweise Diabetes oder AIDS
- Raucherinnen und Raucher
- sowohl Menschen mit Mangelernährung als auch Menschen mit starkem Übergewicht (Adipositas)
Zudem können Katheter das Risiko für Infektionen erhöhen. Bei knapp zwei Drittel der Menschen mit einer Harnwegsinfektionen lässt sich diese auf einen Blasenkatheter zurückführen. Auch Gefäßkatheter kommen häufig bei medizinischen Behandlungen zum Einsatz. Wenn ein Katheter mit Erregern verunreinigt ist oder wenn nicht ausreichend auf Hygiene geachtet wird, bevor und während der Katheter gelegt wird, kann eine Katheter-Sepsis (Blutvergiftung) entstehen. Je länger ein Katheter in der Patientin oder dem Patienten bleibt, desto höher ist das Risiko für eine Infektion. Beim Legen des Katheters oder auch während der Benutzung können Keime – zum Beispiel von der Haut des Patienten oder des Personals – an den Katheter gelangen, die sich in einer längeren Zeit mehr vermehren können. Bei Operationen steigt das Risiko sich zu infizieren mit der Länge der OP ebenfalls an.
Auch wenn man innerhalb der letzten 90 Tage Antibiotika genommen hat oder noch während des Krankenhausaufenthalts nimmt, erhöht sich dadurch das Risiko für eine Infektion. Antibiotika töten nämlich nicht nur schlechte Bakterien ab, sondern zum Teil auch nützliche von der Haut- und Darmflora. Das schafft Platz auf möglichen Besiedelungsflächen im Körper und sorgt dafür, dass sich krankmachende Bakterien und Pilze leichter ansiedeln können. Eine Antibiotikatherapie gilt insbesondere für eine Clostridioides difficile-Infektion als bedeutsamer Risikofaktor.
Was ist das Mikrobiom?
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Warum sind antibiotikaresistente Erreger ein besonderes Problem?
Ein besonderes Risiko unter den Krankenhauskeimen stellen die antibiotikaresistenten – insbesondere die multiresistenten Bakterien – dar. Da diese Bakterien gegenüber vielen oder sogar allen verfügbaren Antibiotika unempfindlich sind, können solche Infektionen nur schwer oder teilweise auch gar nicht behandelt werden. Unter anderem gehören zu den resistenten Bakterien:
- Methicillin-resistente Staphylococus aureus (MRSA)
- Cephalosporin-resistente Enterobakterien (ESBL) wie Klebsiella pneumoniae
- Vancomycin-resistente Enterokokken (VRE) wie Enterococcus faecium
Wie wird der Infektionsschutz sichergestellt?
Die gesetzliche Grundlage für die Krankenhaushygiene und alle damit verbundenen Maßnahmen ist das Infektionsschutzgesetz (IfSG). Auch die Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) spielen eine wichtige Rolle. Um dem IfSG und den KRINKO-Empfehlungen nachzukommen, gibt es in jeder medizinischen Einrichtung spezielles Hygienefachpersonal und mindestens eine Krankenhaushygienikerin oder einen Krankenhaushygieniker. Dabei handelt es sich um eine Ärztin oder einen Arzt mit entsprechenden Kenntnissen in Hygiene und Mikrobiologie. Sie oder er hat unter anderem die Aufgabe, Krankenhausinfektionen durch angemessene Maßnahmen zu verhindern und gegebenenfalls zu erkennen und an die zuständige Behörde zu melden.
Außerdem muss es in medizinischen Einrichtungen einen Hygieneplan geben, in dem alle erforderlichen Hygienevorkehrungen festgehalten sind. Über die erforderlichen Maßnahmen berät die Hygienekommission der jeweiligen Einrichtung. Diese setzt sich unter anderem aus Ärztinnen und Ärzten, der Krankenhaushygienikerin oder dem Krankenhaushygieniker, Pflegefachkräften und Hygienefachkräften zusammen.
Welche Maßnahmen gibt es, um Infektionen in Gesundheitseinrichtungen zu verhindern?
Die Schutzmaßnahmen umfassen alle Bereiche und anwesenden Personen einer medizinischen Einrichtung. Dazu zählen sowohl Ärztinnen und Ärzte als auch Pflege- und OP-Personal sowie Patientinnen, Patienten, Besucherinnen und Besucher. Alle müssen sich an die im Hygieneplan vorgeschriebenen Maßnahmen halten.
Händehygiene
Eine besonders wichtige Rolle spielt eine gute Händehygiene, auf die jeder zu seinem eigenen Schutz und zum Schutz anderer achten sollte.
Im Alltag ist gründliches Händewaschen mit Seife meist ausreichend. In medizinischen Einrichtungen kann jedoch manchmal auch eine Desinfektion der Hände für Patientinnen und Patienten oder Besucherinnen und Besucher nötig sein. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) empfiehlt generell, dass sich Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen die Hände in folgenden Situationen desinfizieren:
- bei Betreten des Patientenzimmers
- bei Verlassen des Patientenzimmers
- vor dem Essen
- nach Benutzung sanitärer Anlagen
- vor und nach Kontakt mit der eigenen Wunde oder mit Schleimhäuten
- vor Betreten von Risikobereichen
- nach Kontakt mit Oberflächen
Wichtig zu wissen: Für medizinisches Personal ist eine gründliche Händedesinfektion vor und nach jedem Patientenkontakt sowie nach Kontakt mit Körperflüssigkeiten wie Blut vorgeschrieben.
Diese Dinge sind beim Händedesinfizieren zu beachten:
- Ringe vorher abnehmen
- Menge an Desinfektionsmittel: so viel wie in eine hohle Hand passt (3-5 ml), damit die gesamte Oberfläche der Hände für eine ausreichend lange Zeit benetzt ist
- die empfohlene Einwirkdauer ist bei den meisten Desinfektionsmitteln 30 Sekunden
- insbesondere die Fingerspitzen, Nagelfalze und Daumen einreiben
- auch zwischen den Fingern desinfizieren
Mehr zum Thema Händedesinfektion in medizinischen Einrichtungen finden Sie auf der Website „Aktion Saubere Hände“.
Umgang mit (möglicherweise) infizierten Patientinnen und Patienten
Es gibt Personen, die ein erhöhtes Risiko haben, schon vor der Aufnahme ins Krankenhaus mit kritischen Erregern infiziert zu sein. Beispielsweise ist MRSA bei Landwirtinnen und Landwirten häufiger zu finden als bei der Allgemeinbevölkerung. Bei solchen Risikopersonen wird meist eine Screening-Untersuchung auf entsprechende Erreger bei der Krankenhausaufnahme durchgeführt.
Patientinnen und Patienten, bei denen eine Infektion mit kritischen Erregern wie beispielsweise MRSA oder Clostridioides difficile bekannt ist oder vermutet wird, bekommen in der Regel ein Einzelzimmer. Beim Betreten des Zimmers einer infizierten Person sollten sowohl das Krankenhauspersonal als auch Besucherinnen und Besucher einen langärmeligen Schutzkittel und Einmalhandschuhe tragen. Benötigte Pflegehilfsmittel und Medizinprodukte wie beispielsweise Fieberthermometer bleiben nach Möglichkeit im Patientenzimmer. Materialien oder Geräte, die auch für andere Patientinnen und Patienten benötigt werden, werden nach der Benutzung gründlich desinfiziert.
Impfungen des medizinischen Personals
Impfungen des medizinischen Personals gegen übertragbare Erkrankungen ergänzen die Hygienemaßnahmen.
Abhängig davon, ob regelmäßiger Kontakt zu Patienten und insbesondere zu besonders gefährdeten Patientengruppen besteht, zum Beispiel auf der Intensivstation, sind unterschiedliche Impfungen erforderlich oder empfohlen. So sind beispielsweise bei regelmäßigem Kontakt zu besonders gefährdeten Patientengruppen die Impfungen gegen Masern, Mumps, Röteln und Windpocken vorgeschrieben und die Impfungen gegen Grippe und Keuchhusten empfohlen. Leiterinnen und Leiter von Gesundheitseinrichtungen können von ihren Beschäftigten jedoch auch weitere Impfungen verlangen, wenn sie diese als erforderlich ansehen, um übertragbaren Erkrankungen vorzubeugen. Die Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) empfiehlt eine hohe generelle Durchimpfungsquote der Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen, um Patientinnen und Patienten bestmöglich vor übertragbaren Erkrankungen zu schützen.
Welche besonderen Schutzmaßnahmen gibt es bei Operationen?
Bei Operationen ist Hygiene besonders wichtig. Wundinfektionen nach Operationen gehören zu den häufigsten Krankenhausinfektionen. Daher gibt es eine Vielzahl an Vorkehrungen und Maßnahmen, um Patientinnen und Patienten bestmöglich vor Infektionen während einer Operation zu schützen.
Hygienemaßnahmen des Personals
Alle Personen, die den OP-Bereich betreten, müssen speziell dafür vorgesehene Bereichskleidung und Bereichsschuhe anziehen. Vor einer Operation müssen außerdem alle Mitarbeiter einen Mund-Nasen-Schutz und einen Haarschutz anlegen. Zudem muss das OP-Personal vor Betreten des OP-Saals zuerst die Hände und Unterarme waschen und anschließend mittels einer speziellen Einreibetechnik für eine vom Desinfektionsmittelhersteller vorgegebenen Dauer desinfizieren. Das wird als chirurgische Händedesinfektion bezeichnet. Nachdem die Hände und Unterarme vollständig getrocknet sind, werden sterile Einmalhandschuhe angezogen.
Interessant zu wissen: Für medizinische Behandlungen müssen alle verwendeten Geräte und Gegenstände „steril“ sein. Das bedeutet, dass sie komplett frei von jeglichen Keimen und Krankheitserregern sind, also „keimfrei“.
Vorbereitung von Patientinnen und Patienten
Die Haut von Patientinnen und Patienten wird vorab im Operationsbereich gründlich gereinigt und mit speziellen Mitteln zur Hautdesinfektion keimfrei gemacht. So soll verhindert werden, dass Erreger von der Haut des Patienten in die Operationswunde gelangen können.
Materialien, Geräte und OP-Saal
Alle im OP verwendeten Materialien und Geräte sind entweder sterile Einmalprodukte oder werden nach jedem Eingriff fachgerecht aufbereitet (sterilisiert). Dies wird von den dafür qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Zentralen Sterilgutversorgungsabteilung (ZSVA) übernommen. Zudem wird nach jeder Operation der gesamte OP-Bereich inklusive des Fußbodens desinfiziert.
Wo gibt es weitere Informationen zur Krankenhaushygiene?
Die Webseite keine-keime.de informiert anschaulich mit Videos und einer interaktiven Grafik über Hygiene im Krankenhaus.
- Bundesministerium für Gesundheit (BMG). Krankenhaushygiene. Aufgerufen am 30.08.2021.
- Dettenkofer M, Frank U, Just H-M, et al. Praktische Krankenhaushygiene und Umweltschutz. 4. Auflage. Springer: Berlin 2018.
- Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH). Maßnahmenplan für multiresistente gramnegative Erreger (MRGN) in Gesundheits-/Pflege- und Betreuungseinrichtungen. Hygiene & Medizin 2016.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Empfehlungen zur Prävention und Kontrolle von Methicillin-resistenten Staphylococcus aureus-Stämmen (MRSA) in medizinischen und pflegerischen Einrichtungen. Bundesgesundheitsblatt 2014. 57: 696-732.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Händehygiene in Einrichtungen des Gesundheitswesens. Bundesgesundheitsblatt 2016. 59: 1189-1220.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Hygienemaßnahmen bei Clostridioides difficile-Infektion (CDI). Bundesgesundheitsblatt 2019. 62: 906-923.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Impfungen von Personal in medizinischen Einrichtungen in Deutschland: Empfehlung zur Umsetzung der gesetzlichen Regelung in §23a Infektionsschutzgesetz. Bundesgesundheitsblatt 2021. 64: 636-642.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Prävention postoperativer Wundinfektion. Bundesgesundheitsblatt 2018. 61: 448-473.
- Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention (KRINKO) und Robert-Koch-Institut (RKI). Prävention von Infektionen, die von Gefäßkathetern ausgehen. Bundesgesundheitsblatt 2017. 60: 171-206.
- Kranz J, Schmidt S, Wagenlehner F et al. Catheter-associated urinary tract infections in adult patients. Preventive strategies and treatment options. Deutsches Aerzteblatt International 2020. 117: 83–8.
- Sikora A, Zahra F. Nosocomial Infections. [Updated 2021 Aug 10]. In: Stat Pearls (Internet). Treasure Island (FL): StatPearls Publishing. 2021 Jan-. Aufgerufen am 25.02.2021.
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